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Wie Alles Begann...

Wie Alles Begann...

Titel: Wie Alles Begann...
Autoren: Hannah Siebern
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nicht. Aber ich würde ihr gerne die Gelegenheit geben, mal etwas anderes zu sehen. Ich wünsche mir mit Kara etwas Privatsphäre. Zumindest einen Tag lang fände ich es schön, wenn Raika nicht zu jeder Zeit wüsste, wo wir uns aufhalten.“
    Ungläubig sah Darrek Jason an.
    „Du willst sie also nicht gegen ihren Willen fortbringen?“
    „Natürlich nicht“, gab Jason zurück, ohne Darrek dabei in die Augen sehen zu können.
    Er log nicht gerne, aber das hier war eindeutig eine Notsituation. Niemals würde Darrek sonst seinen Plan unterstützen und ohne seine Hilfe würde er es nicht schaffen.
    Darrek zog eine Zigarre aus seiner Tasche und steckte sie sich an. Er rauchte nicht häufig, aber ab und zu schien es ihm beim Überlegen zu helfen.
    „Also gut“, sagte er dann. „Das wird meine Gelegenheit sein, meine Schuld zu begleichen, Jason. Ich werde dir den Gefallen tun. Eine Woche lang werde ich Kara vor Raika abschirmen. Komme, was wolle. Das verspreche ich dir.“
    „Danke, Darrek. Danke, danke.“
    „Aber …“ Darrek hob die Hand. „Falls ich herausfinden sollte, dass du mich belogen hast, sind wir die längste Zeit Freunde gewesen.“
    „Was?“
    „Falls du doch vorhaben solltest, Kara gegen ihren Willen hier wegzubringen, dann werde ich versuchen, das zu verhindern, Jason. Kara ist meine Cousine und sie bedeutet mir sehr viel. Ich werde nicht zulassen, dass du ihr wehtust.“
    Jason schwieg. Ihm war klar, dass Darrek jedes Wort ernst meinte. Obwohl er die Vermutung hegte, dass Jason log, schenkte er ihm Vertrauen, indem er seiner Bitte nachkam. Aber das würde auch bedeuten, dass er Darrek als Freund verlieren würde, falls er seinen Plan durchzog.
    „Ich werde das Richtige tun“, versprach Jason. „Das tue ich doch immer.“
    „Ja. Das hoffe ich“, gab Darrek zurück. „Denn es täte mir wirklich leid, dich als Freund zu verlieren.“

Kapitel 4
Vollmond
    Vollmond war seit jeher ein besonderes Ereignis für die Ältesten und ihre Anhänger. Denn an Vollmond gingen die Wilden auf Jagd. Waren sie für gewöhnlich äußerst zurückhaltend und schreckhaft, so änderte sich das in den Vollmondnächten rapide. Sie schienen alle Scheu zu verlieren, taten sich manches Mal sogar in Gruppen zusammen und griffen alles und jeden an, der ihren Weg kreuzte.
    Doch das machte sie auch unaufmerksam und angreifbar. Denn wenn man im Blutrausch war, konnte man sich schwerlich auf die Gegner konzentrieren, die einen verfolgten.
    „Bereit für die Jagd?“, fragte Jason so gut gelaunt wie möglich, als er Kara in voller Kampfmontur aus dem Zimmer kommen sah.
    Es kam selten vor, dass sie Hosen trug, aber Kleider waren zum Kämpfen und Rennen wenig geeignet. Umso faszinierender erschien Jason ihr Anblick. Die enge Jeanshose und das schwarze Oberteil betonten perfekt ihre weiblichen Formen und das lange Haar hatte sie zu einem einfachen Zopf gebunden, wodurch ihre schönen Gesichtszüge besser zur Geltung kamen. Traurig lächelte sie ihn an.
    „Mehr als bereit“, verkündete sie. „Wer weiß, wie lange ich in diese Klamotten noch reinpassen werde. Ich glaube, dass die Ältesten es bald merken werden.“
    Jason trat nach vorne und gab ihr einen innigen Kuss. Sofort entspannte sie sich ein wenig. Seine Nähe tat ihr gut.
    „Alles wird gut werden, Kara“, versprach er. „Mach dir keine Sorgen.“
    Als Kara betrübt den Kopf schüttelte, wünschte Jason sich von ganzem Herzen, er könnte ihr erzählen, was er vorhatte. Aber er wusste, dass das nicht möglich war. Würde Kara den Plan kennen, dann würde sie alles daran setzen, ihn zu verhindern. Nicht weil sie nicht mit ihm gehen wollte, sondern weil die Verbindung sie dazu zwang, in der Nähe ihrer Mutter bleiben zu wollen. So funktionierte die Verbindung nun einmal. Sie nahm einem einen Teil des freien Willens. Im Gegenzug bekam man zwar eine höhere Schmerztoleranz und die Möglichkeit, die Gefühle des Anderen zu erfühlen. Aber das war nur bei Pärchen ein wirklicher Vorteil.
    „Ich werde einfach versuchen, nicht zu viel darüber nachzudenken“, beschloss Kara. „Weißt du, wie der Plan aussieht?“
    „Wir schwärmen in Pärchen aus, soweit das möglich ist. Tristan wird die Wilden aufspüren und gibt dann die ungefähre Richtung vor. Hab keine Angst. Ich werde nicht von deiner Seite weichen.“
    „Angst? Seit wann habe ich denn Angst? Glaub mal. Mit den Wilden werde ich auch noch fertig, wenn mein Bauch anschwillt wie eine Melone.“
    Sie zwinkerte ihm
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