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Wie Alles Begann...

Wie Alles Begann...

Titel: Wie Alles Begann...
Autoren: Hannah Siebern
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schon ewig. Allein über Darrek schon. Aber sie hat erst vor acht Wochen angefangen, mir ernsthafte Beachtung zu schenken.“
    „Wow.“ Jasons Vater lehnte sich zurück. „Na, das ging ja schnell. Ich war knapp fünfzig Jahre mit deiner Mutter zusammen, bevor sie endlich schwanger geworden ist. Das war nämlich ihre Voraussetzung, um sich mit mir zu verbinden. Und was wollt ihr jetzt tun?“
    „Kara will gar nichts tun. Sie ist zwar unglücklich, aber ich glaube, dass sie sich einfach in ihr Schicksal fügen wird. Sie wird das Baby bekommen und ihrer Mutter übergeben. Dann wird sie schlafen gehen, wie es sich für eine Vertreterin der Ältesten gehört.“
    „Und du?“
    „Ich … Ich würde sie gerne von hier fortholen.“
    „Du willst sie entführen?“
    „Entführen klingt so hart. Ich …“
    „Aber genau das wäre es, Jason. Dessen musst du dir bewusst sein. Kara ist an ihre Mutter gebunden, so wie ich an Doreen. Nie im Leben würde ich deine Mutter aus freien Stücken verlassen. Und das liegt bestimmt nicht nur an der Liebe, die ich für sie empfinde. Denn glaub mir. Deine Mutter kann manchmal ganz schön anstrengend sein.“
    Jason tippte sich nachdenklich mit dem Zeigefinger an den Mund.
    „Das weiß ich doch alles“, sagte er.
    „Nein“, widersprach Viktor. „Du weißt es nicht. Du hast keine Ahnung, wie es ist, verbunden zu sein, weil du noch nie verbunden warst. Und es auch nie sein wirst, wenn du dich für Kara entscheidest. Denn sie ist bereits gebunden und dieses Band ist unauflöslich. Es sei denn, du hast vor, Marlene zu töten.“
    „So ein Unsinn“, wiegelte Jason ab. „Natürlich nicht.“
    „Gut. Dann musst du dir klar machen, was du Kara mit der Trennung antust. Kneif mich.“
    „Bitte was?“
    „Du hast mich schon gehört. Kneif mir in den Arm. Und zwar kräftig.“
    „Viktor … ich …“
    „Tu es. Du musst dringend daran erinnert werden, wie die Verbindung funktioniert. Also los.“
    Jason verdrehte die Augen und gehorchte dann. Er kniff seinem Vater in den Arm und hörte sofort, wie seine Mutter einen überraschten Schrei ausstieß. Irritiert und verärgert sah sie zu den Männern hinüber, aber Viktor hob nur die Hand zu einem Gruß und lächelte ihr beruhigend zu. Sofort wandte sie sich wieder ihrem jüngsten Sohn zu.
    „Sie hat es gespürt“, sagte Viktor, als wenn das nicht offensichtlich gewesen wäre. „Sie spürt alles, was ich spüre. Schmerz, Angst, Liebe, Verlangen … Alles. Und nun stell dir mal vor, wie es für Kara sein wird, wenn du sie von ihrer Mutter trennst. Wie viel Schmerz das für die beiden bedeuten wird.“
    „Aber der Schmerz würde vergehen, oder?“
    „Jason …“
    „Der Schmerz würde vergehen“, beharrte Jason.
    „Ja. Das würde er. Ich habe davon gehört, dass er schon nach einigen Tagen nachlässt und irgendwann fast ganz verschwindet, solange die beiden Personen weit genug voneinander entfernt sind. Aber diese paar Tage sind die Hölle.“
    Jason schluckte. Er wollte Kara keine Schmerzen zufügen. Aber was war die Alternative? Sie und das Kind den Ältesten zu überlassen? Das konnte und wollte er nicht. Er musste darüber nachdenken. Noch war schließlich Zeit.

Kapitel 3
Schuldbegleichung
    Der Schlag traf Jason wie aus dem Nichts. Er versuchte noch auszuweichen, aber er war nicht bei der Sache gewesen und Darreks Angriff war wie immer schnell und schmerzhaft. Seine Faust traf ihn in die Seite und Jason krümmte sich vor Schmerz zusammen und ging zu Boden.
    „Weichei“, bemerkte Darrek und streckte ihm seine Hand entgegen. „Das war noch nicht einmal volle Kraft.“
    Jason ließ sich auf die Beine ziehen und verzog den Mund.
    „Stimmt“, gab er zu. „Tut mir leid. Können wir eine Pause einlegen? Ich bin nicht ganz bei der Sache.“
    „Sicher“, gab Darrek zurück und setzte sich mit Jason zusammen an den Rand des Übungsfeldes.
    Es war schon vor Stunden dunkel geworden und nur die Scheinwerfer erhellten den Platz. Ein paar hundert Meter weiter stand William, ein Kaltblüter, und gab ein paar Anfängern ihre ersten Lektionen. Er war einer der wenigen Diener, die aufgrund ihrer Gabe das Recht hatten zu kämpfen.
    „Will hat wieder neue Opfer gefunden, was?“, bemerkte Darrek, als er sah, wie dilettantisch die jungen Männer und Frauen sich anstellten. „Die sind ja sogar noch schlimmer als du.“
    Jason grinste.
    „Du weißt doch. Du bist die Muskelkraft. Ich das Hirn.“
    Darrek schüttelte den Kopf.
    „Wenn du
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