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Wie Alles Begann...

Wie Alles Begann...

Titel: Wie Alles Begann...
Autoren: Hannah Siebern
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besonderes Ereignis zu machen. Immer schon waren die Empfänge in ihrem Hauptsitz sehr pompös und extravagant ausgerichtet. So war es auch diesmal. Der gesamte Tanzsaal erstrahlte im Licht der Kronleuchter und alles war geschmückt, als stünde eine Hochzeit bevor und nicht nur eine einfache Formalität. Jason hatte diese Eigenschaft jahrelang bewundert. Aber nun, wo er dank Kara auch die Schattenseite der Macht kennengelernt hatte, erschien ihm dieses Gehabe nur noch lästig.
    „Na? Hat meine Cousine dir mal eine Auszeit gegeben, damit du an die frische Luft kommst?“, fragte in diesem Moment jemand von der Seite und Jason wandte sich um.
    Vor ihm stand Karas Cousin Darius, der von allen nur Darrek genannt wurde. Die Einzige, die ihn bei seinem richtigen Namen ansprach, war seine Mutter Akima. Rein optisch war Darrek eines der schwarzen Schafe der Familie, weil er einfach nicht ins Bild passte. Die Familie der Ältesten rühmte sich damit, nur Schönheit und Eleganz hervorzubringen. Darrek schien jedoch keins von beidem zu besitzen. Er war zwar nicht unattraktiv, aber seine Gesichtszüge waren zu hart und kantig, um sie als schön zu bezeichnen. Sein Haar trug er immer militärisch kurz geschoren und sein Mund bildete nur einen dünnen Strich, weil er seine Lippen meistens unzufrieden zusammenpresste. Hinzu kam, dass er ungewöhnlich groß war und sein Nacken dem eines ausgewachsenen Stiers glich.
    Nun ja. Vielleicht war dieser Vergleich doch etwas übertrieben. Darrek war kein Muskelprotz. Aber neben ihm kam Jason sich immer wie ein schmächtiger Bürohengst mit hübschen Augen vor.
    Jason kannte Darrek schon seit Ewigkeiten und betrachtete ihn als engen Freund. In ihm steckte sehr viel mehr als seine schlechte Laune und seine kräftige Statur. Doch in den letzten Wochen hatte sich ihre Beziehung aus irgendeinem Grunde erheblich verschlechtert.
    „Darrek“, sagte Jason lächelnd. „Ich denke eher, dass ich Kara eine Auszeit gegeben habe. Man muss nun mal das Bett verlassen, wenn die Pflicht ruft.“
    Jason sah Ärger in Darreks dunklen Augen aufglühen. Irritiert sah Jason wieder weg. Sicher hatte er sich nur verguckt. Denn immerhin waren Kara und er beide alt genug, um zu entscheiden, mit wem sie das Bett teilen wollten. Und es war schließlich nicht so, als hätte Jason vor, sich mit Kara zu verbinden. Das würde er zwar ohne zu zögern tun, wenn es möglich wäre. Aber sie war nun mal bereits an ihre Mutter gebunden. Und von der Schwangerschaft konnte Darrek unmöglich wissen.
    „Ich finde diese ganzen Feiern und Empfänge so dermaßen unnötig“, erklärte Darrek. „Der einzige Vorteil liegt darin, dass die Frauen sich nach ein wenig Tanz und Musik sehr viel leichter dazu überreden lassen, mit auf mein Zimmer zu kommen.“
    Jason grinste. Das sah Darrek ähnlich. Statt sich endlich eine feste Partnerin zu suchen, war er nach wie vor bloß darauf aus, die Frauen in sein Bett zu kriegen. Nur um sie danach wieder fallen zu lassen, wie eine heiße Kartoffel.
    „Weißt du, Darrek, es würde dir vielleicht auch mal ganz gut tun, eine Frau öfter zu treffen als nur ein einziges Mal.“
    „Oh. Das tue ich doch ständig. Es gibt in der Vampirwelt einfach zu wenig unverbundene Frauen, um jede nur einmal zu vögeln. Dann wäre ich ja nach einem Jahr schon durch.“
    Jason wusste, dass Darrek genau aus diesem Grunde auch ab und zu in der Menschenwelt nach Sexualpartnerinnen suchte. Dieses Verhalten erschien Jason zwar unnatürlich und absolut unangebracht, aber er hatte Darrek nie deswegen verurteilt. Solange er vorsichtig blieb und keine der Frauen aus Versehen verwandelte, war alles in Ordnung.
    „Ich rede nicht von Sex, Darrek“, stellte Jason klar. „Ich rede von einer richtigen Beziehung.“
    Darrek schnaubte.
    „Klar. Damit ich so glücklich werde wie du?“
    Seine Worte trieften vor Sarkasmus und Jason wandte den Blick wieder der feiernden Gesellschaft zu. Es war ganz eindeutig. Darrek gönnte ihm die Beziehung zu Kara nicht. Ob das daran lag, dass Jason nicht gut genug für Darreks Cousine war, oder weil dieser allgemein nichts von Liebe hielt, war schwer zu sagen. Aber zumindest hatte er in einem Punkt recht. Ganz glücklich war Jason tatsächlich nicht. Das hatte jedoch nichts mit Kara zu tun, sondern mit ihrer Mutter und deren Schwestern.
    „Herr. Kann ich Euch etwas zu trinken anbieten?“
    Darrek und Jason wandten dem Diener gleichzeitig den Kopf zu und Jason lächelte freundlich. Er kannte
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