Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie Alles Begann...

Wie Alles Begann...

Titel: Wie Alles Begann...
Autoren: Hannah Siebern
Vom Netzwerk:
zur Gegenwehr anzusetzen. Er wand sich aus dem Griff des Wilden und biss der Kreatur in den Arm.
    Das Gift wirkte sofort. Wenn es Darrek schon Schmerzen zugefügt hatte, dann war es für den Wilden noch sehr viel schlimmer, weil er einer anderen Rasse angehörte und sein Organismus weniger gut mit dem Gift zurechtkam. Der Wilde taumelte zurück und stieß einen lauten Schrei aus, der Jason das Blut in den Adern gefrieren ließ. Falls es noch mehr Wilde in der Gegend gab, dann würden diese bald hier sein. Genau wie die gesamte verfluchte Force. Er musste weg. Aber sein Gewissen verbot ihm, Darrek einfach zurückzulassen. Der Mann war geschwächt und nicht mehr dazu imstande wegzulaufen, falls das notwendig sein sollte.
    „Verschwinde, Jason“, sagte Darrek missmutig. „Du wolltest doch gehen. Also geh auch. Jetzt ist die ideale Gelegenheit.“
    „Und dich soll ich als Futter für die Wilden zurücklassen? Da müsstest du mich eigentlich besser kennen.“
    „Die Force-Mitglieder werden gleich hier sein“, zischte Darrek. „Wenn du das wirklich durchziehen willst, dann musst du es jetzt tun. Mein Vertrauen hast du ohnehin verloren. Von meiner Seite aus macht es keinen Unterschied mehr.“
    Ungläubig sah Jason seinen alten Freund an.
    Der Wilde taumelte nach vorne, aber Jason versetzte ihm einen gekonnten Tritt, der die Kreatur gegen den nächsten Baum schleuderte.
    „Warum willst du mir jetzt plötzlich helfen?“
    „Weil du mir soeben das Leben gerettet hast. Schon wieder. Das ändert zwar nichts an deinem Verrat, aber ich will dir nichts schuldig bleiben. Also geh. Kara wird sowieso zurückkommen, sobald die Verbindung gelockert ist. Und dann muss ich mich nicht mehr mit dir herumärgern.“
    Jason nickte. Darrek war zwar geschwächt, aber der Wilde ebenso. Und wenn es stimmte, dass die anderen Warmblüter unterwegs waren, dann war er nicht mehr in Lebensgefahr. Entschlossen wandte er sich zum Auto.
    „Danke, Darrek“, sagte er, bevor er einstieg. „Ich werde dafür sorgen, dass Kara dich anruft, sobald wir die Möglichkeit dazu haben.“
    „Dank mir nicht, du Verräter. Denn auch wenn ich dich jetzt gehen lasse, brauchst du nicht glauben, dass ich dir deine Lügen je verzeihen werde.“
    Jason erwiderte nichts mehr, sondern setzte sich ans Steuer und fuhr los. Er schaltete die Lichter nicht ein, sondern verließ sich ganz auf seine guten Augen. Im Rückspiegel sah er noch, wie der Wilde und Darrek sich wieder aufeinander stürzten. Doch vermutlich war das nur Darreks Art sich abzureagieren. Und auf einmal wurde Jason die gesamte Tragweite seiner Handlungen bewusst.
    Er hatte eine der Töchter der Ältesten entführt. Und nicht irgendeine, sondern eine der Vertreterinnen. Und noch dazu hatte er Darrek unwiderruflich als Freund verloren. Und das alles in einer Nacht. Sollte Darrek nun auch noch recht behalten, was Kara anging, dann wäre die ganze Mühe umsonst gewesen. Aber Jason weigerte sich, so pessimistisch zu sein.
    Kara liebte ihn. Das hatte sie mehr als einmal gesagt. Und sie liebte ihr gemeinsames Kind. Sicher würde sie verstehen, dass es für sie alle so am besten war. Sie musste es einfach verstehen.

Kapitel 6
Gemeinsames Leid
    Als Kara erwachte, wusste sie im ersten Moment nicht, was geschehen war. Sie hatte nur das Gefühl, dass sie sich an einem Ort befand, wo sie absolut nicht hingehörte. Etwas war falsch. Etwas war sogar ganz gewaltig falsch.
    Unsicher sah Kara sich um. Sie befand sich in einem langen, viereckigen Raum, in dem die Wände, die Decke und der Boden aus Blech zu sein schienen. Es gab keine Fenster, aber in einer Ecke hing eine stabile Lampe, wie sie in Bergwerken oft verwendet wurde. Kara lag auf einem großen Bett und neben ihr lag ein Mann ausgestreckt. Er schien tief und fest zu schlafen.
    „Jason?“
    Einerseits war sie froh ihn zu sehen. Er war jemand, den sie kannte und liebte. Aber anderseits hatte sie das unbestimmte Gefühl, die Gefahr würde allein von ihm ausgehen.
    Als Jason nicht sofort aufwachte, breitete sich Panik in Kara aus. Wo waren sie hier? Was war das für ein Ort und warum war sie nicht im Herrenhaus? Sie stand auf und rüttelte an der Tür. Sie war bombenfest verschlossen. Kara stieß einen frustrierten Schrei aus und warf sich mit der Schulter dagegen. Aber die Tür bewegte sich keinen Zentimeter.
    „Kara?“
    Sofort fuhr sie herum. Jason hatte sich aufgesetzt und rieb sich müde die Augen.
    „Was tust du denn da?“
    „Wonach sieht es denn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher