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Wer ist der andere, Alissa

Wer ist der andere, Alissa

Titel: Wer ist der andere, Alissa
Autoren: Ginna Gray
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halten. Sehr viel schlechter würde dagegen Alissa wegkommen. Und bevor man es sich versah, kursierten wahrscheinlich schon die ersten Gerüchte, dass sie beide miteinander schliefen. Alissa schloss die Augen. Sie würde das nie richtig stellen können. "Übrigens, ich habe nur deswegen noch nicht vorher mit Ihnen getanzt, weil sie verheiratet und mit Ihrem Mann hier waren."
    "Sie tanzen aber mit anderen verheirateten Frauen."
    "Sie meinen mit Mrs. Battle und den Frauen der Geschäftsleiter? Das sind Pflichttänze.
    Hätte ich mit Ihnen getanzt, wäre das rein zum Vergnügen gewesen, da gebe ich Ihnen mein Wort. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass Ihr Mann es nicht so gern gesehen hätte." Er lehnte sich zurück, und seine silbergrauen Augen blickten geradewegs in ihre. Er senkte die Stimme zu einem rauen Flüstern. "Ich weiß jedenfalls, dass ich es nicht gern hätte, wenn Sie meine Frau wären."
    Alissa war so verwirrt, dass sie ihn nur noch anstarren konnte. Er flirtete mit ihr. Dirk Matheson flirtete wirklich und wahrhaftig mit ihr! Entweder das, oder er frotzelte nur. Alissa wusste nicht, was sie lieber hätte. Wenn sie es sich richtig überlegte, dann nahm er sie wohl nur auf den Arm. Offensichtlich kannte sie ihn überhaupt nicht, vor allem nicht als Privatmann. Sie hatte ihn immer für zu ernst und zu nüchtern gehalten, um Scherze zu machen. Aber ganz unerwartet musste sie herausfinden, dass sie sich geirrt hatte. "Hören Sie, Mr. Matheson ..."
    "Dirk." Alissa blinzelte. "Wie bitte?"
    "Nennen Sie mich Dirk."
    "Was? Das kann ich nicht tun."
    "Natürlich können Sie das." Er lächelte und spannte die Hand auf ihrem nackten Rücken an. "Mr. Mathe..."
    "Dirk." Sie verzog das Gesicht. "Na gut, dann eben ... Dirk. Wenn das jetzt eine Art Vergeltung sein soll für das, was Sie im Restaurant mit angehört haben ..."
    "Glauben Sie wirklich, ich könnte so etwas tun? Sie bestrafen?"
    "Ja, natürlich. Ich habe Sie in Verlegenheit gebracht und verärgert, also haben Sie auch das Recht, es mir mit gleicher Münze heimzuzahlen. Und ich glaube, dass Sie es vielleicht auch tun."
    "Warum sollte ich in Verlegenheit gebracht oder verärgert sein, weil eine schöne Frau sagte, dass sie sich zu mir hingezogen fühlt?"
    Alissa wurde knallrot, was ihr unendlich peinlich war. "Oh, aber ... S-Sie haben das missverstanden. Das war nur ein Scherz. Meine Kolleginnen haben mich n-nur gereizt, und ich, äh ... ich habe da einfach mitgemacht. Das ist alles. Wir haben es nicht ernst gemeint. Es
    ... es war nur ein Geschwätz unter Frauen. Ich versichere Ihnen, dass wir uns nichts dabei gedacht haben."
    "Ach so. Also ... fühlen Sie sich nicht zu mir hingezogen? Ist es das, was Sie mir sagen wollen?" Er zog eine Braue hoch und wartete mit ernstem Gesicht auf ihre Antwort. Aber Alissa traute seinen funkelnden Augen nicht.
    "Ja. Nein! Ich meine ... es ist so... Sie sind ein gut aussehender Mann, und natürlich ...
    natürlich weiß ich das zu schätzen."
    "Na ja, das ist immerhin etwas."
    "Aber ich würde mir niemals erlauben ... Ich meine, ich weiß, dass Sie und ich ..."
    "Ja? Sie und ich ... was?" Er half ihr kein bisschen. Tatsache war, dass ihr Verhaspeln ihn zu belustigen schien. Sie konnte das Lachen aus seiner Stimme heraushören, konnte es in seinen funkelnden Augen sehen.
    "Wir passen nicht zusammen", erklärte Alissa. Sie hob das Kinn, starrte über seine Schulter, aber seine Reaktion brachte ihren Blick sofort wieder auf sein Gesicht zurück.
    Entgeistert sah sie Dirk an, als er mit zurückgeworfenem Kopf lachte - ein herzhaftes, sehr männliches, vergnügtes Lachen, das die Musik und die Geräusche im Saal übertönte. Niemals hätte Alissa damit gerechnet, ein so glückliches, unbefangenes Lachen von diesem Mann zu hören, und sie fragte sich, warum er nicht öfter lachte. Im ganzen Ballsaal starrten die Leute zu ihnen herüber und flüsterten. Alissa empfand auf einmal großes Unbehagen. Am Montagmorgen würde die Gerüchteküche in der Firma überbrodeln. Dirks Fröhlichkeit legte sich schließlich, und er sah sie herausfordernd an. Nie hätte Alissa sich vorstellen können, dass diese grauen Augen so humorvoll aufblitzen oder dass seine strengen Gesichtszüge sich so aufhellen könnten. "Ach Alissa, Sie sind unbezahlbar. Und ob Sie es mir nun glauben oder auch nicht, wir passen besser zusammen, als Sie denken. Aber erlauben Sie mir, dass ich Ihnen einen Rat gebe. Spielen Sie niemals Poker. Ihr Gesicht würde Sie jedes
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