Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer ist der andere, Alissa

Wer ist der andere, Alissa

Titel: Wer ist der andere, Alissa
Autoren: Ginna Gray
Vom Netzwerk:
Kinn zitterte, und sie presste die Hand auf den Mund. Sie war so tief gerührt, dass sie kaum atmen konnte.
    Noch immer schwach und unsicher auf den Beinen, ging sie zum Schaukelstuhl hinüber.
    Einen ganzen Moment blickte sie einfach nur auf Vater und Kind herunter, konnte nur noch daran denken, wie sehr sie die beiden liebte. Dirks Kopf war zur Seite gelehnt. Sein Haar war zerzaust, und den Bartstoppeln nach zu urteilen, hatte er sich seit drei Tagen nicht rasiert.
    Erschöpfung hatte sein Gesicht gezeichnet. Unter den Augen lagen Schatten, und zwei tiefe Falten führten von der Nase zu den Mundwinkeln.
    Mit einem zärtlichen Lächeln strich Alissa ihm das Haar aus der Stirn, beugte sich herunter und küsste ihn auf die Wange.
    Dirk rührte sich. Er blinzelte, dann öffnete er die Augen, die ganz groß wurden, als ihm klar wurde, dass Alissa vor ihm stand. "Was tust du ...?" Sein Blick fiel auf das schlafende Baby, und er senkte die Stimme. "Was tust du denn hier? Du solltest im Bett sein."
    "Gleich nachdem ich wach wurde, habe ich nach dir gesucht", antwortete Alissa leise. Sie schaute auf ihre Tochter. "Es sieht ganz so aus, als hättest du Zauberkraft."
    Dirks Lächeln wirkte befangen. "Callie sagte, dass man ihr Bäuchlein warm halten solle, wenn sie eine Kolik hat. Dass sich das am besten auswirkt."
    "Ach Liebling." Alissa sank neben dem Schaukelstuhl auf die Knie. Sie nahm seine Hand, brachte sie zu ihrem Gesicht und rieb ihre Wange an seinem Handrücken. Dabei sah sie mit leuchtenden Augen zu ihm auf. "Ich hoffe, dir ist klar geworden, dass du jetzt den Beweis hast, den du haben wolltest."
    "Was meinst du damit?"
    "Kannst du es nicht erkennen? Nichts kann die Geduld eines Menschen auf eine härtere Probe stellen als ein schreiendes Kind. Und doch hast du drei Tage lang unser Baby und mich dazu versorgt, und du hast es mit Liebe und Zartgefühl getan."
    Dirk dachte kurz darüber nach. "So hab ich es noch gar nicht gesehen", erwiderte er schließlich.
    "Sag mal, Dirk, hast du ein einziges Mal die Geduld verloren oder bist wütend auf Faith geworden?"
    Er schüttelte den Kopf. "Nein. Ich hab mich nur um sie gesorgt."
    "Warst du versucht, deine Frustration gewaltsam an ihr auszulassen?"
    "Natürlich nicht!" fuhr Dirk entrüstet auf. Bei seinem ärgerlichen Tonfall regte sich Faith, und er tätschelte ihr den Rücken. "Es war nicht ihre Schuld. Sie hatte Schmerzen."
    "Da haben wir's. Es scheint, dass all deine Sorgen umsonst gewesen sind."
    "Meinst du das wirklich?" Dirk sah Alissa so hoffnungsvoll an, dass ihr ganz warm ums Herz wurde.
    "Ich meine es nicht nur, ich bin mir da ganz sicher." Alissa drehte seine Hand um und drückte einen Kuss auf die Innenfläche. Ihre Blicke begegneten sich. "Es ist an der Zeit, dass du deine Ängste ablegst, dass du bei mir und deinem Kind ein Heim findest, in dem du Geborgenheit schenkst und Geborgenheit erfährst. Wir können die Therapie bei Dr. Houghton fortsetzen, wenn es dich beruhigt, aber ich habe keinen Zweifel daran, dass sich alles gut entwickeln wird. Du hast den Teufelskreis durchbrochen, der dich dein ganzes erwachsenes Leben lang verfolgt hatte, mein Liebling. Ab jetzt werden wir drei zusammen ihn durch unendliche Liebe ersetzen."
    Dirk blickte zuerst auf seine schlafende kleine Tochter herunter, dann auf seine Frau. Er griff nach Alissas Hand und beugte sich zu ihr, bis seine Lippen ihre fanden. Der Kuss war lang und liebevoll, wie ein zärtliches Versprechen. Und als er endete, legte Dirk die Stirn gegen Alissas und flüsterte: "Ich danke dir."
    "Wofür?" flüsterte sie zurück und strich ihm über die Wange.
    "Dafür, dass du mich liebst. Dass du meine Frau bist." Sein Blick war voller Liebe und Zuneigung. "Und dafür, dass du ein Wunder bei mir bewirkt hast."
    - ENDE -
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher