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Wer den Teufel küsst...

Wer den Teufel küsst...

Titel: Wer den Teufel küsst...
Autoren: Dana Kilborne
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eigentlich war sie alles andere als sportlich. Oben angekommen, ließ sie sich dann einfach fallen und landete auf der anderen Seite des Tores geschmeidig auf der weichen Erde.
    â€žJetzt du!“, rief sie leise. „Komm schon.“
    Judy hatte etwas mehr Mühe, schaffte es aber schließlich ebenfalls. „Und jetzt?“, fragte sie, als sie auf dem Rasen ankam. „Wohin jetzt?“
    Willow hob die Schultern. „Wir gehen einfach ein bisschen weiter rein. Mehr weiß ich auch nicht.“
    â€žSollten wir nicht doch einfach zusehen, dass wir so weit wie möglich von hier wegkommen? Wir verstecken uns irgendwo, bis die Zeit um ist. Dann kann Gregori doch nichts mehr machen.“
    â€žNein, auf keinen Fall!“, erwiderte Willow entschieden. „Wir müssen nicht nur selbst aus dieser Sache heil rauskommen, sondern wir müssen Gregori auch vernichten. Verstehst du, Judy? Sonst geht in sechsundsechzig Jahren alles wieder von vorn los.“
    â€žAber dann sind wir schon uralt, falls wir dann überhaupt noch leben. Bis dahin wird er nichts mehr von uns wollen.“
    â€žAber vielleicht von unseren Enkelkindern“, gab Willow zu bedenken.
    Das überzeugte schließlich auch Judy. Sie gingen weiter, um nach einer geeigneten Stelle Ausschau zu halten, an der sie auf Gregori warten konnten.
    Inzwischen war Nebel aufgekommen, der sich wie ein weißer Teppich auf die feuchte Erde legte. Das Mondlicht fiel auf die Grabsteine, die ihre Schatten warfen, und überall waren rote Grablichter zu sehen. Der Schein der Kerzen schien den wallenden Nebel mit Blut zu besprenkeln.
    â€žSollten wir uns nicht irgendwo verstecken?“, fragte Judy. „Ich meine, wenn Greg… wenn dieses Monster gleich kommt, müssen wir uns ihm ja nicht gleich auf dem Silbertablett präsentieren. Was meinst du?“
    Willow nickte. „Das denke ich auch.“ Sie deutete auf zwei sehr hohe Grabsteine, die direkt gegenüber lagen. „Versteck du dich hinter dem linken, ich nehme den rechten. Und wenn was ist, schrei.“
    Die beiden Mädchen verstecken sich hinter den Grabsteinen, und Willow umfasste das Amulett ganz fest mit ihrer rechten Hand. Sie wusste, dass es ihre einzige Waffe war. Und damit vielleicht ihre einzige Chance, die Nacht zu überleben.
    Sie dachte an Danny Ray. Ob er noch lebte?
    Das Erste, was Danny Ray sich fragte, als er erwachte, war, wie oft er in dieser Nacht wohl noch das Bewusstsein verlieren würde. Sein Kopf dröhnte.
    Dann erinnerte er sich, was passiert war, und mit einem Mal war er hellwach. Seine Gedanken wanderten zu Willow und Judy.
    Wie lange war er bewusstlos gewesen? Wie lange war Gregori den beiden jetzt schon auf den Fersen?
    Er sprang auf und lief los. Er hatte keine Ahnung, ob er noch rechtzeitig kommen würde, aber er musste jetzt einfach zu Willow, und zwar so schnell wie möglich.
    Während er weiterlief, stellte er sich immer wieder ein und dieselbe Frage: War Willow noch am Leben?
    Er bangte und hoffte. Und die Hoffnung gab ihm die Kraft, den pochenden Schmerz in seinem Kopf zu vergessen.
    Willow schlug das Herz bis zum Hals. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie jetzt schon hinter dem Grabstein lauerte. Viel Zeit konnte noch nicht vergangen sein, aber es war ihr trotzdem wie eine Ewigkeit vorgekommen. Immer wieder lugte sie an dem Grabstein vorbei hinüber zu Judy. Oft trafen sich ihre Blicke. Dann lächelte Willow ihrer Freundin zu, um ihr Mut zu machen.
    Leise pfiff der Wind. Überall raschelte und knackte es. Und plötzlich war da auch noch ein anderes Geräusch zu hören: ein Stampfen, das in regelmäßigen Abständen ertönte und immer lauter wurde.
    Schritte!
    Ja, es waren eindeutig Schritte, und sie kamen immer näher. Willow hielt die Luft an. Sie spürte, wie sich ihr Magen verkrampfte. Schweiß trat ihr auf die Stirn, und ihre Finger begannen zu zittern.
    Gregori war also gekommen. Im Grunde war das keine Überraschung. Mit nichts anderem hatte sie gerechnet. Schließlich brauchte er Judy und sie. Wenn es ihm nicht gelang, sie in den nächsten Stunden seinem Herrn als Opfer zu präsentieren, musste er zurück in die Hölle – für weitere sechsundsechzig Jahre.
    Dennoch zuckte sie jetzt zusammen, als sie seine Stimme hörte. „Wo sind denn meine beiden hübschen Kleinen?“ Er lachte. „Ach, was frage ich? Ich weiß genau, wo ihr steckt. Und ich
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