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Wenn es ploetzlich Liebe ist

Wenn es ploetzlich Liebe ist

Titel: Wenn es ploetzlich Liebe ist
Autoren: Kathie Denosky
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Unterlippe und warf einen Blick auf die geschlossene Tür, die ihres von Lukes Büro trennte. Haley hatte keine Schwierigkeiten damit, jedem – auch Luke – zuzugestehen, dass man sich ein Kind wünschte. Nur waren ihr in Lukes Fall die Motive mehr als suspekt. Ein Kind zu wollen, weil die Garnier-Firma in fünfundzwanzig oder dreißig Jahren einen neuen Generaldirektor brauchte! Das fand Haley äußerst fragwürdig. Allerdings konnte sie sich jetzt schon ausrechnen, dass Luke trotzdem nicht so schnell aufgab. Das hatte er noch nie getan, wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte. Bisher hatte er immer einen Weg gefunden und seinen Willen bekommen.
    Bei dieser Angelegenheit hatte Haley ein so ungutes Gefühl, dass sie es nicht vertreiben konnte. Eine ihrer Freundinnen hatte kürzlich ein Baby bekommen und ihr eine Geburtsanzeige geschickt. Seitdem hatte Haley häufiger daran gedacht, wie schön es wäre, eines Tages selbst ein Kind zu haben. Und wenn sie ihren Träumen nachhing, fühlte sie, dass sie alles darum geben würde, um Luke den Wunsch nach einem Erben selbst zu erfüllen. Aber es war müßig, sich solchen Gedanken hinzugeben. Luke hatte in all den Jahren in ihr nie etwas anderes gesehen als seine gut funktionierende Sekretärin. Darüber hinaus war sie genau auf das aus, was er scheute wie der Teufel das Weihwasser: Sie wollte Liebe und Heirat und das glückliche Familienleben führen, das ihr nie vergönnt gewesen war.
    Langsam stand sie auf, ging zu Lukes Tür und klopfte an. Haley musste sich diese Gedanken aus dem Kopf schlagen.
    Fürs Erste hatte es sowieso wenig Sinn, sich mit diesen Ideen auseinanderzusetzen. Denn selbst für Luke ging es nicht weiter, denn seinem Vorhaben stand ein Gesetz entgegen, das er nicht ignorieren konnte.
    Als sie die Tür öffnete und ins Büro schaute, war Luke gerade dabei zu telefonieren. Er winkte sie herein und bedeutete ihr mit einer Handbewegung, Platz zu nehmen.
    „Ich werde am Sonnabend bei Ihnen sein“, sagte er ins Telefon. „Arrangieren Sie eine Abteilungsversammlung in der Verwaltung für mich. Danach würde ich mir gern die Arbeitsplätze ansehen und Gelegenheit haben, mit den Mitarbeitern zu sprechen. Bis dahin können Sie aber den Beschäftigten schon einmal versichern, dass ich nicht vorhabe, großartige Veränderungen einzuführen. Die Jobs werden genauso sicher bleiben, wie sie es waren, als Laurel Enterprises noch zur Emerald Inc. gehört hat.“
    Er verabschiedete sich, dann legte er auf und wandte sich Haley zu. „Haben Sie die Liste der Agenturen schon fertig?“
    „So weit bin ich gar nicht gekommen. Ihr Vorhaben hat nämlich leider einen kleinen Haken.“
    „Und der wäre?“, fragte er und zog die Augenbrauen hoch.
    „Der Staat Tennessee erlaubt es nur verheirateten Paaren, eine Leihmutter zu betrauen.“
    Schweigend ließ er sich gegen die hohe Rückenlehne seines Schreibtischsessels sinken und rieb sich den Nacken. Luke war von dieser Neuigkeit sichtlich nicht begeistert. „Irgendwelche Ausnahmen?“
    „Ich konnte nirgends eine Lücke entdecken.“ Sie zuckte bedauernd die Schultern. „Es gibt einige Bundesstaaten, in denen es liberalere Regeln gibt, aber Tennessee gehört nicht dazu. Wenigstens scheint es nicht verboten zu sein, mit einer Frau eine Vereinbarung zu treffen, wenn sie bereit ist, das Kind zu empfangen und auszutragen. Allerdings dürfte das nicht gegen Bezahlung geschehen. Allenfalls die Arztkosten dürften erstattet werden. Und ihr Verzicht auf das Kind müsste vollkommen freiwillig erfolgen.“
    „Haben Sie mit unserem Anwalt gesprochen?“
    Haley schüttelte den Kopf. „Mr. Clayton ist diese Woche auswärts beschäftigt, und an jemand anderen wollte ich mich dann doch nicht wenden. Dazu finde ich die Sache zu delikat. Ich fürchte auch, dass es nicht sehr viel bringt. Nach allem, was ich gelesen habe, ist man bei uns sehr konsequent. Nur verheiratete Paare – und sonst niemand.“
    Für eine Weile versank Luke in brütendes Schweigen. „Das heißt also“, meinte er dann, während er offenbar über eine neue Strategie nachdachte, „dass ich eine Frau finden muss, die über die Anlagen verfügt, die ich mir von meinem Nachwuchs erhoffe. Gleichzeitig sollte sie bereit sein, mir das Sorgerecht unmittelbar nach der Geburt zu übertragen.“ Wieder schwieg er. „Wenn man da keine bindenden Abmachungen trifft, birgt das ein gewaltiges Risiko.“
    Haley fühlte sich in ihrer Ahnung bestätigt. Natürlich gab
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