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Wenn es ploetzlich Liebe ist

Wenn es ploetzlich Liebe ist

Titel: Wenn es ploetzlich Liebe ist
Autoren: Kathie Denosky
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Luke Garnier sein Vorhaben nicht auf und ließ das Thema einfach fallen. Sie gestand sich ein, dass sie doch vage darauf gehofft hatte. Denn der Gedanke, dass eine andere Frau von ihm ein Kind bekommen sollte, war schwer zu verkraften. Ich muss hier weg, dachte Haley. Sie ertrug es nicht länger, dass er in ihrem Beisein über diese Möglichkeit nachdachte.
    Nachdem sie aufgestanden war, verkündete sie mit fester Stimme: „Ich gehe dann jetzt. Ich nehme mir den Rest des Tages frei. Und morgen auch“, fügte sie rasch hinzu.
    „Wieso? Was ist denn plötzlich in Sie gefahren?“
    Es war das erste Mal in fünf Jahren, dass Haley sich außerhalb des ihr zustehenden Jahresurlaubs freinahm. Es war nur logisch, wenn er glaubte, sich verhört zu haben. Wie sollte sie ihm auch erklären, was mit ihr los war? Sie konnte ihm ja schlecht sagen: Tut mir leid, Chef, aber ich liebe Sie, und ich kann nicht mit ansehen, wie Sie nach einer Mutter für Ihr Kind suchen. Nein, sie brauchte jetzt Abstand, um sich wieder in den Griff zu bekommen und diese Situation zu bewältigen. Bestimmt fand Luke auch ohne sie einen Ausweg und schmiedete den perfekten Plan, um zu bekommen, was er haben wollte. Das musste sie nicht unbedingt miterleben.
    Haley ging zur Tür und drehte sich noch einmal zu ihm um, bevor sie hinausging. „Um es mit einer Ihrer Lieblingsredensarten zu sagen: Fragen Sie nicht, wir machen das jetzt so.“ Damit ging sie.
    Luke knallte den Telefonhörer hin, stieß sich vom Schreibtisch ab und sprang auf. „Ich werde diesem albernen Theater ein für alle Mal ein Ende machen“, murmelte er grimmig, zog sich das Jackett über und stapfte zur Tür.
    Seit Haley am Tag zuvor ihren Arbeitsplatz verlassen hatte, klappte nichts mehr. Und jetzt hatte sie sich krank gemeldet. Einen weiteren Tag mit Ruth Ann, ihrer Vertretung, fand Luke jedoch unzumutbar. Außerdem wollte er wissen, was da gespielt wurde, denn von Haleys „Unwohlsein“ glaubte er kein Wort.
    „Ich bin für heute außer Haus“, sagte er mürrisch, als er an Haleys Schreibtisch vorbeiging, an dem jetzt Ruth Ann saß. „Falls jemand für mich anruft, leiten Sie das Gespräch auf mein Handy weiter, wenn es Sie nicht überfordert. Sonst schreiben Sie auf, wer angerufen hat und was er wollte.“
    „Jawohl, Mr. Garnier“, antwortete sie in diesem weinerlichen Ton, den er nicht ausstehen konnte. „Ist sonst noch etwas?“
    „Nein.“ Luke wäre sicherlich noch etwas eingefallen, er wollte sich aber ersparen, diese unerträgliche Stimme noch einmal zu hören. Und dieses Gesicht mit den weit aufgerissenen Augen, in dem die Angst geschrieben stand, nur nichts verkehrt zu machen, konnte er auch nicht mehr sehen. Er hatte keine Lust mehr, alles zigmal erklären zu müssen. Diese Frau war nicht einmal imstande, sich am Telefon korrekt zu melden oder einen Namen in einer alphabetischen Liste zu finden! Als er vor zwei Stunden mit einem Geschäftspartner in Atlanta hatte verbunden werden wollen, hatte er plötzlich den Pressesprecher des Fußballclubs der Tennessee Titans am Apparat gehabt! Und Kaffee kochen konnte sie auch nicht.
    Er brauchte Haley in seinem Büro, und das unverzüglich. Abgesehen von dem fantastischen Kaffee, den sie kochte, lief der ganze Laden wie eine gut geölte Maschine, wenn sie da war.
    Während Luke sich durch den Feierabendverkehr in der Innenstadt quälte, verfluchte er Ruth Ann und segnete die konkurrenzlosen Tugenden, die Haley als seine Sekretärin aufzuweisen hatte. Er war sich sicher, dass sie am nächsten Morgen wieder an ihrem Platz im Büro sitzen würde, wenn er vernünftig mit ihr redete.
    Mit der Zeit verlagerte sich der Schwerpunkt seiner Gedanken auf das andere Problem, mit dem er sich herumschlug. Woher sollte er eine Frau nehmen, die ihm einen Erben schenkte, ohne selbst Ansprüche zu stellen? Dabei war es damit noch nicht einmal getan. Diese Frau müsste einige Charaktereigenschaften und Qualitäten aufweisen, die Luke bei seinem Nachwuchs wiederzufinden wünschte. Außerdem musste es eine Frau sein, der er absolut vertrauen konnte. Das war ein bisschen viel auf einmal.
    Es war nicht so, dass Luke keine Frauen kannte. Einige waren sicher darunter, die mit Freuden zustimmten, wenn er ihnen sein Anliegen vortrug. Aber es war keine darunter, die restlos alle Bedingungen erfüllte. Und vor allem gab es keine, der er vorbehaltlos vertrauen konnte. Er brauchte eine Mutter für seinen Sohn, deren Loyalität so unantastbar war wie die
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