Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn es ploetzlich Liebe ist

Wenn es ploetzlich Liebe ist

Titel: Wenn es ploetzlich Liebe ist
Autoren: Kathie Denosky
Vom Netzwerk:
Zwanzigjährige.“
    „Etwas anderes kam für uns auch gar nicht infrage“, entgegnete Lucien abwehrend.
    Emerald entging nicht, dass Arielle von einem zum anderen blickte und sich dann in ihrem Sessel aufrichtete.
    „Wenn ich auch mal etwas sagen darf. Ich bin euch beiden unglaublich dankbar für alles, was ihr für mich all die Jahre getan habt. Aber, Luke, ich bin inzwischen alt genug, um auf mich selbst aufzupassen. Und auch, um eigene Entscheidungen zu treffen.“ Sie sah Emerald an. „Auch wenn Luke und Jake an Ihrem Angebot nicht interessiert sind, Mrs. Larson, ich bin es.“
    „Das bist du nicht“, riefen die Brüder wie aus einem Mund und durchbohrten sie geradezu mit ihren Blicken.
    „Oh doch.“
    Emerald ging das Herz auf, als sie erlebte, wie ihre einzige Enkeltochter sich beherzt behauptete und sich von ihren Brüdern nicht einschüchtern ließ. Unwillkürlich dachte Emerald daran, wie sie selbst vor ungefähr fünfzig Jahren gewesen war.
    „Ihr beide könnt ja tun, was ihr wollt. Ich für meinen Teil nehme das Treuhandkonto gern und übernehme auch gern eine der Firmen, welche auch immer Mrs. Larson mir übertragen möchte.“
    Emerald erkannte sofort, dass die Uneinigkeit der drei der Punkt war, an dem sie ansetzen konnte, um ihr Vorhaben zum Erfolg zu führen. „Wenn Sie mich bitte für einen Moment entschuldigen wollen“, sagte sie und erhob sich aus ihrem Sessel hinter dem Schreibtisch. „Ich muss mich kurz um eine Angelegenheit kümmern, die leider keinen Aufschub duldet. Sie können in der Zwischenzeit ja noch einmal in Ruhe über meine Vorschläge sprechen.“ Sie ging zur Tür, drehte sich aber, bevor sie hinausging, noch einmal um und meinte: „Aber denken Sie bitte daran. Es gilt alles oder nichts. Entweder Sie alle drei nehmen mein Angebot an, oder ich ziehe es zurück.“
    Sie ging ins Vorzimmer und schloss die Tür hinter sich. Dann wandte Emerald sich an ihren Privatsekretär, der dort hinter seinem Schreibtisch saß. „Luther, bereiten Sie bitte die Papiere für meine Enkel zur Unterschrift vor.“
    „Haben die Herrschaften Ihre großzügige Offerte angenommen?“, erkundigte sich Luther Freemont in seinem für Menschen von der Ostküste typischen etwas gespreizten Ton, während er die Akte aus einer Schublade hervorholte.
    Emerald warf einen Blick auf die geschlossene Tür, hinter der die Geschwister Garnier sich nun sicher die Köpfe heiß redeten, und lächelte zufrieden. „Noch nicht ganz. Aber keine Bange, sie werden.“
    Ursprünglich hatte sie ihr Geschenk an die drei nicht an Bedingungen knüpfen wollen, aber die Sturheit der Zwillinge Lucien und Jacques ließ Emerald keine Wahl. Sie kannte das Geschäft gut genug. Fünfzig Jahre lang hatte sie sich in dem von Männern dominierten Haifischbecken der Geschäftswelt behauptet. Da hatte sie gelernt, Chancen zu erkennen und auch wahrzunehmen. Sie bekam immer, was sie wollte.
    Zuversichtlich warf sie einen Blick auf die Uhr an der Wand hinter Luthers Schreibtisch. Jetzt müssten die Geschwister genug Zeit gehabt haben, um sich zu einigen, entschied sie.
    „Ich piepe Sie kurz an, wenn sie so weit sind, dass sie unterschreiben“, sagte sie zu ihrem Sekretär und ging wieder in ihr Büro.
    Als sie es betrat, saßen die Zwillinge und Arielle wie zuvor auf ihren Plätzen vor dem Schreibtisch. Emerald lächelte ihnen zu. Es war an der Zeit, dass auch diese Enkel in ihr Lebenswerk eingebunden wurden.

1. KAPITEL
    „Haley, streichen Sie alle Termine für heute! Und kommen Sie in fünf Minuten in mein Büro. Es gibt Arbeit.“
    Haley Rollins sah ihrem Chef Lucien Garnier erstaunt hinterher, nachdem er an ihr vorübergerauscht war. Während der letzten fünf Jahre war jeder Werktagmorgen in der Chefetage des Bauunternehmens Garnier Construction gleich abgelaufen. Lucien Garnier – oder Luke Garnier, wie er es lieber hörte – erschien für gewöhnlich um Punkt acht Uhr dreißig, bat um seinen Kaffee und erwartete Haley kurz darauf in seinem Büro, damit sie Bericht erstattete und sie über die Termine des Tages sprechen konnten. Heute jedoch war Luke Garnier eine halbe Stunde früher als sonst in der Firma und hatte über den Kaffee noch kein Wort verloren.
    Haley wusste, welch großen Wert ihr Boss auf verlässliche Gewohnheiten legte, und kam aus dem Staunen nicht heraus. Was war geschehen? Irgendetwas war im Busch, und zweifellos war es etwas Bedeutsames. Haley kannte Luke gut genug, um es ihm am Gesicht ablesen zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher