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Wenn es ploetzlich Liebe ist

Wenn es ploetzlich Liebe ist

Titel: Wenn es ploetzlich Liebe ist
Autoren: Kathie Denosky
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können, dessen markante Züge sie insgeheim bewunderte. Mit einem Schlag war die Montagmorgenmüdigkeit wie weggeblasen.
    Haley griff zum Telefon und hatte nach einigen Minuten die Verabredungen für diesen Tag abgesagt. Dann verschwand sie für eine kleine Weile in der Teeküche, um Luke einen Kaffee zu kochen. Den Kaffeebecher in der Hand und ihren Block unter dem Arm, erschien Haley kurz darauf in Lukes Büro.
    Auf dem Weg zu Luke Garniers Schreibtisch stockte ihr der Atem. Luke hatte sich seines Jacketts entledigt und es über die Lehne seines Schreibtischsessels gehängt. Nun stand er mit dem Rücken zu ihr vor dem großen Fenster und betrachtete offensichtlich gedankenverloren die betriebsame City von Nashville. Seine Hände steckten tief in den Hosentaschen, und dabei spannte der graue Stoff seiner Hose leicht über seinem sexy Po, sodass Haley bei diesem Anblick fast der Kaffeebecher aus der Hand gefallen wäre.
    Vorsichtig stellte sie den Becher auf den Schreibtisch und warf noch einmal einen verstohlenen Blick auf Lukes schmale Hüften, die in einem äußerst anziehenden Gegensatz zu dem breiten Rücken standen, dessen Konturen sich unter dem tadellosen, gebügelten, maßgeschneiderten Oberhemd abzeichneten. Haley war froh darüber, dass Luke nach draußen schaute, denn sonst hätte er sicher gemerkt, dass sie ihn anstarrte.
    „Sie sind ein bisschen spät“, meinte Luke, ohne sich umzudrehen.
    Haley sammelte sich. „Es tut mir leid. Ich musste noch telefonieren, um die Termine abzusagen.“
    Darüber, dass er ihr Eintreten bemerkte, obwohl der dicke Teppich das Geräusch ihrer Schritte schluckte, wunderte sie sich schon lange nicht mehr. Luke Garnier entging so leicht nichts.
    „Nehmen Sie Platz, Haley. Wir müssen eine Angelegenheit besprechen.“
    Haley zuckte kaum merklich zusammen und überlegte sofort, was sie falsch gemacht haben könnte. Die einzige Verfehlung, der sie sich bewusst war, bestand darin, dass sie sich schon beim Einstellungsgespräch hoffnungslos in ihren Chef verliebt hatte und in den letzten fünf Jahren nichts an diesem Zustand hatte ändern können. Immerhin achtete Haley peinlich genau darauf, dass er davon nichts mitbekam. Sie war immer in der Rolle der kühlen, sachlichen, zuverlässigen und kompetenten Sekretärin geblieben.
    Zögernd nahm sie in dem ledernen Besuchersessel vor seinem Schreibtisch Platz. Noch einmal überlegte sie. Nein, sie konnte sich nicht vorstellen, dass er hinter ihre wohl verborgenen Gefühle gekommen war. Luke Garnier war zwar ein sehr genauer und scharfsinniger Beobachter, der so gut wie jeden durchschaute. Andererseits blendete er jedoch alles aus, was ihn von seinem Ziel ablenken konnte. Und das war seine Firma, die Garnier Construction, voranzubringen. Seine Arbeit war für ihn wie eine anspruchsvolle Geliebte, der er sich mit Haut und Haar verschrieben hatte.
    „Wie war ihr Trip nach Wichita am Wochenende?“, fragte Haley, um wenigstens etwas zu sagen, während Luke immer noch in Schweigen versunken am Fenster stand. Er hatte ihr nicht verraten, warum er nach Kansas gereist war, wozu er sich offenbar erst in letzter Minute entschlossen hatte. Haley hatte jedoch das Gefühl, dass sein ungewohnt frühes Erscheinen im Büro mit diesem kurzen Trip zusammenhängen musste. „War es ein Erfolg?“
    Den Rücken ihr zugewandt, hob Luke langsam die Schultern und ließ sie wieder fallen. Endlich drehte er sich zu ihr um. „Kommt ganz darauf an, von welcher Seite man es betrachtet.“
    Die orakelhafte Antwort irritierte Haley. Sie konnte sich nicht genug über ihn wundern. Luke war für gewöhnlich ein Mann der klaren Worte und der festen Entscheidungen. Alles Vage und Zweideutige war ihm sonst vollkommen fremd. Haley runzelte die Stirn. „So ganz verstehe ich nicht, was Sie meinen.“
    Er warf ihr einen Blick aus seinen stahlblauen Augen zu, unter dem sie gleich ein Stück tiefer in ihren Sessel rutschte. „Das habe ich auch nicht erwartet“, meinte er. Eine Weile fixierte er sie mit diesem Blick und schien zu überlegen, wie viel er ihr sagen sollte. Schließlich erklärte er: „Ich bin seit diesem Wochenende Besitzer von Laurel Enterprises.“
    Haley blieb der Mund offen stehen. „Im Ernst? Das ist ja großartig, Luke.“ Laurel Enterprises gehörte zu den größten und erfolgreichsten Bauunternehmen. In ganz Tennessee standen zahlreiche Ferienhäuser und Eigenheime im Blockhausstil, die Laurel Enterprises errichtet hatte. „Da darf man wohl
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