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Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Titel: Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit
Autoren: Brockhaus Hrsg
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Psychische Probleme und Störungen
    Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge leiden schätzungsweise 1500 Millionen Menschen an psychischen Problemen. Hierzu gehören emotionale Schwierigkeiten wie Depression und Angststörungen, Verhaltensprobleme wie Drogenmissbrauch sowie Denkstörungen wie Schizophrenie und Demenz. Nach anderen Schätzungen leiden in Deutschland rund 8 Millionen Menschen unter psychischen Problemen oder Störungen. Psychische Probleme sind in bedeutendem Maß für Arbeitsunfähigkeit oder Erwerbsunfähigkeit verantwortlich und stellen eine enorme Belastung für die Betroffenen, ihre Familien und Freunde sowie für die Gesellschaft als Ganzes dar.
    Für das Verständnis psychischer Störungen gibt es verschiedene Modelle. Während das medizinische Modell eine klare Unterscheidung trifft, ob eine Störung »krankhaft« ist oder nicht, geht das Kontinuummodell davon aus, dass eine solche Trennung nicht sinnvoll gezogen werden kann, sondern psychische Zustände in Abstufungen existieren. Diese Position beinhaltet auch eine kritische Einstellung gegenüber den üblichen medizinischen Diagnosen.
    Es gibt ein breites Spektrum an psychischen Problemen, deren Symptome sehr leicht und unauffällig bis extrem schwerwiegend sein können. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass Angststörungen (wie Panikattacken oder Phobien), depressive Erkrankungen und Suchtverhalten die wichtigsten psychischen Probleme darstellen. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl wesentlich seltenerer, aber häufig sehr viel schwierigerer Erkrankungen wie Paranoia und Schizophrenie.
    Psychische Probleme können auch im Zusammenhang mit dem Lebensalter auftreten: als Lernschwierigkeiten vor allem bei Kindern, aber auch durch Veränderungen und Ausfälle, die bei fortschreitendem Lebensalter im Gehirn hervorgerufen werden. Die Ursachen für psychische Probleme werden von den verschiedenen Fachrichtungen sehr unterschiedlich eingeschätzt. So sehen etwa Psychoanalytiker eher das Erleben in der Kindheit als ursächlich an, während Biologen vor allem körperliche Faktoren für wesentlich halten. Andere Fachleute versuchen, die verschiedenen Positionen zu integrieren. Für sie liegt häufig eine genetische Veranlagung vor, die im Zusammentreffen mit bestimmten Lebensumständen des Betroffenen eine Störung auslösen. Andere psychische Probleme werden durch soziale und kulturelle Faktoren, Entwicklungsaspekte und Stress verursacht oder verstärkt.
    All diese Ursachen lassen sich kaum voneinander isoliert betrachten. Eine ganzheitliche Sichtweise in Bezug auf psychische Störungen zeigt, dass letztlich fast immer ein komplexes Zusammenspiel unterschiedlichster Faktoren zu ihrer Entstehung dazugehört.
    In diesem Kapitel wird eine Vielzahl der häufiger auftretenden psychischen Probleme erläutert. Das Kapitel geht detailliert auf die Ursachen und die Häufigkeit dieser Störungen ein und beschreibt wichtige Symptome, Merkmale sowie Behandlungsmöglichkeiten.

Psychische Probleme verstehen
    In der Vergangenheit wurden psychische Probleme nur unzureichend verstanden. Dem »Wahnsinn« wurde eine Reihe von Ursachen zugeschrieben, u.a. böse Geister, von denen die Betroffenen angeblich besessen waren, oder zu viel Blut im Gehirn. Die Behandlung mentaler Störungen war oft grob oder sogar grausam und von einer Förderung der geistigen Gesundheit war noch gar nicht die Rede. Auch wenn heutzutage Richtlinien für die Diagnose von psychischen Problemen existieren, geht die Debatte hinsichtlich der Frage, was genau eine psychische Erkrankung ausmacht und ob man überhaupt Begriffe wie »Krankheit« in diesem Zusammenhang verwenden sollte, weiter.
    © thinkstockphotos.de /Getty/Stockbyte
    Es gibt einige Symptome, die auf psychische Probleme hinweisen. Halten diese Anzeichen über eine geraume Zeit an, sollte man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
    Auch wenn im Hinblick auf das Verständnis psychischer Probleme große Fortschritte erzielt worden sind, bleiben Definition und Diagnose mentaler Störungen noch immer schwierige und kontroverse Vorgänge. Ungeachtet dessen gibt es jedoch mittlerweile praktikable Kategorien psychischer Probleme, die sowohl für die wissenschaftliche Forschung als auch für therapeutische Zwecke hilfreich sind.
    MODELLE PSYCHISCHER STÖRUNGEN
    Es gibt zwei Grundmodelle psychischer Störungen: das medizinische Modell und das Kontinuummodell.
    Bei dem medizinischen Modell geht es darum, dass
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