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Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Titel: Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit
Autoren: Brockhaus Hrsg
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stärkerem oder geringerem Ausmaß den Bezug zur Realität. Psychotische Symptome sind u.a. Wahnvorstellungen und Halluzinationen. Zu den bekannteren psychotischen Störungen gehören Schizophrenie und Paranoia.

Phobien
    Phobien gehören zu den häufigsten psychischen Störungen. Die wichtigste emotionale Komponente von Phobien ist die Angst, die durch bestimmte Reize ausgelöst wird. Der Betroffene erkennt durchaus, dass seine Angst irrational ist, ist jedoch nicht in der Lage, seine Reaktion zu kontrollieren. Einige Phobien können die Betroffenen in ihrer Lebensführung stark beeinflussen oder einschränken, während andere einfach nur unangenehm sind.
    Phobien gehören zu den häufigsten Formen von Angststörungen. Schätzungen zufolge leiden 8 Prozent aller Frauen und 3,5 Prozent aller Männer irgendwann in ihrem Leben an einer Phobie. Bei Männern über 25 Jahren beispielsweise stellen Phobien das zweithäufigste psychische Problem dar.
    ARTEN VON PHOBIEN
    Phobien werden in drei Hauptkategorien eingeteilt: Agoraphobie, soziale Phobien und spezifische Phobien.
    Agoraphobie
    Agoraphobie ist die häufigste Phobie und wird oft als Angst vor öffentlichen Plätzen beschrieben (das griechische Wort »agora« bedeutet »Marktplatz«). Personen, bei denen diese Angst auftritt, können sich vor ganz unterschiedlichen Situationen fürchten. Manche neigen dazu, überfüllte Geschäfte, Menschenansammlungen und öffentliche Verkehrsmittel zu meiden. Andere haben Angst, das Haus zu verlassen, und tun dies nur in Begleitung von Personen, denen sie vertrauen, beispielsweise einem Freund oder einem Familienmitglied.
    Etwa 75 Prozent aller Betroffenen sind Frauen. Agoraphobie setzt gewöhnlich im Alter zwischen 18 und 35 Jahren ein und kann mit Panikattacken einhergehen: Betroffene vermeiden es, das Haus zu verlassen, aus Angst, während dieser Zeit könne eine Attacke auftreten und keine Hilfe zur Verfügung stehen. Überfüllte Orte sind besonders angstbesetzt, da es schwierig ist, sich diesen Situationen zu entziehen. Eine US-amerikanische Studie kam 1985 zu dem Ergebnis, dass viele agoraphobische Menschen als Kinder unter Trennungsangst litten (an der Furcht, von ihrer Hauptbezugsperson getrennt zu werden). Manchmal bestehen Verbindungen zwischen Agoraphobie und anderen psychischen Problemen wie Depressionen und Zwangsstörungen.
    Soziale Phobie
    © shutterstock.com /Carsten Medom Madsen
    Das Wort „Agoraphobie“ bedeutet „Angst vor oder auf dem Marktplatz“. Menschen mit Agoraphobie leiden an verschiedenen Ängsten; sie verlassen nur ungern das Haus und meiden öffentliche Plätze.
    Soziale Phobie ist die extreme Angst, mit anderen Menschen zusammenzutreffen. Personen, die an sozialer Phobie leiden, haben häufig so große Angst, sich bloßzustellen, dass sie Aktivitäten oder Situationen meiden, in denen sie von anderen gesehen oder beobachtet werden. Werden die Betroffenen mit einer angstbesetzten Situation konfrontiert, kann es zu Angst, Zittern, beschleunigtem Herzschlag, Schweißausbrüchen, Mundtrockenheit und Magenproblemen kommen.
    Soziale Phobien treten gleich häufig bei Männern und Frauen auf. Sie entwickeln sich typischerweise im Teenageralter und scheinen ihren Höhepunkt mit 30 Jahren zu erreichen. Soziale Phobien sind recht verbreitet; einige Studien weisen darauf hin, dass bis zu zwölf Prozent aller Erwachsenen irgendwann in ihrem Leben an einer solchen Phobie leiden. Man kann soziale Phobie als eine extreme Form von Schüchternheit sehen. Auch wenn sich schüchterne Menschen in Gegenwart von anderen manchmal unwohl fühlen, empfinden sie in solchen Situationen aber – anders als Phobiker – keine extreme Angst. Sogar bei Personen, die sich selbst als extrovertiert betrachten, kann in bestimmten Fällen das Zusammentreffen mit anderen Menschen eine gewisse Angst auslösen.
    Spezifische Phobien
    © shutterstock.com /Ioannis Pantziaras
    Die meisten Menschen empfinden Spinnen als harmlose Kreaturen. Bei jemandem, der an Arachnophobie leidet, lösen sie hingegen Angst aus.
    Die dritte Kategorie von Phobien wird als spezifische, früher einfache Phobien bezeichnet. Diese sind charakterisiert durch eine offensichtlich übersteigerte Furcht vor einem bestimmten Objekt, einer Aktivität oder Situation. Zu den häufigsten spezifischen Phobien zählen die Furcht vor dem Fliegen, vor natürlichen Phänomenen wie z.B. Höhe oder Unwettern sowie Blut- und Nadelphobien. Im Gegensatz zur weit verbreiteten
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