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Wenn die Mandelblueten bluehen

Wenn die Mandelblueten bluehen

Titel: Wenn die Mandelblueten bluehen
Autoren: Helen Brooks
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fassen, dass er noch hier war. "Ob ich esse oder nicht, geht dich nichts an", erklärte sie aufgebracht. Dann fiel ihr ein, dass sie diese Debatte schon einmal geführt hatten.
    Damals hatte Slade gewonnen, und er würde wahrscheinlich auch diesmal die Oberhand behalten. Daisy atmete tief durch.
    "Hör mal, ich habe sehr viel zu tun und du doch bestimmt auch.
    Wann geht denn das Flugzeug nach Genf?"
    "Vergiss das verdammte Flugzeug", sagte er im Plauderton.
    "Und jetzt komm mit, und iss endlich etwas! Das ist ein Befehl, kein Vorschlag."
    Ja, das meinte er offensichtlich ernst. "Du hast doch gesagt, Isabella wäre mitgefahren", begann sie, um Zeit zu gewinnen.
    "Richtig, aber ich bin hier, und ich habe uns einen Imbiss gemacht." Slade lächelte jungenhaft.
    "Du?"
    "Sieh mich nicht so überrascht an!" Sein Lächeln wurde noch breiter. "Du kannst ja Brunch dazu sagen, wenn es dir dann besser schmeckt." Er umfasste ihren Arm und führte sie nach draußen auf die Terrasse, wo ein hübsch gedeckter Tisch im Schatten stand.
    "Setz dich", forderte er sie auf.
    "Und beib?" fragte sie widerspenstig. "Du kommandierst mich herum wie einen Hund."
    "Und bleib!" bestätigte Slade. "Ich bin gleich wieder da."
    Daisy presste die Hände auf die glühenden Wangen und blickte kurz zum Himmel. Hatte sie jetzt völlig den Verstand verloren? Slade war ganz offensichtlich nicht richtig bei Sinnen.
    Ihr Blick fiel auf eine Flasche Wein auf dem Tisch. Wein zum Frühstück? Na gut, sie brauchte eine Stärkung, und da kein Kaffee zu sehen war ... Sie goss sich ein Glas Wein ein und trank es rasch aus.
    Kurz darauf kam Slade mit dem Servierwagen zurück, auf dem Schinkenomelettes, kaltes Fleisch, Salat, Nudeln und Reis standen, außerdem Croissants und verschiedene Sorten Marmelade.
    Daisy hatte sich mittlerweile so weit gefasst, dass sie in ziemlich normalem, sogar scherzhaftem Ton fragen konnte:
    "Das muss ich doch nicht alles essen, oder?"
    "Natürlich."
    "Ich wusste nicht, dass du kochen kannst, Slade."
    "Du weißt vieles nicht über mich - noch nicht. Und jetzt iss!"
    Sie hatte einen erstaunlichen Appetit, wahrscheinlich weil sie am Vorabend so wenig gegessen hatte, und das Essen schmeckte wirklich köstlich. Die Omelettes waren locker, der Salat knackig und mit einer würzigen Marinade vermischt, die Tomaten-Kräuter-Soße zu den Nudeln vorzüglich. Ja, sie, Daisy, genoss das Essen. Sie und Slade saßen da wie ein frisch gebackenes Ehepaar, das gemeinsam zu Mittag ... Rasch verdrängte sie den gefährlichen Gedanken und biss energisch in ein Croissant. Als er sie ansah, rang sie sich ein strahlendes Lächeln ab.
    Beim abschließenden Cappuccino wurde ihr wieder
    unbehaglich zu Mute. Sein Tonfall verriet ihr, dass Slade nicht ganz bei der Sache war. Sie unterhielten sich gerade über den Ausflug, den die anderen machten.
    "Das war köstlich", sagte Daisy munter, betrachtete ihn jedoch argwöhnisch. "Übrigens hast du mir noch nicht gesagt, wann du nach Genf abfliegst."
    "Richtig." Slade legte die Hand auf ihre, als sie aufstehen wollte, und sein Gesicht verriet so intensive Gefühle, dass Ihr ganz bang wurde. "Ich bin letzte Nacht in dein Zimmer gekommen, weil ich dich etwas fragen wollte."
    "Bitte sprich nicht weiter, Slade." Sie ertrug es nicht, wenn er sie so zärtlich und liebevoll ansah.
    "Doch, es muss sein!"
    Wollte er sie fragen, ob sie ihn heiraten würde? Wie erstarrt saß sie da. "Was willst du wissen?" flüsterte sie.
    "Wer ist Jenny?"
    Plötzlich schien die Welt stillzustehen. "Wie bitte?" "Wer ist Jenny?" wiederholte er geduldig. "Ist sie die Frau, derentwegen Ronald dich verlassen hat?"
    Er weiß nicht Bescheid, dachte Daisy erleichtert. Dann wurde ihr klar, dass er ihr keine Ruhe lassen, sondern nachhaken würde, bis er es herausfand, denn so war er nun einmal.
    "Wer hat dir von ihr erzählt?" erkundigte sie sich leise, obwohl es nur ihre Mutter oder eine ihrer Schwestern gewesen sein konnte.
    "Niemand hat mir etwas erzählt. Das ist ja das Problem."
    Slade klang äußerst frustriert, riss sich aber zusammen und sprach sanfter weiter. "Nachdem du gestern Abend nach oben gegangen warst, hat Rose deine Mutter gefragt, ob du wieder in Ordnung wärst, und deine Mutter hat geantwortet ..."
    "Was denn?" Fieberhaft suchte Daisy nach einer Erklärung, die ihn zufrieden stellen würde, irgendetwas, nur nicht die Wahrheit!
    "Deine Mutter sagte, sie wünschte, du würdest endlich über Jenny reden, dann wüsste sie, dass es dir wieder
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