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Wenn die Mandelblueten bluehen

Wenn die Mandelblueten bluehen

Titel: Wenn die Mandelblueten bluehen
Autoren: Helen Brooks
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Angehörigen ausfindig zu machen." Es klang wie eine Frage.
    "Die leben im Ausland", erklärte Daisy und fuhr fort, um weiteren Fragen vorzubeugen. "Ich bin erst vor kurzem nach London gekommen, deshalb kenne ich hier niemand. Gestern war ich unterwegs zu einem Vorstellungsgespräch."
    "Ich fürchte, Sie werden die nächsten zwei, drei Wochen nicht ans Arbeiten denken können, Daisy. Machen Sie sich aber keine Sorgen, sondern konzentrieren Sie sich darauf, bald wieder gesund zu werden. Mr. Eastwood übernimmt übrigens die Kosten für Ihren Aufenthalt bei uns."
    "Kosten? " Daisy runzelte die Stirn, hörte jedoch sofort damit auf, weil es wehtat.
    "Sie sind hier in einer Privatklinik."
    Verwirrt betrachtete Daisy den großen, behaglich
    eingerichteten Raum. Es gab sogar zwei Sessel und einen kleinen Tisch, und die Vorhänge passten zu den Sesselbezügen.
    Ja, das war nicht der übliche Krankenhausstil! Sie schluckte und fragte leise: "Und wer ist Mr. Eastwood?"
    "Der bedauernswerte Mann, dem Sie den schlimmsten Schreck seines Lebens verpasst haben, als Sie sich vor sein Auto geworfen haben", erklang eine tiefe Stimme von der Tür her.
    Die Schwester wandte sich rasch um, und Daisy verspannte sich. Diese Stimme hatte sie erst einmal gehört, doch sie würde sie immer und überall wieder erkennen.
    "Es ist eine Sache, sich mir vor die Füße zu werfen." Der Mann blickte Daisy an, und seine Augen funkelten. "Das hätte ich vielleicht sogar genossen. Aber vor meine Autoräder ..."
    "Es tut mir leid!" Ihr war schwindlig, doch sie konnte nicht sagen, ob es an der Gehirnerschütterung oder an dem durchdringenden Blick des Unbekannten lag.
    Der Mann war groß und muskulös, hatte pechschwarzes Haar und schwarze Brauen. Auch seine Augen waren auffallend dunkel, die markanten Züge und die geschwungenen Lippen wirkten sehr attraktiv. Ja, er sah umwerfend aus - aber er beunruhigte sie. Er strahlte Dynamik und Vitalität aus, und er schien sehr arrogant zu sein.
    Unwillkürlich presste Daisy sich tiefer in die Kissen, als der Mann zum Bett kam.
    "Ich bin Slade Eastwood", stellte er sich vor und ergriff kurz ihre Hand.
    Ein Stromstoß schien sie zu durchzucken. "Ich bin Daisy Summers", erwiderte sie mit bebender Stimme.
    "Daisy", wiederholte Slade Eastwood und musterte ihr zartes Gesicht, die großen hellbraunen Augen und das silberblonde Haar. "Ein seltener Name, aber er passt zu Ihnen."
    "Wieso?"
    "Es ist das englische Wort für "Tausendschönchen", antwortete er beiläufig und wandte sich der Schwester zu.
    "Wann ist sie zu sich gekommen?"
    "Erst vor kurzem, Mr. Eastwood."
    "Dann will ich Sie nicht länger stören, Daisy. Sie brauche n noch Ruhe." Er blickte Daisy nochmals an und ging zur Tür.
    "Mr. Eastwood, bitte!" Daisy nahm allen Mut zusammen, als er sich wieder umdrehte, und erklärte stockend: "Ich kann nicht hier bleiben. So, wie ich es verstanden habe, bezahlen Sie für meinen Aufenthalt. Das Geld kann ich Ihnen nicht sofort zurückerstatten, aber natürlich werde ich es tun, sobald ich ..."
    "Das kommt gar nicht in Frage!"
    "Doch. Aber ich kann es mir nicht leisten, länger zu bleiben.
    Ich meine, ich muss heute noch die Klinik verlassen und ..."
    "Unsinn!" sagte er scharf. Als er sah, wie sie zusammenzuckte, fügte er ruhiger hinzu: "Sie sind mir vors Auto gelaufen, deshalb ist es nur recht und billig, dass ich für die Kosten Ihrer Genesung aufkomme. Bitte denken Sie nicht länger darüber nach. Und nennen Sie mich Slade."
    "An dem Unfall war allein ich schuld. Sie konnten mir nicht ausweichen." Plötzlich fiel ihr etwas ein. "Wurde das Auto beschädigt?"
    Er sah sie an, als wäre sie verrückt geworden. "Der Wagen ist doch völlig egal."
    "Dann habe ich ihn also beschädigt?" flüsterte sie bedrückt.
    Slade wollte ihr nicht erzählen, dass er das Steuer beim Versuch, ihr auszuweichen, verrissen hatte und mit dem Aston Martin gegen einen Laternenpfahl geprallt war, deshalb zuckte er nur die Schultern. "Dem Auto geht es gut, Ihnen nicht - Ende der Geschichte. Und Sie bleiben hier, bis die Ärzte Sie als geheilt entlassen."
    Das klang so kühl und herrisch, dass es auf Daisy wie ein Adrenalinstoß wirkte. Sie richtete sich auf, achtete nicht auf die Schmerzen, die sie dabei empfand, und sagte energisch: "Tut mir Leid, aber das kann ich nicht, Mr. Eastwood!"
    Zur Hölle noch mal, was ist bloß mit der Frau los? dachte Slade gereizt, versuchte aber, sich seine Ungeduld nicht anmerken zu lassen. "Doch, das können Sie,
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