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Wenn die Mandelblueten bluehen

Wenn die Mandelblueten bluehen

Titel: Wenn die Mandelblueten bluehen
Autoren: Helen Brooks
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Daisy", entgegnete er ruhig. "Sie haben mir gestern einen fürchterlichen Schreck eingejagt." Allein bei der Erinnerung daran wurde ihm flau.
    "Und Sie haben mir in den vergangenen vierundzwanzig Stunden viele Sorgen beschert. Geld spielt keine Rolle. Selbst wenn es plump und selbstherrlich klingt, ich könnte es mir leisten, Ihnen einen unbegrenzten Aufenthalt hier zu bezahlen.
    Also tun Sie mir den Gefallen, und lassen Sie mich die Kosten übernehmen. Und Sie schulden mir einen Gefallen, finden Sie nicht?" - Das nahm ihr den Wind aus den Segeln.
    Slade Eastwood spürte es und fügte hinzu: "Es geht nur um einige Tage, höchstens eine Woche, und es würde bedeuten, dass ich nachts ruhig schlafen kann."
    Was soll ich denn jetzt tun? fragte Daisy sich. Plötzlich wurde ihr alles zu viel. Sie war zu krank und zu erschöpft, um mit ihm zu streiten, und wollte nur schlafen.
    "Na gut", gab sie nach und verachtete sich dabei für ihre Schwäche. "Ich bestehe aber darauf, Ihnen das Geld irgendwann zurückzuzahlen. Das könnte allerdings eine Weile dauern."
    "Darüber reden wir, wenn es Ihnen besser geht." Er blickte auf die goldene Armbanduhr an seinem gebräunten Handgelenk, und erst jetzt fiel Daisy auf, dass allein sein Anzug ein Vermögen gekostet haben musste. "Ich habe eine Verabredung.
    Auf Wiedersehen!"
    Sie nickte nur, und bevor Slade Eastwood hinausgegangen war, war sie schon eingeschlafen.
    Im Lauf des Tages wachte Daisy immer wieder für einige Minuten auf und nickte gleich darauf erneut ein, aber nachdem sie die Nacht durchgeschlafen hatte, fühlte sie sich am folgenden Morgen schon viel besser. Das dumpfe Gefühl im Kopf hatte nachgelassen, sie konnte wieder klar denken, und sie hatte großen Hunger. Allerdings tat ihr noch jeder Atemzug weh.
    Von der Schwester erfuhr sie, dass Slade Eastwood am Vortag mehrmals angerufen hatte, um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen. Er besuchte sie jedoch erst, nachdem sie zu Abend gegessen hatte - Hühnchen mit Pilzen in Weißweinsoße und frischem Gemüse und als Nachtisch Schokoladenmousse.
    Da ihr rechter Arm ganz steif war, musste sie die linke Hand benutzen, und sie war gerade mit dem Nachtisch fertig, als es klopfte. Sie wusste, wer es war.
    "Herein." Erfreut stellte sie fest, dass es beherrscht klang, auch wenn sie sich nicht so fühlte. Sie schob das Tablett beiseite und atmete tief durch - so gut es mit den schmerzenden Rippen ging.
    "Guten Abend!" Slade trug schwarze Jeans und eine schwarze Lederjacke und sah umwerfend aus.
    Diesmal war sie auf die Wirkung gefasst, die er auf sie ausübte. "Hallo!" Sie brachte sogar ein relativ normales Lächeln zu Stande, das ihr allerdings verging, als er ihr einen Blumenstrauß aus Rosen und Tausendschönchen überreichte.
    "Oh! Danke, die sind wunderschön", sagte sie schnell und atmete den zarten Duft der Blüten ein.
    "Gern geschehen", erwiderte Slade spöttisch und betrachtete sie so eingehend, dass sie errötete. Dann zog er einen Stuhl ans Bett und setzte sich rittlings darauf, die Arme auf der Rückenlehne verschränkt. "Wie fühlen Sie sich, Daisy?"
    Bis vor einer Minute hatte sie noch das Gefühl gehabt, sie hätte große Fortschritte gemacht, aber jetzt war sie so benommen wie in dem Moment, als sie zum ersten Mal das Bewusstsein wiedererlangt hatte. Das wollte sie sich jedoch nicht anmerken lassen.
    "Viel besser! Ich bin mir sicher, dass ich die Klinik morgen verlassen kann und ..."
    "Die Schwester hat mir erzählt, Ihre Angehörigen würden in den USA leben", unterbrach Slade sie und hob fragend die Brauen. "Bedeutet das, es gibt niemand, der sich um Sie kümmert, wenn Sie aus dem Krankenhaus kommen?"
    Daisy sah ihn schweigend an und überlegte fieberhaft. Die Schwester hatte am Nachmittag fast eine Stunde lang mit ihr über alles Mögliche geplaudert, und sie hatte den Eindruck gehabt, dass hinter manchen Fragen mehr steckte als beiläufiges Interesse. Auch wenn sie versucht hatte, ausweichend zu antworten, war sie sich schließlich nicht sicher gewesen, wie viel sie über sich verraten hatte - ein ziemlich unbehagliches Gefühl.
    Daisy zuckte die Schultern. "Ich brauche niemand, der sich um mich kümmert. Ich bin eine erwachsene Frau."
    "Eine Erwachsene, die sich glücklich schätzen darf, noch am Leben zu sein", konterte Slade. "Und wenn Sie erst vor kurzem aus Schottland nach London gekommen sind ..."
    Die Schwester hat mich tatsächlich ausgehorcht, um Informationen für Slade Eastwood zu sammeln, dachte sie
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