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Wenn die Mandelblueten bluehen

Wenn die Mandelblueten bluehen

Titel: Wenn die Mandelblueten bluehen
Autoren: Helen Brooks
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Frage ehrlich beantwortete, würde er sie niemals dazu überreden können, den Job anzunehmen. Er verstand es ja auch nicht genau, er wusste nur, dass er sie nicht mehr gehen lassen wollte.
    "Warum Sie?" Er lächelte kühl, um seine Gedanken zu verbergen: "Warum nicht? Vielleicht waren Sie einfach im richtigen Moment am richtigen Ort."
    "Wohl kaum! Mir tut von unserem ersten Zusammentreffen noch immer alles weh."
    "Denken Sie in Ruhe über mein Angebot nach", bekräftigte Slade und stand auf.
    Überdeutlich war sie sich seiner Nähe bewusst, und das behagte ihr nicht.
    "Mein Sohn bedeutet mir sehr viel, Daisy." Er war schon fast an der Tür, als er sich umwandte und das sagte. "Ich möchte für ihn das Beste, wie es ja jeder Vater wünscht, und ich werde nicht dulden, dass jemand oder etwas dem im Weg steht."
    Stumm sah Daisy ihn an, denn ihr fiel keine Erwiderung ein.
    "Ich möchte, dass Francesco von klein auf bestimmte Regeln und Prinzipien verinnerlicht. Die blinde Liebe, mit der er zur Zeit von seinen Verwandten förmlich überschüttet wird, tut ihm nicht gut. Er wird in meiner Abwesenheit verwöhnt und verzogen, und wenn ich zurückkomme und auch einmal ein Machtwort spreche, gibt es unweigerlich Auseinandersetzungen.
    Das muss endlich aufhören."
    Daisy nickte schweigend. Wenn er glaubt, mich damit überreden zu können, hat er sich geirrt, dachte sie. Er wirkte erschreckend herrisch, und wenn sie jetzt jemand bedauerte, dann seinen Sohn und seine Schwiegermutter!
    "Ich komme morgen Abend wieder zu Ihnen. Bis dahin können Sie sich mein Angebot durch den Kopf gehen lassen. Ich bringe Ihnen einen Vertragsentwurf mit, in dem sämtliche Bedingungen - Arbeitszeit, Gehalt und so weiter - festgehalten sind, falls Sie den Job annehmen möchten."
    "Mr. Eastwood, es ist wirklich höchst unwahrscheinlich, dass ich England verlasse und in Italien für Sie arbeite", erwiderte Daisy so energisch wie möglich.
    "Ach ja?" Nun war sein Tonfall herausfordernd, und sie hob trotzig das Kinn. "Da Sie beschlossen haben, für Ihren Aufenthalt in dieser Klinik aufzukommen, werden Sie mir demnächst einige Tausend Pfund schulden", sagte Slade kühl.
    "Sie werden Monate, wenn nicht länger brauchen, um diese Summe zurückzuzahlen, selbst wenn Sie das Glück haben sollten, sofort nach Ihrer Entlassung einen Job zu finden. Oder wollen Sie es sich noch einmal überlegen und mich doch die Kosten übernehmen lassen?" fügte er gelassen hinzu.
    "Nein, das kommt nicht in Frage", erwiderte sie schnell.
    Er zuckte die Schultern. "Dann ist mein Vorschlag doch eine vernünftige Lösung. Außerdem haben Sie hier keine Bindungen mehr, und Italien ist sogar noch besser als London, wenn Sie die Vergangenheit hinter sich lassen und ein neues Leben beginnen wollen."
    "Woher wissen Sie ...?" Sie war zu schockiert, um mehr zu sagen.
    "Sie glauben doch nicht, ich würde Sie als Kindermädchen für meinen Sohn in Erwägung ziehen, ohne mich vorher zu versichern, dass Sie sich in jeder Hinsicht für die Stellung eignen."
    "Sie haben Erkundigungen über mich eingezogen?" Noch nie zuvor war sie so empört gewesen.
    "Selbstverständlich. Sie sind vierundzwanzig Jahre alt, in England geboren und aufgewachsen und haben zwei jüngere Schwestern. Als Ihre Angehörigen vor vier Jahren in die USA gezogen sind, sind Sie hier geblieben und haben ungefähr ein Jahr später Ronald McTavish geheiratet. Vor zwei Wochen sind Sie von ihm geschieden worden und anschließend nach London gekommen. Richtig?" Fragend zog er die dunklen Brauen hoch.
    "Richtig", bestätigte Daisy. So knapp zusammengefasst, erschien ihr Leben nicht ereignisreich, aber es war etwas geschehen, das es ruiniert hatte, und sie fragte sich, wie sie aus den Trümmern jemals wieder etwas aufbauen konnte. Das würde sie diesem Ungeheuer von Mann allerdings nicht verraten! "Sie waren offensichtlich sehr eifrig."
    "Ich bin Geschäftsmann in einer Welt voller Verbrecher", erklärte Slade ungerührt. "Da ist es nötig, alle relevanten Daten zu kennen - und zu wissen, wie ich sie bekomme."
    "Sie meinen, Sie beschäftigen Detektive, die andere Leute ausspionieren, damit Sie gewisse Informationen erhalten", stellte sie eisig fest.
    "Stört Sie das?"
    "Wenn es mich betrifft, ja!" Sie funkelte ihn an. "Was haben Ihre Spitzel sonst noch ausgegraben?"
    "Was hätte es denn noch zu entdecken gegeben, Daisy?"
    fragte er beiläufig.
    Nun hatte er ihr den Ball zurückgespielt! Ja, im Manipulieren war er ein Meister.
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