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Wenn die Mandelblueten bluehen

Wenn die Mandelblueten bluehen

Titel: Wenn die Mandelblueten bluehen
Autoren: Helen Brooks
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Apartment, stellte sich ans Fenster und sah auf den mondbeschienenen Garten. Slade hatte gesagt, er liebte sie, und sie glaubte ihm.
    Deshalb musste sie ihn verlassen.
    Nein, du musst nicht, du willst es, weil du Angst hast, auf dein Herz zu hören, sagte eine innere Stimme ihr.
    Stimmte das? Ja, ich fürchte, wieder betrogen und enttäuscht zu werden, gestand Daisy sich ein. Ein Leben, über das sie ganz allein bestimmen konnte - selbst wenn es ein einsames, elendes Leben war -, war ihr lieber, als sich wieder einem Mann auszuliefern, ihm zu vertrauen, ihm zu glauben und an der Beziehung zu ihm zu arbeiten.
    Es gefiel ihr nicht, so kleinmütig zu sein, aber sie konnte es nicht ändern, auch wenn sie es sich von ganzem Herzen wünschte. Nein, ihr Entschluss stand fest. Sie würde Slade verlassen.
    Plötzlich klopfte es an der Tür, und Daisy blickte auf ihre Armbanduhr. Es war drei Uhr morgens! Was war denn jetzt los?
    War ihre Mutter oder eine ihrer Schwestern krank geworden?
    Francesco konnte sie nicht bei sich haben wollen, denn er hatte neben dem Bett eine Klingel, mit der er sie rufen konnte.
    Ihr Herz pochte wild, als Daisy zur Tür ging und öffnete.
    Draußen stand Slade. "Hallo, Daisy", sagte er ruhig. "Darf ich kurz reinkommen?"
    "Nein!" erwiderte sie spontan und fügte dann hinzu: "Es ist schon spät." Er wollte vor acht nach Genf abreisen, und sie hatte vor, erst danach zum Frühstück zu erscheinen. Sie wollte ihn nicht sehe n. Während seiner Abwesenheit schaffte sie es vielleicht, sich gegen den endgültigen Abschied von ihm zu wappnen und mehr innere Distanz zu ihm zu gewinnen. "Ich sehe dich doch beim Frühstück", log sie.
    "Daisy, es ist wichtig. Ich möchte ..."
    "Bitte, Slade!" Sprich nicht weiter, flehte sie im Stillen. Sie musste von jetzt an ihre ganze Kraft aufbringen, um überhaupt überleben zu können.
    Slade sah sie lange an, und anscheinend ahnte er, was in ihr vorging, denn schließlich sagte er ausdruckslos: "Na gut, morgen früh ist es vielleicht besser. Geh jetzt ins Bett. Du siehst völlig erschöpft aus."
    Daisy wollte schon die Tür schließen, da trat er einen Schritt vor und nahm sie in die Arme. Er presste die Lippen auf ihre und küsste sie stürmisch und fordernd.
    Zuerst wehrte sie sich gegen ihn, dann gab sie der Sehnsucht nach, die sie von dem Moment an verspürt hatte, als sie ihn draußen hatte stehen sehen. Schmerzliches, heißes Begehren durchflutete sie, als er die Hände fieberhaft über ihre Haut gleiten ließ.
    Plötzlich war er nicht mehr beherrscht, und sie wusste, dass sie ihn stoppen musste, denn er würde von sich aus nicht aufhören. Und das wollte sie auch gar nicht! Sie würde ihn verlassen, das stand fest, aber sie konnte doch vorher eine Nacht mit ihm verbringen, nur eine einzige paradiesische Nacht, an die sie sich in ihrem künftigen, eintönigen Leben erinnern konnte.
    Slade stöhnte leidenschaftlich auf, und Daisy presste sich an ihn. Hitzewellen durchfluteten sie, und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Langsam zog sie Slade ins Zimmer. Sie spürte seine festen Muskeln unter dem Seidenhemd und küsste und streichelte ihn und fachte seine - und ihre Leidenschaft -
    immer mehr an.
    "Ich begehre dich, Slade", flüsterte Daisy heiser an seinen Lippen. "Ich möchte diese Nacht immer in Erinnerung behalten.
    Halt mich fest, liebe mich ..." Sie verstummte, als er plötzlich erstarrte.
    "Erinnerung?" wiederholte er rau.
    "Was ist denn?" Plötzlich wurde ihr eiskalt, und der Ausdruck in seinen Augen erschreckte sie.
    Slade löste sich von ihr, und sie kam sich verlassen vor. "Du willst nur eine Nacht der Leidenschaft mit mir. Sehe ich das richtig?"
    "Ich ... Du weißt, was ich empfinde", erklärte sie stockend und trat einen Schritt zurück. "Ich war ehrlich zu dir."
    Sekundenlang betrachtete er sie schweigend, dann sagte er -
    nicht wütend, wie sie erwartet hatte -, sondern eisig: "Ich will mich nicht bedienen lassen. Und ich möchte nicht benutzt werden wie ein Zuchthengst."
    "Das meinte ich doch gar nicht!" Sie wurde blass.
    "Ach nein?" Er wandte den Blick nicht von ihrem Gesicht ab.
    "Wie soll ich es denn sonst verstehen? Du willst einmal kurz mit mir ins Bett hüpfen. Das könnte ich mit fast jeder beliebigen Frau tun, Daisy, aber es ist nicht das, was ich von dir möchte."
    Wie sollte sie ihm erklären, was sie sich wünschte? Sie verstand es ja selbst nicht. Flehend sah sie ihn an und versuchte, etwas zu sagen, doch ihr war die Kehle wie
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