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Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition)

Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Day Leclaire
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PROLOG
    Für Nicolò Dante war die Ehe etwas Unangenehmes, dem er, wie allen anderen Schwierigkeiten auch, mit Entschlossenheit entgegentreten musste.
    Sicher gab es Männer, die sich in das Unvermeidliche fügten, wie zum Beispiel seine Brüder Sev und Marco. Doch für ihn, Nicolò, kam das nicht infrage. Er hatte im Moment genug andere Probleme, und mit noch mehr würde er sich bestimmt nicht belasten.
    Und im Augenblick hieß sein Problem Kiley O’Dell.
    „Bitte kümmere dich darum“, forderte ihn Sev, sein ältester Bruder, auf. „Laut den Dokumenten, die Caitlyn entdeckt hat, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass dieser Frau erhebliche Anteile unserer Feuerdiamantenmine gehören.“
    Eine einfache Aussage, aber mit nicht auszudenkenden Folgen. Das Schmuckimperium der Dantes gründete seinen Erfolg im Wesentlichen auf die legendären Feuerdiamanten. Weltweit gab es nur eine einzige Mine, in der sie gewonnen wurden, und sie gehörte den Dantes.
    Diese kostbaren Steine wurden überall geschätzt: von gekrönten Häuptern und Finanzmagnaten bis hin zum Ladenbesitzer um die Ecke.
    Nicolòs Gesichtsausdruck verdüsterte sich. „Unsere liebe Schwägerin hätte eben ihre Nase nicht in die alten Papiere stecken sollen. Jetzt haben wir nichts als Ärger.“ Fragend hob er eine Augenbraue. „Marco hätte besser auf seine Frau aufpassen sollen.“
    Missbilligend schüttelte Sev den Kopf. „Nicolò, du hast wirklich keine Ahnung.“
    „Ich glaube eher, ihr habt keine!“ Nicolò lehnte sich gegen Sevs Schreibtisch. „Was nützt Marco all sein Charme, wenn er bei seiner eigenen Frau nicht wirkt? Wie wir wissen, hat er ihr etwas vorgeschwindelt, damit sie ihm ihr Jawort gibt. Und jetzt, da er nun einmal mit Caitlyn verheiratet ist, könnte er sie wenigstens etwas bremsen.“
    Sev verschränkte die Arme, seine braunen Augen funkelten belustigt. „Was für einem Irrglauben über die Ehe du aufsitzt. Wart nur ab, wenn du die Frau triffst, die dir durch das Inferno bestimmt ist: Sie wird dich eines Besseren belehren.“
    „Vergiss es“, erwiderte Nicolò und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ich habe nicht vor, mich auf diesen Familienfluch –“
    „Segen“, verbesserte Sev ihn nachsichtig.
    „Segen nennst du das? Mir kommt es eher wie eine Infektion vor.“
    Sev neigte den Kopf zur Seite und dachte kurz darüber nach. „Interessanter Vergleich, aber ich finde, das Inferno ist mehr eine Art Vereinigung.“
    „Und wie hat es sich denn angefühlt, als du es mit Francesca zum ersten Mal erlebt hast?“ Nicolò war nun doch neugierig geworden.
    „Gibst du etwa zu, dass du an das Inferno glaubst?“
    „Ich sehe lediglich, dass ihr beide daran glaubt“, räumte Nicolò widerwillig ein.
    „Und Primo.“
    „Na ja“, meinte Nicolò. „Großvater hat uns die Geschichte immer und immer wieder erzählt, sodass sie fast schon zur Legende geworden ist. Sie ist eine bequeme Ausrede und Entschuldigung für Begierde – mehr aber auch nicht.“
    „Du hörst dich ja wie Lazz an“, sagte Sev. „Wenn ihr recht hättet, wie hätte dann Caitlyn Marco und Lazz unterscheiden können? Obwohl sie sich wirklich sehr ähneln, hat sie ohne Zögern oder Zweifel ihren Mann erkannt – und das unter ausgesprochen schwierigen Bedingungen. Fandest du das nicht auch sehr überzeugend?“
    Nicolò konnte es nicht leugnen. Irgendwie wusste er auch keine Erklärung dafür. Aber er wollte sich mit Sev nicht in eine Diskussion über das Inferno einlassen. „Du hast aber meine Frage, wie es sich angefühlt hat, noch nicht beantwortet.“
    Ein seltsames Lächeln umspielte Sevs Lippen, und seine Augen begannen zu leuchten. Er wirkte glücklich und zufrieden. „Als ich Francesca zum ersten Mal gesehen habe, spürte ich eine körperliche Anziehungskraft, so als wären wir mit einem unsichtbaren Draht miteinander verbunden. Je näher wir einander kamen, desto stärker wurde das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Schließlich konnte ich nicht mehr widerstehen.“
    „Aha. Also rein körperlich.“ „Ach, komm, Nicolò“, wandte Sev ein. „Willst du es nun wissen oder nicht?“
    „Ja, natürlich, sonst hätte ich ja nicht gefragt.“ Obwohl er selbst nicht so recht wusste, warum. Faszination? Eine Art Schauder? Oder vielleicht, weil er sich sagte: Gefahr erkannt – Gefahr gebannt? Sollte er etwas Ähnliches verspüren, dann würde er das Weite suchen. Und zwar auf der Stelle. Auf keinen Fall würde er so etwas Ungeheuerliches tun wie Sev,
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