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Wenn die Mandelblueten bluehen

Wenn die Mandelblueten bluehen

Titel: Wenn die Mandelblueten bluehen
Autoren: Helen Brooks
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verführerisch.
    Bei dem Gedanken zuckte sie zusammen, löste sich von ihm und rutschte so weit wie möglich von ihm weg.
    Ausgerechnet in dem Moment kam die Schwester herein. Sie blickte von Slade zu Daisy, die errötet war, und fragte ausdruckslos: "Sie haben geklingelt, Daisy?"
    "Nein, ich", erwiderte Slade schroff. "Ich wollte Miss Summers wie versprochen einen Vertragsentwurf bringen und fand sie bewusstlos auf dem Boden liegen. Was, zum Teufel, ist hier los?"
    "Es war nicht ihre Schuld", mischte Daisy sich empört ein.
    "Es tut mir wirklich leid", entschuldigte die Schwester sich.
    "Eine Entschuldigung genügt mir nicht!"
    Weder Slade noch die Schwester beachteten sie, Daisy. Dabei war sie doch die Patientin, um deren Wohlbefinden es hier ging!
    "Ich versichere Ihnen, es wird nicht wieder vorkommen. Miss Summers braucht nur zu klingeln, wenn sie sich unwohl fühlt", sagte die Schwester vorsichtig. "Das haben wir ihr deutlich erklärt."
    "Ich möchte, dass sie in den nächsten vierundzwanzig Stunden nicht allein gelassen wird."
    Slade klang kühl und herrisch, und Daisy wurde wütend. Sie ging zum Angriff über. "Jetzt hören Sie mir mal zu", begann sie nachdrücklich. "Es war meine Schuld, nicht die der Schwester, dass ich allein aufgestanden bin. Und ich bin nicht ohnmächtig geworden, ich fühlte mich nur ... seltsam."
    "Sie nennen es vielleicht seltsam, wenn Sie auf dem Boden liegen und wie der Tod aussehen, ich nenne es einen Kollaps. So oder so, es hätte nicht passieren dürfen." Anklagend wandte Slade sich wieder der Schwester zu.
    "Sie haben völlig Recht, Mr. Eastwood", stimmte diese ihm beschwichtigend zu.
    "Nein, das hat er nicht", widersprach Daisy aufgebracht, dann beherrschte sie sich. "Ich habe mich nur vorübergehend ein bisschen schwach gefühlt. Darum braucht man doch nicht so einen Wirbel zu machen! Jetzt geht es mir wieder
    ausgezeichnet", fügte sie energisch hinzu.
    "Ich finde, es gibt durchaus einen Grund für den Wirbel, und Sie halten sich besser aus der Diskussion heraus, Daisy."
    So viel unverhohlene Arroganz verschlug ihr den Atem. Dass die Schwester sich Slade gegenüber beflissen verhielt, machte Daisy noch wütender. Sie funkelte ihn an und stellte dabei wieder einmal fest, wie umwerfend attraktiv er war, zugleich aber so herrisch und spöttisch, dass sie ihm am liebsten einen gehörigen Dämpfer verpasst hätte.
    Die Schwester machte sich eifrig daran, ihr die Temperatur und den Blutdruck zu messen, und verkündete, beide Werte wären erhöht.
    Kein Wunder nach den Aufregungen der letzten zehn
    Minuten, dachte Daisy und blickte unauffällig zu Slade. Warum nur war sie nicht vor einen einfachen Mittelklassewagen mit einem netten, grauhaarigen Mann am Steuer gelaufen? Dann wäre jetzt alles viel einfacher für sie.
    "Möchten Sie vielleicht Kaffee oder Tee?" erkundigte sich die Schwester und lächelte strahlend. Offensichtlich wollte sie ihr Versäumnis wieder gutmachen.
    "Ja, Kaffee hätte ich gern." Slade zog einen Stuhl ans Bett und setzte sich darauf, nachdem die Schwester das Zimmer verlassen hatte. "Entspannen Sie sich, Daisy. Ich werde Ihnen nicht die Daumenschrauben anlegen."
    "Ich bin völlig entspannt, danke", log Daisy.
    "Das sehe ich", stellte er spöttisch fest. "Ich habe mich ja schon mit einigen schwierigen Frauen abgeben müssen, aber Sie sind eine Klasse für sich. Mögen Sie nur mich nicht, oder haben Sie allgemein etwas gegen Männer?"
    "Oh, vermutlich gibt es Männer, die keine gewissenlosen Schufte sind", antwortete sie unüberlegt, und er sah sie durchdringend an.
    "Aber Sie bezweifeln es insgeheim, stimmt's?"
    Das Gespräch lief nicht wie gewünscht. "Das habe ich nicht gesagt", erwiderte sie ausweichend. "Eine Scheidung hinterlässt meistens einen üblen Nachgeschmack. Sie haben vorhin etwas von Unterlagen gesagt, die ich mir ansehen soll?"
    Zu ihrer Überraschung ließ er sich auf den Themenwechsel ein. Nach einem weiteren durchdringenden Blick nahm er einen dicken Umschlag aus der Innentasche seiner Lederjacke und reichte ihn ihr.
    Der Umschlag enthielt den Vertragsentwurf für die
    Anstellung als Kindermädchen auf Probe, und das zu erwartende Gehalt verschlug Daisy den Atem. In drei Monaten würde sie mehr verdienen als in einem Jahr als Kindergärtnerin! Slade Eastwood musste wirklich reich sein.
    "Ich erwarte keine sofortige Entscheidung von Ihnen, Daisy, aber lassen Sie sich die Einzelheiten durch den Kopf gehen", sagte er freundlich, als sie
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