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Wenn der Wind dich ruft

Wenn der Wind dich ruft

Titel: Wenn der Wind dich ruft
Autoren: Teresa Medeiros
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zufriedenen Seufzer an seine Schulter.
    »Oh, um Himmels willen«, sagte Caroline und verdrehte die Augen. »Sie hat dich schließlich erst beim Frühstück gesehen.«
    Julian wich gespielt getroffen zurück. »He, kann ich etwas dafür, dass ich auf Frauen unwiderstehlich wirke?
    Nachdem sie erst einmal meine Küsse gekostet haben, sind sie nicht mehr sie selbst.«
    »Das habe ich schon mal irgendwo gehört«, erwiderte Caroline mit einem spitzbübischen Lächeln.
    Larkin holte eine Taschenuhr aus seiner Weste und betrachtete sie mit gerunzelter Stirn. »Ist es nicht schon ein bisschen spät? Wir hatten schon Befürchtungen, du wärest in letzter Sekunde mit einer Balletttänzerin nach Frankreich durchgebrannt.«
    »Ich musste bleiben und Wilbury dabei helfen, das Überziehen der Torte mit Zuckerguss zu beaufsichtigen. Falls Ihr es vergessen habt, ich schulde dem alten Burschen mein Leben.«
    Larkin schüttelte den Kopf. »Wie könnte ich das je vergessen? Ich hatte keine Ahnung, was er vorhatte, als er Portia auf der Treppe zur Seite stieß und begann, deinen Brustkorb zu drücken. Wie sich herausstellte, war es ein Trick, den er als junger Mann im Krieg gelernt hatte. Und Gott sei Dank hatte Wallingford einen Arzt dabei. Wenn es ihm nicht gelungen wäre, die Blutung zu stoppen und dich wieder zusammenzuflicken ...« Obwohl er den Gedanken nicht zu Ende aussprach, schien ein kalter Luftzug durch die Sonnenwärme zu wehen.
    Einer der Männer in der Bank hinter ihnen beugte sich vor, nicht länger zufrieden, ihre Unterhaltung nur zu belauschen. »Ah, Wallingford! Ich höre, er ist übergeschnappt. Faselt immerzu von irgendwelchen blutsaugenden Ungeheuern, die angeblich die Straßen von London unsicher machen. Der arme Kerl musste weggesperrt werden in Bedlam, ehe er irgendjemandem noch etwas antut.«
    Larkin und Julian tauschten einen Blick, unfähig, ihre Befriedigung völlig zu verbergen.
    Der Mann sprach weiter. »Er schwört, Kane hier hätte irgendeine arme Frau ermordet, obwohl es keine Spur einer Leiche gab. Wallingford kann noch nicht einmal die Männer, die mit ihm dort waren, dazu bringen, seine Aussage zu bestätigen. Sie alle schwören, es hätten schwierige Lichtverhältnisse geherrscht, sodass sie kaum etwas sehen konnten, bis Wallingford dem Konstabler die Pistole aus der Hand gerissen und den Schuss abgegeben hat. Ich fürchte, er wird eine ganze Weile weggesperrt bleiben. Aber so wie ich es sehe, kann er froh sein, dass er nicht gehängt wird, weil er einen unschuldigen Mann niedergeschossen hat.«
    Als der Mann sich wieder in seiner Bank zurücklehnte, murmelte Julian. »So hat mich noch nie jemand bezeichnet.«
    Er schaute zum Altar vorne in der Kirche, wo Adrian und Cuthbert geduldig auf ihn warteten. Er war nicht in der Lage gewesen, sich für einen von ihnen zu entscheiden, daher hatte er sie einfach beide gebeten, seine Trauzeugen zu sein.
    Cubby zupfte nervös an seiner Krawatte herum, während Adrian gelassen und ruhig dastand, die Hände locker hinter dem Rücken verschränkt. Julian reichte Eloisa ihrer Mutter und zauste dem Kind liebevoll die Locken, ehe er sich zum Altar begab.
    Cubby begrüßte ihn mit einem erleichterten Seufzen. »Dem Himmel sei's gedankt, dass du hier bist, Julian. Schau nur, ich habe es zustande gebracht, dass der Knoten hoffnungslos schief ist.«
    Julian schob Cubbys Hände beiseite. Er benötigte nur wenige Kniffe, und die Krawatte war wieder ordentlich geknotet. »So! Jetzt siehst du wieder wie der perfekte Gentleman aus. Dein Vater wäre sehr stolz auf dich.«
    Cuthbert strahlte ihn an. Seine Lippe war verheilt, und nur um das eine Auge erinnerte eine leicht gelbliche Verfärbung an sein Abenteuer.
    Julian schüttelte reuig den Kopf. »Von all den Dingen, die ich tun musste, als ich ein Vampir war ... «
    Cubby winkte ab. »Du musst dich nicht entschuldigen. Himmel, ich ließe mich noch mal von dir schlagen, wenn das bedeuten würde, dass ich nie wieder eine dieser endlosen, gotterbärmlichen Mäßigungspredigten anhören muss.«
    Nach einem aufmunternden Klaps auf die Schulter seines Freundes nahm Julian seinen Platz an Adrians Seite ein.
    Ohne ihn anzusehen, erkundigte sich Adrian: »Habe ich dir in letzter Zeit eigentlich gesagt, wie stolz ich auf dich bin?«
    Julian warf ihm einen ungläubigen Blick von der Seite zu. »Es ist noch nicht allzu lange her, dass du einen Armbrustpfeil durch mein Herz schießen wolltest.«
    »Ich habe aber nicht getroffen,
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