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Wenn alle Schranken fallen

Wenn alle Schranken fallen

Titel: Wenn alle Schranken fallen
Autoren: B Barton
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hast du nicht.” Lydias Hand fiel herab. “Ich liebe dich, Gordon Cameron. Und ich will, dass unsere Ehe Bestand hat. Aber ich werde nicht hierbleiben und mir solche Beleidigungen anhören.” Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging in die Halle.
    “Was soll das heißen?”
    “Ich werde nach oben gehen und einen Koffer packen, dann fahre ich in die Stadt. Bis du zur Vernunft gekommen bist, bleibe ich in meinem Haus. Wenn du mir sagen kannst, dass du mir vertraust, dass du alles in deiner Macht Stehende tun willst, damit unsere Ehe glücklich wird, dann komm und hol mich.”
    “Wenn du nur eine Minute lang glaubst, ich würde …”
    “Und noch etwas. Komm erst, wenn du mir sagen kannst, dass du mich liebst.” Ehe Gordon wusste, wie ihm geschah, war Lydia bereits die Treppe hinaufgestürmt.
    Fassungslos blickte er ihr nach, bis sie im Schlafzimmer verschwunden war. Als Ruth ins Haus zurückkam, starrte er ins Leere.
    “Ich habe euch streiten gehört.” Sie schob ihren Sohn zur Treppe. “Lass sie nicht gehen. Sag ihr, was sie hören will, und sag es ihr noch heute.”
    “Eher friert die Hölle zu!”
    “Dein Leben wird zur Hölle, wenn du es nicht tust.”
    Gordon bedachte seine Mutter mit einem finsteren Blick. Dann ging er auf die Veranda und setzte sich neben Ben auf die Stufen. “Lass uns in den 'Silver Dollar' gehen und uns betrinken.”
    Arm in Arm schlenderten die beiden Männer zu Gordons Wagen, stiegen ein und brausten los.

12. KAPITEL
    U nruhig lief Lydia im Wohnzimmer auf und ab und überlegte, was sie ihrer Schwiegermutter sagen sollte. Vor zwanzig Minuten hatte Ruth angerufen. Einer der Farmarbeiter brachte sie gerade in die Stadt.
    Zwei Tage waren erst seit ihrem Auszug vergangen. Weniger als achtundvierzig Stunden. Gestern hatte Ruth zweimal angerufen, Molly sogar fünfmal. Zwar versicherte Lydia ihrer Stieftochter, dass ihr Aufenthalt in der Stadt nur vorübergehend war, aber als Molly nach dem genauen Datum ihrer Rückkehr fragte, fehlten Lydia die Worte.
    Indem sie die Farm verließ und Gordon ein Ultimatum stellte, ging Lydia ein großes Risiko ein. Er war ein stolzer Mann. Es würde schwierig für ihn sein, hinter ihr herzukommen. Vielleicht sogar unmöglich.
    Aber wenn er sie nicht liebte und ihr vertraute, dann war ihre Ehe wirklich zum Scheitern verurteilt. Es war besser, es jetzt herauszufinden, bevor … bevor sie sich noch mehr in ihn verliebte … bevor sie Molly nicht aufgeben konnte … bevor sie es nicht ertragen konnte, Ruths Freundschaft zu verlieren und diese wundervolle alte Farm hinter sich zu lassen.
    Als es plötzlich klopfte, zuckte Lydia zusammen. Lächelnd und winkend stand Ruth vor der Terrassentür.
    Sie umarmte Lydia herzlich und wischte sich Tränen aus den Augen. “Ich möchte eine kleine Spazierfahrt mit dir machen.”
    “Bevor Gordon nicht herkommt und mich holt, kehre ich nicht auf die Farm zurück.”
    “Fahr mit mir zur Cotton Row. Gordon wird uns später dort treffen.” Ruth sah sich im Wohnzimmer um. “Wenn du das Farmhaus renoviert hast, sieht es dort bestimmt genauso schön aus wie hier.”
    “Wir treffen uns mit Gordon?”
    “Er weiß nicht, dass du auch kommst.”
    Lydia schüttelte den Kopf. “Es wird nicht funktionieren, Ruth. Du kannst ihn nicht zwingen, mich zu lieben und mir zu vertrauen.”
    “Ach, Unsinn. Er liebt dich. Er hat nur Angst, es zuzugeben. Ich habe wirklich zwei halsstarrige Söhne.”
    “Was macht Ben?”
    “Er wird's überleben. Aber ich wünschte, er würde nicht ständig herumposaunen, dass er Tanya umbringen will. Na ja, früher oder später wird eine Neue seinen Schmerz vertreiben.”
    “Hast du von Tanya gehört?”
    “Nein. Wahrscheinlich schämt sie sich, mit mir zu sprechen, nachdem sie mit dem Prediger durchgebrannt ist. Ich habe ja immer gesagt, Reverend Charles ist für einen Geistlichen einfach viel zu jung und attraktiv. Dazu ist er noch unverheiratet. Das schreit ja förmlich nach Ärger.” Ruth nahm Lydias Arm. “Hol deine Handtasche und die Autoschlüssel, und dann lass uns fahren.”
    Wie Lydia bereits festgestellt hatte, war jede Diskussion mit Ruth sinnlos, also bogen sie zehn Minuten später in die überwachsene Zufahrt der alten Baumwollspinnerei ein.
    Ruth öffnete die Tür, stieg aus und ging langsam auf das Gebäude zu. Nach einigen Metern drehte sie sich um. “Als ich ein Kind war, lief die Spinnerei noch. Die Familie meines Vaters hat sie gebaut, ebenso wie fast den ganzen
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