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Wenn alle Schranken fallen

Wenn alle Schranken fallen

Titel: Wenn alle Schranken fallen
Autoren: B Barton
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die alte Spinnerei in Flammen stand. Mitten auf der Straße hielt er an und sprang aus dem Wagen. Aus den Augenwinkeln bemerkte er einen Mann, der die Seitentür der Spinnerei verriegelte. Ein metallener Gegenstand in seiner Hand blitzte im Licht der Abendsonne.
    Was zum Teufel ging hier vor? Wo war seine Mutter? Was machte Lydias Wagen hier, und wo war sie? Seiner Vorahnung folgend, lief Gordon zurück zu seinem Wagen, holte das Gewehr unter dem Sitz hervor und richtete es auf den Mann, der von der Spinnerei weglief. Ohne Warnung zielte Gordon und drückte ab. Der Schuss landete vor den Füßen des Fremden, der stehenblieb und Gordon anstarrte.
    “Wo sind meine Frau und meine Mutter?”, herrschte Gordon den Fremden an. Seine Stimme vibrierte vor Angst und Wut.
    “Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.” Der Mann machte einige Schritte.
    Gordon zielte, schoss erneut und beobachtete zufrieden, wie der Fremde zur Melodie seines Gewehrs tanzte. “Ich frage nicht noch mal.”
    “Verdammt, Mann, ich wollte es nicht tun. Sie wussten, dass ich dieses Haus angezündet habe. Die ältere Frau wusste sogar, wer mich angeheuert hat.”
    Erneut hob Gordon die Waffe.
    “Ich habe sie in dem Gebäude eingeschlossen.”
    Schnell rannte Gordon zu dem Fremden. Das Gewehr in der linken Hand, ballte er seine Rechte zur Faust und schlug sie ihm hart ins Gesicht. Nachdem der Unbekannte zu Boden gegangen war, stieß Gordon ihn mit der Stiefelspitze zwischen die Rippen, um sicherzugehen, dass er bewusstlos war.
    Das Einzige, woran Gordon denken konnte, waren die beiden Frauen, die er mehr als alles auf der Welt liebte. Schnell warf er das Gewehr auf den Boden. Mit zitternden Fingern riss er den Türriegel auf. Sobald sich die Tür öffnete, eilte er hinein. Sofort umfingen ihn der Geruch von brennendem Holz, Qualm und undurchdringliche Dunkelheit.
    “Lydia! Ma!”
    “Es ist Gordon!”, rief Ruth.
    Als er die Stimme seiner Mutter vernahm, dankte er dem Himmel. Der starke, dichte Rauch machte ihm die Sicht unmöglich. “Wo seid ihr? Ich habe die Tür geöffnet. Könnt ihr hierherkommen?”
    Sekunden später sah er, wie seine Mutter und Lydia auf ihn zukrochen. Erleichtert zog er Lydia in die Arme.
    “Bring sie hier raus, Junge. Dieser Rauch ist nicht gut für sie und meinen Enkelsohn.”
    Rasch brachte Gordon seine Frau ins Freie, dann drehte er sich um, um zu sehen, ob sich seine Mutter in Sicherheit befand. Lächelnd beobachtete er, wie Ruth das Gebäude verließ, das Gewehr aufhob und sich vor ihrem bewusstlosen Angreifer aufbaute.
    “Bring Lydia schnell ins Krankenhaus!”, befahl Ruth. “Und schick die Polizei zu mir und diesem Feuerteufel.”
    Lydia klammerte sich an Gordon, als wenn ihr Leben von ihm abhinge. Abwechselnd schluchzte und hustete sie. “O Gordon, ich hatte so eine Angst. Wenn dadurch irgendetwas mit dem Baby passiert ist, dann … dann bringe ich Glenn Haraway höchstpersönlich um.”
    “Nicht nötig, Honey. Das erledige ich für dich.” Gordon strich über Lydias rußbedecktes Gesicht. Nie in seinem Leben hatte er einen schöneren Anblick gesehen. “Lydia, wenn dir was passiert wäre …”
    “Aber es ist noch mal gutgegangen. Du hast uns gerettet.” Als sie seine Wange berührte, spürte Lydia seine Tränen. “Gordon?”
    “Ich liebe dich, Lydia. Ich liebe dich.” Er küsste sie mit all der Leidenschaft, die die Angst um ihr Leben in ihm entfesselt hatte.
    “Ben bringt mich und Molly jetzt nach Hause.” Winkend stand Ruth im Eingang des Krankenzimmers.
    “Du musst dich um die Farm kümmern, Ben. Wir sind eine Familie, und wir müssen einander helfen. Ma, Molly, Lydia und ich brauchen dich.” Gordon saß auf dem Bett neben seiner Frau, einen Arm um ihre Schultern gelegt, die andere Hand mit ihrer verschlungen.
    Molly schlang Lydia die Arme um den Hals und gab ihr einen feuchten Kuss auf die Wange. “Ich hab dich lieb, Lydia.”
    “Kommt jetzt. Fahren wir nach Hause, damit die beiden allein sein können.” Ruth schob ihren jüngeren Sohn und ihre Enkelin zur Tür.
    Gordon beugte sich vor und lehnte seine Stirn an Lydias. “Zum Glück ist dir und dem Baby nichts geschehen.”
    “Ich weiß nicht, warum ich dann die Nacht hier verbringen muss …”
    Um sie zum Schweigen zu bringen, legte er den Finger auf ihre Lippen. “Scht … der Arzt hat gesagt, er will dich sicherheitshalber beobachten, also bleiben wir auch die Nacht über hier.”
    “Dir wird es schrecklich unbequem auf dem Boden
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