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Weil ich Layken liebe

Weil ich Layken liebe

Titel: Weil ich Layken liebe
Autoren: Colleen Hoover
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locking myself up in my house for some time now,
reading and writing and reading and thinking
and searching for reasons and missing the seasons.
The Autumn, the Spring, the Summer, the snow,
the record will stop and the record will go.
Latches latched the windows down,
the dog coming in and the dog going out.
Up with caffeine and down with the shot,
constantly worried about what I’ve got,
distracted by work but I can’t make it stop
and my confidence on and my confidence off.
And I sink to the bottom I rise to the top
and I think to myself that I do this a lot
World outside just goes it goes it goes it goes it goes it goes …
    – THE AVETT BROTHERS, »TALK ON INDOLENCE«
    Die Wochen kommen und gehen. An den Tagen, an denen ich Mom in die Klinik fahre, passt Eddie auf die Jungs auf, bis Will nach Hause kommt. Er fährt jeden Morgen schonum halb sieben los und kommt nie vor halb sechs Uhr abends nach Hause, sodass wir uns kaum über den Weg laufen können. Den Rest der Zeit sorge ich dafür, dass das nicht passiert. In allen Fragen, die Caulder und Kel betreffen, kommunizieren wir per SMS oder besprechen uns kurz am Telefon.
    Mom hat mich ein paarmal darauf angesprochen, ob zwischen uns irgendetwas vorgefallen ist, weil er gar nicht mehr zu uns rüberkommt, aber ich habe einfach behauptet, er sei wegen seines Referendariats so eingespannt, dass er keine Zeit hätte.
    Seit dem Vorfall in der Wäschekammer vor zwei Monaten haben wir uns nur ein einziges Mal gesehen: Vor drei Wochen kam er vorbei, um mir mitzuteilen, dass er eine Stelle an einer Junior Highschool hier in Ypsilanti angeboten bekommen hätte, die er im Januar – also in etwas über zwei Wochen – antreten würde.
    Ich freue mich für ihn, aber in die Freude mischt sich ein bitterer Beigeschmack. Ich weiß, was dieser Job für ihn und Caulder bedeutet, aber ich weiß auch, was er für ihn und mich bedeutet. Insgeheim hatte ich die Hoffnung wohl doch nicht ganz aufgegeben und die Tage bis zum Ende seines Referendariats gezählt. Jetzt ist es bald so weit, aber er hat bereits einen Vertrag für eine feste Stelle als Lehrer unterschrieben und damit vollendete Tatsachen geschaffen. Andererseits ist das vielleicht auch gut so, weil es endgültig für Klarheit sorgt. Jetzt besteht kein Zweifel mehr daran, dass aus dem, was zwischen uns war, niemals mehr entstehen kann.
    Meine Mutter und ich haben fast den gesamten November damit verbracht, unsere finanzielle Situation zu regeln, und uns entschlossen, das Haus in Texas jetzt doch zu verkaufen. Es ist zwar noch nicht ganz abbezahlt, aber wir sind zuversichtlich, dass wir einen guten Preis dafür bekommen. Zusätzlich hat Mom noch fast hundertachtzigtausend Dollar zur Seite gelegt, die aus einer Lebensversicherung stammen, die Dad abgeschlossen hatte. Mit einem Teil des Geldes haben wir die Studienversicherungen für Kel und mich aufgestockt und außerdem ein Sparkonto für Kel eingerichtet. Mom hat sämtliche noch offen stehenden Rechnungen bezahlt und mir eingeschärft, auf gar keinen Fall jemals meine Kreditkarte zu überziehen. Falls ich es doch tun sollte, würde sie mich als Geist heimsuchen.
    Heute ist Donnerstag. Der letzte Schultag vor den Weihnachtsferien. Ich habe die beiden Jungs von der Schule abgeholt und Caulder gleich mit zu uns genommen, weil er an den Slam-Tagen immer bei Kel schläft.
    Seit dem Abend, an dem Will sein See-Gedicht vorgetragen hat, bin ich nicht mehr im Club N9NE gewesen. Ich verstehe jetzt, was Javi damals meinte, als er im Unterricht gesagt hat, Gedichte würden für alle Zeiten an einen einmal erlittenen Schmerz erinnern. Das ist auch der Grund, warum ich nie mehr zu einem Slam möchte. Ich habe genug von emotionalen Gedichten. Das Gefühlschaos und der Schmerz, den ich in den letzten Wochen erlebt habe, reichen mir für den Rest meiner Tage.
    Nachdem die Jungs zu Abend gegessen haben, schicke ichsie schlafen und gehe zu Mom rüber, um ein bisschen zu reden. Das ist jetzt schon seit einiger Zeit unser allabendliches Ritual.
    »Mach bitte die Tür zu«, flüstert sie, als ich hereinkomme. »Nicht dass Kel noch was sieht.«
    Sie ist dabei, Weihnachtsgeschenke einzupacken. Ich schließe die Tür hinter mir und setze mich auf die Bettkante.
    »Hast du irgendwelche besonderen Pläne für die Weihnachtsferien?«, fragt sie.
    Mittlerweile sind ihr alle Haare ausgefallen, aber sie hat sich gegen eine Perücke entschieden. Sie findet, dass sie damit aussieht, als würde sie ein
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