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Weil ich Layken liebe

Weil ich Layken liebe

Titel: Weil ich Layken liebe
Autoren: Colleen Hoover
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schlafendes Frettchen auf dem Kopf herumtragen. Für mich ist sie mit und ohne Haare wunderschön.
    »Keine besonderen, nein«, sage ich achselzuckend. »Du?«
    Sie runzelt die Stirn. »Kommst du denn morgen mit uns zu Wills Examensfeier?«
    Er hat uns die Einladung vor zwei Wochen geschickt. Von Mom weiß ich, dass wir neben seinen Großeltern die Einzigen sind, die er eingeladen hat.
    »Weiß ich noch nicht. Ich hab mich noch nicht entschieden«, sage ich.
    Mom bindet eine Schleife um das Geschenk, das sie gerade eingepackt hat, und legt es zur Seite. »Du solltest mitkommen, Lake, ganz egal, was zwischen euch beiden passiert ist. Er war für uns da, wenn wir ihn brauchten.«
    Ich kann ihr gegenüber nicht zugeben, dass ich nicht mitkommen will, weil ich nicht weiß, wie ich es in seiner Nähe aushalten soll. Ich bin noch nie in meinem Leben so bedingungslosglücklich gewesen wie in diesem kurzen Moment bei ihm in der Wäschekammer, in dem ich dachte, wir könnten zusammen sein und ich dürfte ihn endlich lieben. Die Erkenntnis, dass es nur eine Täuschung gewesen war, hat mein Herz beinahe zerrissen. Den Sturz ins Bodenlose, der diesem Moment des puren Glücks folgte, möchte ich nie wieder erleben. Ich kann es nicht mehr ertragen, so zu leiden.
    Meine Mutter schiebt das Geschenkpapier zur Seite und sieht mich mitfühlend an. Sie streckt die Arme aus und zieht mich an sich.
    »Ich fürchte, ich habe dir einen ganz schrecklichen Rat gegeben«, sagt sie.
    Ich löse mich ein Stück von ihr und lache. »Das kann gar nicht sein, Mom. Du doch nicht!« Dann greife ich nach einem der Geschenke, ziehe einen Bogen Papier aus der Packung und beginne es einzupacken.
    »Leider doch. Ich habe dir gesagt, dass du deinen Kopf einschalten und dich nicht von deinem Herzen leiten lassen sollst«, sagt sie.
    Ich klappe die Ecken ein, falte das Papier und greife nach der Rolle mit dem Klebeband.
    »Genau. Und das ist nicht nur ein guter, sondern sogar ein großartiger Rat gewesen, Mom. Er hat mir geholfen, die letzten Monate zu überleben.« Ich klebe das Papier an der einen Seite fest, aber bevor ich das Päckchen fertig einpacken kann, nimmt Mom es mir weg und stellt es auf den Nachttisch. Sie greift nach meinen Händen.
    »Ich meine es ernst, Lake. Ich habe mich unklar ausgedrückt, als ich dir diesen Rat gegeben habe, und dadurch dasGegenteil von dem erreicht, was ich dir eigentlich damit sagen wollte. Du hast dich in den letzten Monaten so darauf konzentriert, vernünftig zu bleiben und das Richtige zu tun, dass du deine Gefühle vollkommen verdrängt hast. Es muss aber immer ein Gleichgewicht zwischen Kopf und Herz herrschen. Weil ihr beide es zulasst, von anderem vollständig in Anspruch genommen zu werden, raubt ihr euch jede Chance, jemals glücklich zu werden.«
    Ich schüttle verwirrt den Kopf. »Ich weiß nicht, was du meinst, Mom. Wovon soll ich denn in Anspruch genommen sein?«
    Sie schüttelt meine Hände, als könnte ich dadurch besser begreifen. »Von mir , Lake. Ich spreche von mir. Die Sorge um mich frisst dich auf. Du musst aufhören, dir so viele Gedanken um mich zu machen. Geh und lebe dein eigenes Leben. Noch bin ich nicht tot, weißt du?«
    Ich schaue auf unsere Hände hinunter und lasse ihre Worte auf mich wirken. Es stimmt, dass ich mich in den letzten Wochen sehr auf sie konzentriert habe. Aber das ist auch gut so. Ich will es gar nicht anders. Sie hat nicht mehr viel Zeit und ich möchte jede verbleibende Sekunde mit ihr verbringen und ganz für sie da sein.
    »Mom, du brauchst mich. Du brauchst mich mehr, als ich Will brauche. Abgesehen davon hat er seine Entscheidung getroffen.«
    Sie lässt meine Hände los. »Nein, hat er nicht, Lake«, sagt sie, ohne mich anzusehen. »Er hat das getan, was er für die richtige Entscheidung hielt, aber er irrt sich. Ihr irrt euch beide.«
    Ich weiß, dass sie mich nur glücklich sehen will, und bringe es nicht übers Herz, ihr zu sagen, dass es zwischen uns endgültig aus ist. An dem Abend in der Wäschekammer, als er unseren Kuss so jäh und unwiederbringlich unterbrochen hat und mich gehen ließ, hat er mir unmissverständlich klargemacht, dass er seine Prioritäten gesetzt hat. Und ich bin keine davon.
    Mom greift nach dem halb eingepackten Geschenk, legt es vor sich auf die Decke und klebt das Papier auf der anderen Seite fest. »Du erinnerst dich doch sicher an den Abend, an dem ich dir gesagt habe, dass ich Krebs habe, und du zu Will geflohen bist?«
    Sie
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