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Weg da das ist mein Fettnapfchen

Weg da das ist mein Fettnapfchen

Titel: Weg da das ist mein Fettnapfchen
Autoren: Notaro Laurie
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gezogenes »Wuuuuuuuu!« in das Mikrofon, das garantiert jedes Rudel im Umkreis von vier Kilometern anlocken würde.
    » Pass bloß auf, mit wem du dich anlegst! «, warnte der Hundedolmetscher meinen Mann.
    Der war völlig von den Socken, riss mir das Halsband aus der Hand und hob zu einem »Wuuuuu-huuuuuu-huuuuu!« an, das sich gewaschen hatte.
    » Bitte sei nett zu mir «, stand auf dem Display – versehen mit einem stirnrunzelnden Gesicht.
    »Hallo, Omega«, lachte ich. »Oje, ärgern dich die anderen Hunde?«
    »Ich bin nicht der Omega-Hund!«, erklärte mein Mann. »Das war nicht damit gemeint. Mein Bellen war forsch, wie das von einem Alpha-Hund.«
    »Das sieht der Dolmetscher aber ein bisschen anders«, gab ich zurück.
    »Er irrt sich«, beharrte mein Mann. »Das war definitiv das Bellen eines Alpha-Hundes. Ich habe ein Alpha-Bellen imitiert.«
    »Tja«, meinte ich. »Auf Chinesisch vielleicht.«
    »A-wuuuuuuu«, jaulte mein Mann in das Halsband.
    »… und hier steht … › Bitte sei nett zu mir ‹. Schon wieder«, sagte ich und sah ihn mitleidig an. »Du bist ein erbärmlicher Jammerlappen, mein Freund.«
    »Ich glaube dir kein Wort.« Mein Mann riss mir den Dolmetscher aus der Hand und las selbst. »Das mag der Ruf eines einsamen Wolfs gewesen sein, aber erbärmlich war er ganz bestimmt nicht. Ja, genau. Das ist der Grund. Es war der Ruf eines Wolfs, nicht der von einem Hund. Das Ding hier kann nur Hund. Aber Wolf nicht. Offensichtlich beherrscht er nur eine Sprache.«
    Und dann gab er ein beherztes Bellen von sich, so beherzt, dass es mich erstaunte, keinen Speichelregen sprühen zu sehen, und reichte mir den Dolmetscher zurück – ein Wunder, dass der keine Bissspuren aufwies.
    »War das ein Wolf oder ein Chupacabra?«, erkundigte ich mich. »Es besteht keinerlei Anlass, sich um dieses Walkie-Talkie zu streiten. Das ist nur ein Hundedolmetscher und nicht der Hinterlauf eines Elchs.«
    »Aber das Ding versteht mich nicht«, maulte mein Mann.
    » Siehst du nicht, wie frustriert ich bin «, stand auf dem Display, gemeinsam mit einem zornigen Gesicht.
    »Ehrlich?«, fragte ich. »Ich könnte mir nämlich gut vorstellen, dass dieses Ding perfekt für die Vereinten Nationen wäre.«
    »Nein«, behauptete mein Mann. »Es ist kaputt. Ganz klar. Vielleicht müssen wir ja neue Batterien einlegen.«
    »Oder es braucht nur ein bisschen Zeit, um von allein wieder heil zu werden.«
    In diesem Augenblick registrierte ich einen Schatten vor der Haustür, und bevor ich mein Arsch-frisst-Hose-Outfit anziehen, mir den BH vom Leib reißen oder mich in einen schweißnassen Zustand versetzen konnte (was ich sonst immer tue, bevor ich die Tür aufmache), erklang der erste Ton der Türglocke, dicht gefolgt vom hektischen Scharren der lupusgepeinigten Krallen meiner Hündin auf den Holzdielen, als sie mit wehenden Ohren um die Ecke gebrettert kam.
    Eine Vorwarnung gibt es nicht. Das Bellen, hoch, schrill und ohrenbetäubend laut, schnitt sich durch die Stille des Wohnzimmers wie eine Machete durch ein Stück Industriekäse. Mein Mann und ich fuhren vor Schreck zusammen, als sie unter lautem Gebell – das sich so brachial durch meine Eingeweide fräste, dass ich den Schmerz bis hinauf in die Rachenmandeln spürte – in Richtung Haustür stürzte.
    Doch kaum merkte sie, dass es Dave, der Postbote und ihr bester Freund, war, endete die Kakofonie so abrupt, wie sie begonnen hatte.
    »Warte …«, sagte mein Mann und starrte wie gebannt auf den Hundedolmetscher. »Ich kriege ein Signal. Ein Signal …«
    Ich beugte mich zu ihm.
    Und da – als Reaktion auf Maebys Terrorgebell – stand die Antwort: » Wir haben eine Menge Spaß! «, und ein dicker, fetter Smiley war daneben.
    Mein Mann und ich sahen uns nur an.
    Er war der Erste, der das Wort ergriff.
    »Oh Mann«, sagte er leise. »Das ist also das Bellen, wenn sie sich freut.«
    »Das gibt Ärger«, bestätigte ich leise.
    »Bitte sei nett zu mir«, fügte mein Mann kaum hörbar hinzu.

Geleckt oder nicht geleckt?
    »Entspannen Sie sich«, sagte Brandie und griff nach meiner Hand, um sie zu massieren. »Sie werden sehen, das wird ganz wunderbar.«
    Ich war das erste Mal in diesem Salon, um mir den Ansatz nachfärben zu lassen, und als Brandie, die Farbexpertin, die Farbe aufgetragen hatte, erklärte sie mir, eine Handmassage oder ein Tages-Make-up während der Einwirkzeit sei im Preis inbegriffen.
    Das letzte Mal, dass ich geschminkt wurde, war am Tag meiner Hochzeit –
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