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Was tun, wenn es brennt?

Was tun, wenn es brennt?

Titel: Was tun, wenn es brennt?
Autoren: Annette Ursula; Schauer Wawrzine
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beruhigt uns der Herzschlag unserer Mutter. Menschen, die in früher Kindheit viel Zuwendung in Form von Streicheln und Zuneigung erfahren, wachsen und gedeihen besser. Sie können besser und konzentrierter lernen, haben die besseren Kontakte zu Gleichaltrigen, verhalten sich einfühlsamer und sind weniger aggressiv. Auch viel später im Erwachsenenalter haben Zuwendung und Aufmerksamkeit Auswirkungen auf unser Leben.
Zärtlichkeit gegen den Stress
    Bei zärtlicher Berührung wird das Kuschelhormon Oxytocin ausgeschüttet. Dies ist die Partnerlösung in Zeiten von Stress und Krisen. Das Oxytocin ist der Gegenspieler zum Stresshormon Cortisol. Gelangt es in unsere Blutbahnen, beruhigen wir uns, fühlen uns unmittelbar sicherer und können die Dinge wieder gelassener angehen. Zudem ist es als Bindungshormon oder Treuehormon bekannt. Bereits nach der Geburt wird dieses Hormon aktiv, um die Mütter eng an ihre Neugeborenen zu binden. Es lässt im Laborversuch sogar rüde Rattenmännchen zahm und liebevoll werden.
    Auch in der Partnerschaft sorgt es für stabile Beziehungen und Treue. Wir wissen, dass wir uns auch in schwierigen Zeiten auf eine stabile Beziehung bauen können und jemanden an unserer Seite haben.
    Gerade in belastenden Situationen sind zärtliche Berührungen die beste Medizin für Ruhe und Gelassenheit. Alles scheint nur noch halb so schlimm, wir sind nicht mehr so schnell versucht, unser natürliches Überlebensprogramm für den vermeintlichen Tiger-Angriff zu starten, und bewahren einen kühlen Kopf. Dies konnten Schweizer Forscher 16) bei einer Untersuchung eindrucksvoll belegen. Sie testeten Frauen im Alter zwischen 20 und 37 Jahren, die schon mindestens ein Jahr mit ihrem Partner zusammenlebten, und teilten sie in drei Gruppen ein. Die ersten hatten vor dem Stresstest keinen Kontakt mit ihrem Partner, die zweiten wurden von ihrem Partner vor dem Test durch gutes Zureden ermutigt. Die nächste Gruppe hatte in Form von einer zärtlichen Massage an Hals und Schultern Körperkontakt. Nach dem Belastungstest zeigte sich, dass diejenigen, die von ihrem Partner berührt wurden, während der Stressphase deutlich weniger Cortisol im Speichel hatten. Auch der Herzschlag beschleunigte sich deutlich geringer als bei jenen Frauen, die von ihrem Partner »nur« verbal unterstützt wurden. Bei ihnen zeigte sich die gleich hohe körperliche Stressreaktion wie in der Testgruppe ohne Kontakt zum Partner. Das heißt, gutes Zureden allein hilft nicht viel, besser ist es, zu kuscheln und zu streicheln. Dabei ist es übrigens egal, ob wir gestreichelt werden oder selber streicheln.
    Positive Bindungen und Beziehungen veranlassen die Ausschüttung chemischer Botenstoffe mit einem weiteren erheblichen Vorteil: sie reduzieren aggressives Verhalten. Der Wissenschaftler Panksepp hat festgestellt, dass in Kulturen, in denen viel gekuschelt wird, ein geringeres Maß an Aggressivität besteht als in Kulturen, in denen körperliche Nähe und früher Sex unterdrückt oder sogar bestraft werden.
Gesundheit dank guter Beziehungen
    Glückliche Partnerschaften sind der beste Schutz vor gesundheitsschädlichen und negativen Auswirkungen von chronischem Stress. Bei einer Untersuchung wurden der Gesundheitszustand von Männern und ihre Paarbeziehung genauer unter die Lupe genommen. Es wurde festgestellt, dass eine gute und liebevolle Partnerschaft unmittelbare Auswirkungen auf die Gesundheit hat. So erlitten unter den Männern, die ihre Beziehung als liebevoll und positiv beschrieben, nur halb so viele einen Herzinfarkt als diejenigen, die ihre Partnerschaften als weniger zärtlich beschrieben. Sogar Raucher waren in glücklichen Beziehungen weniger anfällig für typisch stressbedingte Erkrankungen als Asketen in lieblosen oder gar belastenden Beziehungen 17) .
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  Quickwin für Paare: Allein eine liebevolle Begrüßung nach einem anstrengenden Arbeitstag reicht aus, um den Cortisolspiegel deutlich zu senken und entspannt in den Feierabend zu gehen.
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  Quickwin für Singles: Die Erfahrung lehrt, dass es klüger ist, potenzielle Partner statt aus der Ferne im direkten Kontakt zu testen. Denn: Küssen ist gut für das Immunsystem. Es werden zwar bei einem Zungenkuss fünfzigtausend Mikroben ausgetauscht. Glücklicherweise sind die wenigsten von diesen Keimen Krankheitserreger, sie trainieren lediglich unsere Abwehr.
Noch mehr Gründe für Beziehungspflege
    Neben den vielen Vorzügen bieten uns Beziehungen und Freundschaften auch
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