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Was tun, wenn es brennt?

Was tun, wenn es brennt?

Titel: Was tun, wenn es brennt?
Autoren: Annette Ursula; Schauer Wawrzine
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effizienten, guten Ressourcenarbeit sind.
Aktives Ressourcenmanagement
    Einige Tipps, wie wir Beziehungen als Ressourcen gezielt nutzen können, am Beispiel einer Studentin mit Burnout-Symptomen:
    ▶▶ Valentina M. hat ihre Schule mit einem guten Abiturzeugnis verlassen. Dafür hat sie nicht allzu viel Zeit aufgewendet. Durch ihre strukturierte Arbeitsweise gelang es ihr, mit wenig Aufwand gute Noten zu erzielen. Weil sie nicht so recht wusste, was sie nach dem Abitur anfangen sollte, machte sie noch eine Lehre. Ausbildung und Beruf machten ihr zwar Spaß, aber sie wollte mehr. Also schrieb sie sich an der Uni ein und begann mit den besten Vorsätzen zu studieren. Ihr Ziel waren beste Noten, und dafür gab sie alles. Nach den ersten Semesterprüfungen war sie ausgelaugt, aber glücklich, schließlich hatte sie ihr Ziel erreicht und einen sehr guten Notenschnitt. Bis zu den Bachelor-Prüfungen gab sie ihr Bestes, sie lernte viel, hatte dabei aber immer das Gefühl, nicht genügend vorbereitet zu sein. Während ihre Kommilitonen feiern gingen, lernte sie zu Hause. Sie konnte sich immer schlechter konzentrieren, zunehmend plagten sie Ängste zu versagen. Beim Gedanken an die bevorstehende Prüfung bekam sie Herzrasen.
    Wie kann man nun in solch einer Situation gezielt Beziehungsressourcen nutzen, wenn die Stressreaktion bereits voll ausgeprägt ist? Neben einigen anderen Maßnahmen begann Valentina M. wieder ihre alte Lerngruppe zu aktivieren. Am Anfang des Studiums traf sie sich mit befreundeten Studenten zum Lernen, was ihr viel mehr Spaß machte. Sie lachten viel dabei, bauten sich gemeinsam Eselsbrücken und kochten in den Lernpausen. Diese sehr erfolgreiche Gruppe hatte sich nach und nach mit zunehmendem Druck verloren. Da sie sah, wie viel mehr ihr das Lernen damals Spaß gemacht hatte, beschloss sie, die Gruppe wieder zu aktivieren. Das Lernen fiel ihr anfangs zwar leichter, immer wieder plagten sie aber Zweifel, ob sie nicht doch besser und effektiver allein lernen würde. Sie entschied sich aber für das Lernen mit ihren Freunden. Sie genoss den Kontakt und intensiven Austausch, konnte sich zunehmend besser konzentrieren, lernte in kürzerer Zeit, auch die Prüfungen meisterte sie deutlich weniger aufgeregt als die letzten. Im Nachhinein beschrieb sie die Zeit vor den Prüfungen trotz großem Druck als deutlich angenehmer. An das Herzrasen konnte sie sich kaum mehr erinnern.
    MAN WEIß INZWISCHEN,
    dass immer dann, wenn wir gemeinsam mit Freunden eine Herausforderung bewältigen, unser Stresslevel deutlich sinkt. Die erste wissenschaftliche Untersuchung dazu war ein reines Zufallsprodukt. Die Wissenschaftler setzten einen Affen allein in einen Käfig in einer ihm unbekannten Umgebung. Wie erwartet reagierte er mit einer Stressreaktion. Um die Werte zu vergleichen, setzten sie einen befreundeten Affen zu ihm in den Käfig und wiederholten den Versuch. Die Überraschung war groß, als bei beiden keine Stresswerte mehr messbar waren. Es stellte sich heraus, dass sich keine Stressreaktion einstellte, wenn ein Affe einen Freund an seiner Seite hatte.
Zwei Entscheidungsvarianten
    Wir stellen Ihnen nun wieder zwei Entscheidungsmöglichkeiten vor. Karla M. muss noch eine Präsentation fertigstellen. Sie ist bereits bei dem Gedanken an den Termin aufgeregt:
Die Entscheidung nach dem Mangelprinzip: In der Arbeit macht sie keine Pausen mehr, weil sie glaubt, dass sie nun ihre ganze verbleibende Zeit und Energie für immer die Vorbereitung nutzen muss. Sie schließt die Bürotür, um nicht gestört zu werden. AmAbend sagt sie die Verabredung mit ihrem Partner ab. Erschöpft sitzt sie abends vor dem Fernseher, als sie müde ins Bett geht, kreisen ihre Gedanken um den bevorstehenden Termin.
Das Vorgehen in der Strebervariante: Sie beschließt einen Richtungswechsel. Sie nutzt ihre Pausen für Gespräche mit den Kollegen, denen sie ihre Sorgen mitteilt. Sie unterstützen sie mit Tipps und Tricks. Zudem bespricht sie die Inhalte mit ihrem Chef, der sich gerne Zeit für sie nimmt. Sie fühlt sich nun viel sicherer. Sie sagt ihre Verabredung nicht ab und genießt einen entspannten Abend mit dem Partner.
    Die zwei Varianten unterscheiden sich im zeitlichen Aufwand nur wenig, die Art und Weise der Vorbereitung, die Wirkung und das Ergebnis unterscheiden sich jedoch erheblich. Obwohl die zweite Variante vielleicht zunächst wenig zielgerichteter erscheint, ist sie von großem Wert für einen kühlen Kopf und mehr Sicherheit und
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