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und die neue Klasse

und die neue Klasse

Titel: und die neue Klasse
Autoren: Usch Luhn
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Das erste Kapitel
    räumt gründlich mit dem Gerücht auf, dass Nele eine
echte Schlafmütze istFreunde immer da sind, wenn man sie
brauchtBerner Sennenhunde besonders eitel wärenEltern
alles voll im Griff habenGeschwister immer ein Herz
und eine Seele sindaber zum Schluss kommt
doch heraus, das ist alles
    Typisch Nele!

    Eigentlich war es ein ganz normaler Tag.
    Aber als Nele morgens die Augen aufschlug, hatte sie dieses ulkige Gefühl.
    Nicht Bauchweh oder Kopfschmerzen. Auch kein plötzlicher Schnupfen.
    Sie war nicht einmal genervt, dass der Weckerhahn, der ihrem albernen Bruderherz David gehörte, ihr frühmorgens die Ohren vollkrähte. Vielmehr kribbelte es Nele überall wie kurz vor Weihnachten, oder zuletzt an ihrem achten Geburtstag.
    »Hoppla! Was ist denn mit mir los?«, rief Nele und guckte verwundert auf ihren Hundewelpenkalender, der genau auf ihrer Augenhöhe an der Wand hing.
    Freitag, der 12. Juni!
    Wahrhaftig kein Grund, sich großartig zu freuen.
    Nele verabscheute Freitage.
    Ein ewig langer Schultag mit zwei winzigen Pausen erwartete sie. Krönender Abschluss war eine Doppelstunde Mathe bei Frau Schramm mit um die Wette Rechnen, bis allen Schülern so richtig die Köpfe rauchten.
    Seit ihre beste Freundin Klara weggezogen war, schleppte sich Nele durch die langweiligen Schulstunden. Mit Klara war alles viel lustiger gewesen. Die hatte es sogar geschafft, die strenge Frau Schramm zum Lachen zu bringen. Leider konnten sich Nele und Klara in Zukunft nur noch in den Ferien besuchen.
    Total gemein.
    Erst um zwei Uhr würde es Mittagessen zusammen mit Papa in der Schulkantine geben. Papa hatte den allerwichtigsten Job an ihrer Schule, fand Nele. Denn er war dort Hausmeister. Ihr Papa war bei allen Lehrern und Schülern gleich beliebt, selbst Herr Direktor Murrzahn war nett zu ihm. Der war sonst genauso, wie er hieß: mürrisch. Nele machte lieber einen großen Bogen um ihn.
    Als Hausmeister verwaltete Herr Winter den Schlüsselbund mit allen wichtigen Schlüsseln. Wenn er Lust hatte, durfte er sich sogar mitten in der Nacht ins Lehrerzimmer setzen. Nur der Koch ließ sich von ihm nicht in die Töpfe gucken. Bestimmt gab es heute zum tausendsten Mal Fischstäbchen mit wässrigem Spinat und total matschigem Kartoffelbrei aus der Packung. Hilfe!
    Nele machte sich nichts aus Fischstäbchen. Und Kartoffelbrei schmeckte ihr sowieso nur, wenn Mama ihn selber machte. Mit frischer Milch und Butter.
    Aber Barbara Winter jobbte freitags immer im Fotolabor, obwohl sie eigentlich Fotografin war. Dann hatte sie keine Zeit zum Kochen. Viel lieber als im Labor zu stehen, wollte sie eine tolle Fotostory für eine Zeitschrift machen. Aber so etwas war ganz schön schwer.
    Wie man es auch drehte: Der Freitag war wirklich kein besonders toller Tag.
    Und trotzdem. Als Nele so in die warme Decke gekuschelt lag und sich streckte, wusste sie: Sie fühlte sich heute einfach – supergut.
    »Ich weiß, dass was ganz Tolles passiert«, sagte sie zur dicken Bertha und drückte diese fest an ihre Brust. »Ich spüre es genau.«
    Nele kam es vor, als ob die dicke Bertha zustimmend nickte – auch wenn sie nur ein Berner Sennenhund war und Neles liebstes Kuscheltier. Die dicke Bertha war älter als Nele selber und hatte früher einmal ihrer Großtante Adelheid gehört. Das Fell war schon ziemlich dünn und David hatte Bertha aus Wut einmal das linke Ohr abgerissen. Weil Mama nicht gut nähen konnte, hing das Ohr seitdem etwas verrutscht auf ihrem Kopf. Aber das fand Nele nicht besonders schlimm.

    »Irgendwas passiert«, wiederholte Nele und gab der dicken Bertha schnell noch einen Kuss. Dann kletterte sie ohne das übliche Meckern die Stockbettleiter hinunter und sauste schnurstracks in die Küche.
    »Morgen Mami, Morgen Papi, ich bin schon auf!«, rief sie ihren überraschten Eltern überflüssigerweise zu.
    Sie eroberte die Eckbank direkt vor der dampfenden Kanne Kakao. Das war der absolut beste Platz. Normalerweise saß bereits David dort, wenn Nele in die Küche schlurfte, weil er morgens viel wacher war. Nele musste man sonst erst dreimal rufen, bis sie endlich aus ihrem gemütlichen Federbett gekrochen kam.
    Gerade trottete David herein. Er fläzte sich mürrisch auf einen Küchenstuhl.
    »Guten Morgen, David!«, begrüßte ihn Nele munter und goss unaufgefordert Kakao in seine Batman-Tasse. Erst danach füllte sie ihren eigenen Trinkbecher.
    »Hast du was ausgefressen?«, fragte Mama verblüfft und legte Nele eine mit Butter
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