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Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble

Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble

Titel: Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble
Autoren: Rachel Gibson
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war nicht mehr so rigoros dagegen wie noch vor Monaten; inzwischen erwärmte er sich sogar für die Idee. Sich mal anzuhören, was sie zu sagen hatten, konnte ja nichts schaden.
    Er fuhr aus der Einfahrt und brauste in Richtung Seattler
Innenstadt. Er brauchte einen Job. Nur dumm rumzusitzen und zu faulenzen machte ihn wahnsinnig. Er brauchte eine Aufgabe, eine andere Betätigung, als ständig darüber nachzugrübeln, wie er Chelsea von ihrer »Kein Sex am Arbeitsplatz«-Politik abbringen konnte.
    Die totaler Schwachsinn war. Er hatte nur eingewilligt, weil er geglaubt hatte, sie umstimmen zu können, aber sie war nie von ihrem Standpunkt abgewichen. Nicht in der ersten Woche, und auch nicht in der zweiten. Nicht mal auf der Rückfahrt von einer Hausbesichtigung in Queen Anne, als er zu ihr rübergelangt und die Hand an ihrem nackten Schenkel hochgeschoben hatte. Als er den Finger in ihren Slip steckte, war sie feucht und fast bereit. Sie hatte seine Berührung kurz zugelassen und dann seine Hand weggestoßen. Worauf er hart und ganz und gar bereit gewesen war. Den Rest des Tages hatte er gegen eine Erektion angekämpft, bis sie ihn um fünf Uhr nachmittags in der Garage aufgespürt hatte, wo er gerade Dereks Schläger und ein paar Pucks verstaute. »Ich hab jetzt Feierabend«, hatte sie verkündet, sich ihm praktisch an den Hals geworfen und ungeduldig an seiner Hose gezerrt. Worauf er sie über die Motorhaube des Mercedes gebeugt, ihr den Rock hochgeschoben und sie von hinten genommen hatte. Es war hemmungslos gewesen. Schnell und derb.
    Und süß.
    Aber nicht annähernd so süß wie an dem Abend, als er sie vor dem Stanley-Cup lieben durfte. Er hatte in seinem Leben schon Sex mit vielen Frauen gehabt. Auch mit Chelsea, doch an jenem Abend war es anders gewesen. Er hatte sich gefühlt, als explodierte jede Zelle seines Körpers. Er hatte sich gefühlt wie auseinandergesprengt, und als die Teile wieder
zusammengesetzt waren, hatte er sich verändert. Genau wie seine Lebensanschauung. Und seine Sicht auf sie.
    Er konnte nicht behaupten, in Chelsea verliebt zu sein. Die Art von Liebe, die einen Riesenklunker und ein Ehegelübde mit sich brachte. Diese Art Verliebtheit kannte er, aber das hier fühlte sich anders an. Es war ungezwungen und angenehm, als ließe er sich in ein warmes Wasserbecken gleiten statt in einen Whirlpool.
    Nein, dass er sie liebte, konnte er nicht behaupten, doch er vermisste sie trotzdem, wenn sie nicht da war. Vermisste den Klang ihrer Stimme und das Klappern ihrer klobigen Schuhe auf seinen Fliesenböden.
    Er war auch gern mit ihr zusammen. Er redete gern mit ihr und brachte sie gern zum Lachen. Ihm gefielen die unerwarteten Wendungen, die ihre Gedanken nahmen, und ihr Sinn für Humor. Ihm gefiel, dass sie sich für impulsiv hielt, obwohl sie eindeutig alles um sich herum kontrollierte. Ihm gefiel der Ausdruck in ihren Augen, wenn sie entschlossen war zu kriegen, was sie wollte.
    Nein, das gefiel ihm nicht an ihr. Er liebte das an ihr. Er liebte es, wie sie ihn anfasste und küsste und die Kontrolle übernahm. Er liebte die Dinge, die sie mit ihren Händen und ihrem Mund mit ihm anstellte, und die gehauchten kleinen Laute, die sie von sich gab, wenn er sie anfasste. Er liebte es, ihr ins Gesicht zu sehen, wenn er tief in ihr vergraben war. Wenn der entschlossene Ausdruck in ihren Augen träge wurde, benommen, wenn er in sie stieß. Und vor allem liebte er die festen Kontraktionen ihrer Scheidenwände, die ihn packten, fest zusammenpressten und ihm einen Orgasmus aus tiefster Seele entlockten.
    Wenn er an den Tag zurückdachte, als sie zum ersten Mal
auf seiner Veranda gestanden hatte, war er heilfroh, dass ihre Entschlossenheit, die ihn damals tierisch genervt hatte, dieselbe Entschlossenheit war, die sie zum Bleiben veranlasst hatte. Sie hätte weiß Gott einen besseren Job kriegen können. Lukrativer noch dazu.
    Er war nicht mehr derselbe wie vor acht Monaten. Er war kein Eishockey-Superstar mehr. Er lebte nicht mehr auf großem Fuß. Sportjournalisten hatten kein Interesse mehr an ihm, und Angebote für millionenschwere Werbeverträge blieben aus. Er war ein kaputter Ex-Profisportler, der morgens mit Muskelschmerzen aufwachte und die Hälfte der Zeit einen Gehstock brauchte.
    Er fuhr ins Parkhaus und stellte den Wagen neben dem Fahrstuhl ab. Chelsea schien das nichts auszumachen. Bei ihr fühlte er sich wieder lebendig. Wie ein Mann, aber es war mehr als nur Sex. Wäre es nur darum
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