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Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble

Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble

Titel: Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble
Autoren: Rachel Gibson
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zertrümmert hatte, hatte sein Leben zerstört. Ein Comeback war ausgeschlossen. Selbst wenn er erst achtundzwanzig gewesen wäre statt achtunddreißig.
    Geschäftsführer Darby Hogue trat vor. »In der Chinooks-Organisation wird es für Mark immer einen Platz geben.«
    Als was? Er konnte nicht einmal die Eismaschine lenken.
Aber es spielte auch keine Rolle. Wenn Mark nicht Eishockey spielen konnte, wollte er sich lieber ganz von der Eisbahn fernhalten.
    Die Pressemeute widmete sich wieder dem Spiel vom Vorabend, und Mark lehnte sich zurück. Mit der gesunden Hand umfasste er den Griff seines Stocks, der an seinem Schenkel lehnte, und strich mit dem Daumen über das glatte Walnussholz. Schon an guten Tagen hasste Mark Pressekonferenzen. Und obwohl heute kein guter Tag war, saß er trotzdem hier, tief im Inneren der Key Arena, weil er nicht wie ein Spielverderber aussehen wollte. Wie ein Arsch, der nicht damit klarkam, seiner Mannschaft dabei zusehen zu müssen, wie sie ohne ihn die begehrteste Eishockeytrophäe errang. Außerdem hatte Faith Duffy ihn am Morgen angerufen und um sein Kommen gebeten, und es fiel ihm schwer, der Frau etwas abzuschlagen, die noch immer seine Rechnungen beglich.
    In der nächsten halben Stunde beantwortete Mark mit Engelsgeduld Fragen und schaffte es sogar, über ein paar miese Witze zu lachen. Er wartete, bis auch der letzte Reporter aus dem Raum marschiert war, bevor er seinen Stockgriff fester umfasste und sich hochdrückte. Savage räumte ihm einen Stuhl aus dem Weg, und Mark murmelte ein Dankeschön. Es gelang ihm sogar, aufrichtig zu klingen, während er einen Fuß vor den anderen setzte und langsam den Raum durchquerte. Er fand sein gewohntes, gleichmäßiges Tempo und schaffte es bis zur Tür, bevor sich der erste stechende Schmerz in seiner rechten Hüfte festsetzte. Er hatte am Morgen keine Medikamente genommen, weil er nicht wollte, dass ihm irgendwas die Sinne vernebelte; deshalb zirkulierte in seinem Blutkreislauf nichts, das den Schmerz hätte lindern können.

    Seine Teamkameraden klopften ihm auf den Rücken und versicherten ihm, wie sehr sie sich freuten, ihn zu sehen. Vielleicht meinten sie es auch so. Ihm war es völlig egal. Er musste hier raus, bevor er noch ins Straucheln geriet. Oder noch schlimmer, auf den Arsch fiel.
    »Es ist schön, dich zu sehen.« Im Flur holte ihn Stürmer Daniel Holstrom ein.
    Marks Oberschenkel krampfte so, dass ihm vor Schmerz der Schweiß auf der Stirn stand. »Gleichfalls.« In den vergangenen sechs Jahren hatte er Seite an Seite mit Daniel in der Angriffslinie gekämpft. Und Daniel als Rookie eingeführt. Das Letzte, was er wollte, war, vor dem Stromster oder sonst wem zusammenzubrechen.
    »Ein paar von uns gehen gleich zu Floyd’s. Komm doch mit.«
    »Ein andermal.«
    »Wir ziehen heute Abend wahrscheinlich um die Häuser. Ich ruf dich an.«
    Klar zogen sie um die Häuser. Schließlich hatten sie den Pokal gewonnen. »Ich hab schon was vor«, log er. »Aber wir treffen uns bald mal.«
    Daniel blieb stehen. »Ich komm drauf zurück«, rief er Mark nach.
    Mark nickte und atmete tief durch. Lieber Gott , dachte er, lass es mich noch bis zum Auto schaffen, bevor mein Körper schlappmacht.
    Er glaubte schon, dass Gott ihn erhörte, als ihn am Ausgang eine kleine dunkelhaarige Frau einholte.
    »Mr Bressler«, legte sie los und heftete sich ihm an die Fersen. »Ich bin Bo aus der PR-Abteilung.«
    Sein Verstand mochte vor Schmerzen getrübt sein, aber
er wusste, wer sie war. Die Jungs aus der Mannschaft nannten sie den Mini-Pitbull, kurz Mini-Pit, und das aus gutem Grund.
    »Ich möchte mit Ihnen reden. Haben Sie ein paar Minuten? «
    »Nein.« Er lief weiter. Setzte einen Fuß vor den anderen. Als er mit der schlimmen Hand nach der Tür griff, stieß Mini-Pit sie für ihn auf, und er hätte sie dafür knutschen können. Stattdessen murmelte er seinen Dank.
    »Die Personalabteilung schickt Ihnen eine neue Betreuerin ins Haus. Sie kommt heute noch vorbei.«
    Was hatte eine Betreuerin mit PR zu tun?
    »Ich glaube, diese werden Sie mögen«, fuhr Bo fort, während sie ihm ins Freie folgte.
    Eine leichte Sommerbrise kühlte den Schweiß auf Marks Stirn, doch die frische Luft half nicht, das Hämmern in seinem Kopf zu mildern und die Schmerzen in seinem Körper zu lindern. Am Straßenrand wartete ein schwarzer Lincoln auf ihn, und er verlangsamte seine Schritte.
    »Sie kommt auf meine persönliche Empfehlung.«
    Der Chauffeur stieg aus und öffnete
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