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Was macht mein Kind im Netz

Was macht mein Kind im Netz

Titel: Was macht mein Kind im Netz
Autoren: Barbara Kettl-Roemer
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für Kinder ist nämlich der sorglose Umgang mit Informationen über sich selbst und ihre Arglosigkeit gegenüber Menschen, die sie nur unter einem Nickname kennen, also in Wirklichkeit gar nicht.
    Gleichzeitig wählen Pubertierende oft Nicknames, die sie geradezu als potenzielle Opfer kennzeichnen.
    Rufen Sie zum Beispiel die Startseite von www.schulhofchat.de auf, können Sie auf den ersten Blick sehen, wer gerade im Chat ist. An einem Tag fand ich da „Sarina14“ und „jujugirl14“ (ach, die sind also süße 14 Jahre alt!), LiebesEngel und SexyBaby123 (klingt ja vielversprechend!), „süßer.boy151“ und „Beachboy“ (hmm!). Solche Pseudonyme wirken anziehend – auch auf Chatpartner, die sexuelle bzw. pädophile Interessen haben.
    Es waren aber auch zwei Mädchen mit ihrem richtigen Vor- und Nachnamen gemeldet. Die machen es Interessierten extra leicht, herauszufinden, wo sie wohnen bzw. wo sie zu finden sind. Gut informierte Kinder würden das nicht tun. Ihr Kind also zukünftig auch nicht.
    Besprechen Sie mit Ihrem Kind, was es beim Chatten beachten sollte
Fülle bei der Anmeldung in einem Forum nur die Felder aus, die als Pflichtangaben (meist mit einem *) gekennzeichnet sind.
Wähle einen Nickname, der Uneingeweihten nicht verrät, wer du bist – also nicht etwa einen Spitznamen, unter dem dich jeder kennt.
Verrate mit deinem Nickname nicht dein Alter („susi12“) oder deinen Wohnort („erdingfan“) und formuliere ihn nicht so, dass Chatpartner ihn als sexuelle Einladung missverstehen könnten („süßemaus“).
Wenn neben deinem Nickname auch ein Bild zu jedem Posting erscheint, stelle kein Porträtfoto ein, auf dem dich jeder erkennen könnte, sondern eine Grafik oder Comicfigur.
Vertraue nicht jedem Chatpartner – du weißt nicht, wer hinter dessen Nickname steht und ob das, was er dir über sich schreibt, wahr ist.
Gib Chatpartnern, die du nicht persönlich kennst, keine Informationen darüber, wo du wohnst, zur Schule gehst und dich regelmäßig aufhältst.
Gib deine Handynummer nicht im Chat weiter.
Lass dich mit dir noch nicht persönlich bekannten Chatpartnern nicht auf Instant Messaging und/oder Videotelefonate ein – es sei denn, deine Eltern sind im Hintergrund und können mithören bzw. -lesen.
Blocke Chatpartner, die dich nach intimen Dingen fragen, etwa danach, wie weit du körperlich entwickelt bist oder ob du schon mal Sex hattest. Melde sie dem Moderator bzw. nutze den Alarm-Button.
Verschicke an Chatpartner keine Fotos von dir, die du nicht jedem anderen – z. B. deinen Eltern oder Lehrern – auch zeigen würdest.
Blocke und melde einen Chatpartner, wenn er will, dass du ihm Nacktbilder von dir schickst oder wenn er dir welche schickt.
Vertraue dich deinen Eltern an, wenn ein Chatpartner von dir Dinge fordert, die du nicht willst. Auch dann, wenn der Chatpartner damit droht, dich wegen irgendwelcher Dinge bloßzustellen, auf die du dich schon eingelassen hast.
Verabrede dich nicht allein mit einem Chatpartner, dem du im „echten Leben“ noch nicht begegnet bist. Auch nicht, wenn es sich (angeblich) um ein Mädchen handelt. Ein seriöser Chatpartner hat Verständnis dafür, wenn du zum ersten Treffen deine Eltern mitbringst.

Quellenverzeichnis
Quellenverzeichnis
    BITKOM: Soziale Netzwerke, Zweite, erweiterte Studie. Eine repräsentative Untersuchung zur Nutzung sozialer Netzwerke im Internet, 2011
    Dambach, Karl: Wenn Schüler im Internet mobben. Präventions- und Interventionsstrategien gegen Cyber-Bullying. Ernst Reinhardt Verlag 2011
    Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung: Drogen- und Suchtbericht 2012. Aufrufbar unter http://www.drogenbeauftragte.de/fileadmin/dateien-dba/Presse/Downloads/12-05-22_DrogensuchtBericht_2012.pdf .
    Elbrecht, Carola; Zinke, Michaela: Kinderspielportale im Internet. Eine Untersuchung des Projekts „Verbraucherrechte in der digitalen Welt“ des Verbraucherzentrale Bundesverbandes 2011
    Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs): KIM-Studie 2010, Kinder + Medien, Computer + Internet, Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger in Deutschland
    Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs): JIM-Studie 2011, Jugend, Information, (Multi-)Media, Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland
    Prensky, Marc: Digital Natives, Digital Immigrants. On the Horizon (NCB University Press, Vol. 9 No. 5, December 2001). Aufrufbar unter
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