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Was der Winter verschwieg (German Edition)

Was der Winter verschwieg (German Edition)

Titel: Was der Winter verschwieg (German Edition)
Autoren: Susan Wiggs
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hatten sie und Noah noch nicht über eine gemeinsame Familienplanung gesprochen. Dazu war es noch zu früh. Doch jetzt dachte sie über das nach, was Daphne ihr erzählt hatte, und stellte fest, dass es einen Sinn ergab. Noah war ein großherziger Mann, der mehr Liebe zu geben hatte als jeder andere. Natürlich träumte er davon, eines Tages eine eigene Familie zu haben. Jetzt, wo Daphne sie zwang, darüber nachzudenken, war es vollkommen offensichtlich.
    Irgendwie schaffte Sophie es, die Unterhaltung in eine andere Richtung zu lenken, doch sie konnte die Gedanken über das, was Daphne ihr erzählt hatte, nicht abschalten. Tief im Herzen wusste Sophie, dass jedes Wort stimmte. Ja, Noah liebte sie. Aber bald schon würde die erste Verliebtheit verblassen, und er würde sich daran erinnern, dass er Babys haben wollte. Und nicht nur, dass Sophie ihm die nicht schenken wollte, sie war gar nicht in der Lage dazu.
    Es schneite erneut, der Winter pfiff über den See. Sobald sie von der Arbeit nach Hause kam, packte Sophie sich warm ein, um zu Noah hinüberzugehen. Er kam gerade aus der Klinik und trug noch seine OP-Kleidung.
    „Hey“, sagte er und zog sie für einen Kuss zu sich heran. Sein Lächeln wirkte ein wenig müde. „Du bist früh dran.“
    „Tut mir leid.“ Sie wusste, dass sie das Thema sofort ansprechen musste. Noch an diesem Abend – bevor das übliche liebevolle Geplänkel wieder direkt ins Bett führte. Was sie von Daphne erfahren hatte, würde auch für sie beide ein Thema werden, und es hatte keinen Sinn, es aufzuschieben. Trotzdem kam sie nicht umhin, die Traurigkeit in seinen Augen zu bemerken. „Was ist los?“, fragte sie ihn.
    Er stützte seine Arme gegen den Tresen und lehnte sich zurück. „Nichts. Ich hatte nur noch keine Zeit, mir den heutigen Tag abzuwaschen.“
    Sophies Herz zog sich zusammen. Noah beschwerte sich nie. „Was ist passiert?“
    „Nichts Ungewöhnliches, aber ich musste heute den Hund einer Familie einschläfern. Es war definitiv an der Zeit, aber trotzdem ist es nicht leicht.“
    Sophie fühlte sich schrecklich. Nicht nur wegen des Verlustes, sondern auch wegen ihrer eigenen Blindheit. Er war ein Mann, der Bedürfnisse hatte, aber er ließ nur ganz selten zu, das zu zeigen. Den ganzen Winter über war es nur um sie, um ihre Bedürfnisse und Probleme gegangen. Kein Wunder, dass sie nichts über seine innigsten Träume und Wünsche wusste. Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht, es herauszufinden, sondern sich einfach so Hals über Kopf in ihn verliebt.
    „Oh Noah, das tut mir leid.“
    „Danke. Es wird schon wieder. Ist halt ein Berufsrisiko.“ Er ging zum Waschbecken und wusch sich die Hände. Sophie schaute in den Kühlschrank, fand ein Bier und öffnete es für ihn. Er lächelte. „Siehst du, schon besser.“
    Sophie atmete tief durch. Am besten sollte sie das Thema gleich ansprechen. Der Schnee fiel immer schneller und dichter, genau wie an dem Abend, als sie sich kennengelernt hatten.
    „Ich hatte heute eine interessante Unterhaltung mit Daphne McDaniel“, eröffnete sie das Gespräch. „Deine Exfreundin, wenn ich es richtig verstanden habe.“
    „Oh? Ich wusste gar nicht, dass du sie kennst.“ Es schien ihm nichts auszumachen.
    „Sie arbeitet in meiner Kanzlei.“
    „Das wusste ich auch nicht. Wir haben keinen Kontakt mehr, Sophie. Ich habe sie seit Monaten nicht gesehen.“
    „Sie sagte, ihr zwei hättet euch getrennt, weil du Kinder wolltest und sie nicht.“
    Er zögerte. Nicht lange, aber doch merklich. „Das hat sie dir erzählt?“
    „Sag mir, dass das nicht stimmt.“
    „Warte mal. Erzähl mir, warum du dich von Greg Bellamy getrennt hast.“
    „Wie bitte?“
    „Nenn mir den Grund für deine Trennung von deinem Ex.“
    „Du versuchst, das Thema zu wechseln.“
    „Nein, ich will dir nur etwas klarmachen. Also, was war der Grund?“
    „Wir haben doch schon darüber gesprochen. Greg und ich haben uns wegen verschiedener Sachen getrennt.“
    „Danke. Das ist genau der Punkt. Menschen trennen sich nicht wegen einer einzigen Sache. Es gibt immer mehrere Gründe.“
    „Aber man kann doch eine mehrjährige Ehe nicht mit einer unverbindlichen Beziehung vergleichen.“
    „Und du kannst mir nicht sagen, warum Daphne McDaniel mich abserviert hat.“
    „Ich weiß, was ihrer Meinung nach der Grund war. Ich weiß auch, dass wir beide – du und ich, Noah – das gleiche Problem haben. Vielleicht nicht heute, aber irgendwann wird es aufkommen. Und es
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