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Wait for You

Wait for You

Titel: Wait for You
Autoren: J. Lynn
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wahrscheinlich mit ihrem Idol taten. So peinlich das auch klang, es war wahr. Jase, ohne dass er und der Rest der Welt es wussten, war mir in den letzten Jahren in vielerlei Hinsicht ans Herz gewachsen.
    Als Freund.
    Als der Retter meines Bruders.
    Und als mein großer Schwarm.
    Doch dann, vor einem Jahr, zu Beginn meines letzten Highschooljahrs, als Jase Cam zu uns nach Hause begleitet hatte, war es kompliziert geworden. Ein Teil von mir wünschte sich nichts mehr, als diesen Abend einfach zu vergessen, doch der andere Teil von mir weigerte sich, die Erinnerung daran, wie seine Lippen auf meinen gelegen hatten, gehen zu lassen. Oder die Erinnerung an das Gefühl seiner Hände auf meinem Körper oder an die Art, wie er meinen Namen gestöhnt hatte, als hätte ich ihm köstliche Schmerzen verursacht.
    Oh Himmel…
    Meine Wangen unter der Sonnenbrille fingen bei der lebhaften Erinnerung an zu brennen. Ich drehte den Kopf zum Fenster, halb in Versuchung, es herunterzukurbeln und meinen Kopf in den Fahrtwind zu halten. Ich musste mich wirklich dringend zusammenreißen. Wenn Cam jemals herausfand, dass Jase mich geküsst hatte, würde er ihn umbringen und seine Leiche auf einer abgelegenen Straße wie dieser verschwinden lassen.
    Und das wäre eine verdammte Schande.
    Mein Hirn war plötzlich vollkommen leer, und ich brauchte dringend eine Ablenkung. Die Feuchtigkeit am Becher und meine eigenen zitternden Hände machten es mir schwer, den Tee festzuhalten. Ich hätte Cam nach Avery fragen können. Das hätte funktioniert, weil mein Bruder es liebte, über Avery zu reden. Ich hätte auch nach seinen Kursen fragen können oder wie das Training für das Testspiel bei United im Frühjahr lief. Doch stattdessen konnte ich nur daran denken, dass ich Jase gleich in einer Situation begegnen würde, in der er nicht vor mir weglaufen konnte.
    Die dicken Bäume neben der Straße zogen sich langsam zurück und öffneten sich zu grünen Weiden. Cam bog auf eine schmale Straße ab. Der Truck holperte über die Schlaglöcher, bis mir leicht übel wurde.
    Ich zog die Augenbrauen zusammen, als wir zwischen zwei braunen Pfosten hindurchfuhren. Ein Maschendrahtzaun lag auf dem Boden, und links von uns hing ein kleines hölzernes Schild mit der Aufschrift: WINSTEAD . PRIVATGRUND . Vor uns erstreckte sich ein weites Getreidefeld, doch die Stängel waren trocken und gelb, als ständen sie kurz davor, einfach zu verdorren und zu sterben. Dahinter weideten mehrere große Pferde hinter einem Holzzaun, bei dem an vielen Stellen der mittlere Balken fehlte. Links von uns wanderten fette, glücklich aussehende Kühe über eine grüne Wiese.
    Als wir näher kamen, erblickte ich eine alte Scheune. Eine unheimliche alte Scheune, wie die in Texas Chainsaw Massacre, komplett mit diesem unheimlichen Wetterhahn-Kompass-Ding, das sich auf dem Dach drehte. Ein Stück neben der Scheune stand ein zweistöckiges Haus. Die weißen Wände wirkten eher grau, und selbst aus dem Auto heraus konnte ich sehen, dass mehr Farbe abgeblättert war, als noch an den Wänden hing. Mehrere Stellen auf dem Dach waren mit blauer Plane abgedeckt, und der Schornstein wirkte, als würde er jeden Moment in sich zusammensinken. Staubige rote Ziegel lagen aufgestapelt neben dem Haus, als habe jemand angefangen, den Schornstein zu reparieren, um dann gelangweilt aufzugeben. Außerdem erstreckte sich hinter dem Haus eine Art Autofriedhof – ein Meer aus verrosteten alten Trucks und Limousinen.
    Schockiert setzte ich mich höher auf. Das war Jase’ Farm? Aus irgendeinem Grund hatte ich mir etwas… Moderneres vorgestellt.
    Cam stoppte den Truck ein paar Meter vor der Scheune und schaltete den Motor aus. Er sah kurz zu mir, dann folgte er meinem Blick zum Haus. Mit einem Seufzen schnallte er sich ab. »Seine Eltern hatten vor ein paar Jahren eine wirklich schwere Zeit, und sie kommen gerade erst wieder auf die Beine. Jase versucht auf der Farm und beim Rest zu helfen, aber wie du sehen kannst…«
    Diese Farm brauchte mehr Hilfe, als Jase geben konnte.
    Ich blinzelte. »Es ist… charmant.«
    Cam lachte. »Nett von dir.«
    Ich umklammerte den Becher fester. »Ist es wirklich.«
    »Hmmmm.« Cam drehte seine Baseballkappe, sodass sie seine Augen beschattete. Braune Locken standen unter dem hinteren Rand heraus.
    Ich wollte etwas sagen, doch da lenkte mich eine Bewegung in meinem Augenwinkel ab.
    Neben der Scheune schoss schreiend ein kleiner Junge auf einem John-Deere-Spielzeugtraktor
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