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Wait for You

Wait for You

Titel: Wait for You
Autoren: J. Lynn
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heraus. Mit gestreckten Armen umklammerte er das Lenkrad. Lockige braune Haare glänzten in der grellen Augustsonne. Jase schob den Traktor von hinten an, und obwohl ich ihn kaum hören konnte, war ich mir sicher, dass er Motorgeräusche von sich gab. Zusammen holperten sie über den unebenen Boden. Jase lachte, als sein kleiner Bruder schrie: »Schneller! Schieb schneller!«
    Jase tat seinem Bruder den Gefallen und schob den Traktor kreuz und quer über den Hof, um dann vor dem Truck anzuhalten, während Jack kreischend das Lenkrad umklammerte. Staubwolken stiegen in die Luft.
    Und dann richtete Jase sich auf.
    Oh wow.
    Mir fiel die Kinnlade nach unten. Nichts in der ganzen weiten Welt hätte mich dazu bringen können, meinen Blick von dieser Herrlichkeit abzuwenden.
    Jase trug kein Hemd, und seine Haut glänzte vor Schweiß. Ich war mir nicht sicher, welchem Volk seine Vorfahren angehört hatten. Sie mussten aus Mexiko oder dem Mittelmeerraum gekommen sein, denn er hatte eine natürliche Bräune, die auch im Winter nicht verblasste.
    Während er um den Traktor herumging, bewegten sich seine Muskeln auf faszinierende Weise – sie kräuselten und spannten sich. Seine Brustmuskulatur war perfekt ausgebildet, und seine Schultern waren breit. Er hatte die Art von Muskeln, die man entwickelte, wenn man regelmäßig Heuballen hob. Der Junge war echt durchtrainiert. Seine Bauchmuskeln spannten sich bei jedem Schritt an und bildeten das perfekte Waschbrett. Das förmlich nach Berührung schrie. Seine Jeans hingen fast schon unanständig tief – tief genug, dass ich mich fragte, ob er überhaupt noch etwas unter dem verblassten Stoff trug.
    Es war das allererste Mal, dass ich seine Tätowierung im Ganzen sah. Seitdem ich ihn kannte, hatte ich immer mal wieder kurze Blicke auf das Tattoo erhascht, unter seinem Kragen auf der linken Schulter oder unter einem Ärmel. Doch bis jetzt hatte ich nicht mal gewusst, was es wirklich darstellte.
    Die Tätowierung war riesig – ein endloser Knoten in Schwarz, der an seinem Nacken anfing, um sich dann in Kurven und Windungen über seine linke Schulter und den halben Arm hinunterzuziehen. Ganz unten lief es in zwei Schleifen aus, die mich an aufgerichtete Schlangen erinnerten, die sich ansahen.
    Es passte perfekt zu ihm.
    Röte breitete sich auf meinem Gesicht und über meinen Hals aus, als ich meinen Blick wieder nach oben lenkte. Mein Mund war trocken wie die Wüste.
    Die sehnigen Muskeln seiner Arme spannten sich an, als Jase Jack vom Traktor hob und hoch über seinen Kopf hielt. Er wirbelte den kleinen Jungen im Kreis herum und lachte tief, während Jack schrie und zappelte.
    Eierstockexplosion.
    Jase stellte Jack auf den Boden, als Cam die Fahrertür öffnete und ihm etwas zurief. Doch ich hatte keine Ahnung, was er sagte. Jase richtete sich wieder auf und stemmte die Hände in die Hüften. Er kniff die Augen zusammen und sah Richtung Truck.
    Jase war absolut atemberaubend. Das konnte man im echten Leben nicht über viele Leute sagen. Vielleicht über Prominente und Rockstars. Doch selten war jemand so attraktiv wie er.
    Seine Haare bildeten ein wirres Meer aus rostbraunen Locken, die ihm ins Gesicht fielen. Seine Wangenknochen waren breit und markant. Seine vollen Lippen konnten sehr ausdrucksstark sein. Ein leichter Bartschatten glänzte auf der faszinierenden Kurve seines Kinns. Er hatte keine Grübchen wie Cam oder ich, doch wenn er lächelte, war es eines der breitesten, schönsten Lächeln, die ich je an einem Mann gesehen hatte.
    Im Moment lächelte er nicht.
    Oh nein, er starrte nur mit schief gelegtem Kopf zum Truck.
    Mein Mund war so trocken, dass ich einen Schluck von dem süßen Tee nahm, während ich durch die Windschutzscheibe starrte, vollkommen fasziniert von dem Babypotenzial vor mir. Nicht, dass ich vorhatte, Babys zu bekommen, aber ich hätte nichts gegen ein paar Trainingsläufe einzuwenden gehabt.
    Cam zog eine Grimasse. »Hey, das ist sein Tee.«
    »Tut mir leid.« Ich wurde rot und ließ den Becher sinken. Nicht, dass es eine Rolle spielte. War ja nicht so, als hätten Jase und ich nicht schon Spucke getauscht.
    Auf der anderen Seite der Windschutzscheibe formte Jase mit den Lippen das Wort Scheiße und fuchtelte herum. Wollte er weglaufen? Wie konnte er es wagen! Ich hatte seinen süßen Tee!
    Eilig öffnete ich meinen Gurt und stieß die Tür auf. Mein Fuß rutschte aus meinem Flip-Flop, und nachdem Cam sich ja unbedingt einen hinterwäldlerischen
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