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Wait for You

Wait for You

Titel: Wait for You
Autoren: J. Lynn
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Pick-up hatte anschaffen müssen, der unglaublich hoch war, schwebte ich jetzt bestimmt einen halben Meter über dem Boden.
    Ich war einmal anmutig gewesen. Zur Hölle, ich war immer noch Tänzerin – eine trainierte, verdammt gute Tänzerin, mit der Art von Gleichgewicht, die eine Turnerin vor Neid erblassen ließ. Doch das war vor dem Riss des vorderen Kreuzbandes gewesen. Vor diesem schicksalshaften Sprung, der meine Hoffnungen, eine Berufstänzerin zu werden, auf Eis gelegt hatte. Alles – meine Träume, meine Ziele und meine Zukunft – standen im Moment still, als habe Gott den roten Knopf auf der Fernbedienung meines Lebens gedrückt.
    Und in ungefähr einer Sekunde würde ich Dreck fressen.
    Ich streckte die Hand aus, um nach der Tür zu greifen, bekam sie aber nicht zu fassen. Der Fuß, der als Erstes auf den Boden treffen würde, war mit meinem kaputten Bein verbunden, das mein Gewicht nicht würde halten können. Ich würde vor Jase auf den Boden knallen und mir dabei seinen Tee über den Kopf schütten.
    Ichbegann zu fallen und hoffte nur, ich würde auf dem Gesicht landen, weil ich dann zumindest Jase’ Gesicht nicht sehen musste.
    Aus dem Nichts heraus schossen zwei Arme nach vorne und zwei Hände landeten auf meinen Schultern. In der einen Sekunde hing ich horizontal halb aus dem Truck, in der nächsten befand ich mich wieder in der Vertikalen. Meine Füße baumelten einen Moment lang in der Luft, dann stand ich wieder, den Becher mit Tee an meine Brust gedrückt.
    »Guter Gott, du brichst dir noch den Hals«, rumpelte eine tiefe Stimme, die dafür sorgte, dass sich mir alle Nackenhaare aufstellten. »Geht es dir gut?«
    Mir ging es mehr als gut. Ich legte den Kopf in den Nacken. Ich stand direkt vor dem perfektesten Oberkörper, den ich je gesehen hatte. Fasziniert beobachtete ich, wie ein Tropfen Schweiß über die Mitte seiner Brust und dann über diese tollen Bauchmuskeln lief, um schließlich in den feinen Haaren zu verschwinden, die eine Linie quer über seinen Bauchnabel bildeten. Diese Haare verliefen weiter nach unten, um schließlich unter dem Saum seiner Jeans zu verschwinden.
    Cam eilte um die Motorhaube des Trucks herum. »Hast du dir das Bein verletzt, Teresa?«
    Ich war Jase seit einem Jahr nicht mehr so nahe gewesen, und er roch wundervoll – nach Mann und einem Hauch von Rasierwasser. Ich hob den Blick, und da fiel mir auf, dass ich meine Sonnenbrille verloren hatte.
    Dichte Wimpern umrahmten seine Augen, die in einem aufsehenerregenden Grau funkelten. Als ich diese Augen zum ersten Mal gesehen hatte, hatte ich gefragt, ob sie echt waren. Jase hatte gelacht und mir angeboten, in seinen Augen herumzustochern, um es zu testen.
    Im Moment lachte er nicht.
    Wir sahen uns an, und die Eindringlichkeit seines Blickes raubte mir den Atem. Meine Haut schien zu verbrennen, als hätte ich den gesamten Tag in der Sonne verbracht.
    Ich schluckte schwer und drängte mein Hirn, sich endlich einzuschalten. »Ich habe deinen süßen Tee.«
    Jases Augenbrauen schienen sich mit dem Haaransatz vereinen zu wollen.
    »Hast du dir den Kopf angeschlagen?«, fragte Cam, als er sich neben uns stellte.
    Hitze stieg mir in den Kopf. »Nein. Vielleicht. Ich weiß es nicht.« Ich streckte Jase den Tee entgegen und zwang mich zu einem Lächeln, von dem ich nur hoffen konnte, dass es nicht unheimlich wirkte. »Hier.«
    Jase ließ meine Arme los und nahm den Tee. Jetzt wünschte ich mir, ich hätte ihm den Becher nicht so ins Gesicht gestreckt, denn dann hätte er mich vielleicht immer noch festgehalten. »Danke. Bist du dir sicher, dass es dir gut geht?«
    »Ja«, murmelte ich und senkte den Blick. Meine Sonnenbrille lag neben dem Reifen. Seufzend hob ich sie auf und säuberte sie, bevor ich sie wieder aufsetzte. »Danke, dass du… ähm, mich gefangen hast.«
    Er starrte mich noch einen Moment lang an, dann drehte er sich um, als Jack mit einem T -Shirt in der Hand auf ihn zurannte. »Ich hab’s!«, sagte der kleine Junge und wedelte mit dem Hemd wie mit einer Flagge.
    »Danke.« Jase nahm das T -Shirt und gab Jack stattdessen den Tee. Er wuschelte dem Jungen durch die Haare, dann zog er sich – sehr zu meiner Enttäuschung – das Shirt über den Kopf und bedeckte somit diesen perfekten Körper. »Ich wusste nicht, dass du Teresa dabeihast.«
    Trotz der Hitze lief mir ein kalter Schauder über den Rücken.
    »Ich war gerade dabei, ihr die Stadt zu zeigen, damit sie sich ein wenig besser auskennt«,
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