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Saschas Sklavin

Saschas Sklavin

Titel: Saschas Sklavin
Autoren: Sascha A. Hohenberg
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Wenn ich so über die Rasselbande hinweg schaute, die sich hier in einem Hotel versammelt hatte, musste ich mir einmal mehr eingestehen, dass ich es viel schlechter hätte treffen können. Insgesamt, einschließlich meiner Angela und mir, waren wir neun Pärchen. Schon seit gefühlten hundert Jahren trafen wir uns regelmäßig einmal im Jahr, um irgendeinen Unsinn zu veranstalten. Dabei schreckten wir wahrlich vor nichts zurück. Sei es ein Überlebenscamp irgendwo im tiefsten Dschungel, wo es einen allein bei dem Anblick von gerösteten Regenwürmern und Kakerlaken nur so schüttelte (natürlich nur die Frauen), oder eine heftige Wildwasserfahrt, die der Hälfte unserer Gang gebrochene Rippen „schenkte“, wir hatten immer was Verrücktes auf Lager. Unsere lieben Frauen beteiligten sich in der Regel an diesen Adrenalin fördernden Events, aber sie hielten sich zurück und überließen die wirklich harten Spitzen unserer Ausflüge uns Kind gebliebenen Männern.
     
    Dieses Jahr waren wir im März nach Finnland gereist. Dort wollten wir das ein oder andere Abenteuer im Schnee und Eis erleben. Mit dem Flugzeug waren wir nach Kittilä geflogen. Dieser Ort war ein beliebter Ausgangspunkt, um die herrlichsten Ausflüge in Lapplands Wildnis zu unternehmen. In einem Viereinhalb-Sterne-Hotel mit gleichem Namen wie der Ort hatten wir Quartier bezogen. Es war nur etwa vier Kilometer vom Flughafen entfernt. Selbst für das Wohlbefinden unserer Frauen war gesorgt. Ganz in der Nähe gab es eine gar nicht schlecht sortierte Shoppingmal. Trotzdem befanden wir uns, sobald wir aus dem Haus traten, bereits in einer wilden winterlichen und faszinierenden Natur.
     
    An dem heutigen Tag hatten wir einen heißen Ritt mit Schneemobilen geplant. Wie schon vermutet und auch gehofft, teilten unsere Frauen unsere Lust an lautem Gedröhne und dem würzigen Geruch von Zwei-Takt-Motoren nicht. Schon am Morgen, am Frühstückstisch hatte es allein schon von unseren erregten Erzählungen ganz fürchterlich angefangen, nach Benzin zu stinken. Keine Frage, unsere weibliche Begleitung winkte geschlossen ab, und überließ uns freiwillig das Terrain.
     
    Schon um 7 Uhr morgens, noch in völliger Dunkelheit, waren wir fertig zum Aufbruch. Jeder hatte einen Rucksack umgeschulter, gut gefüllt mit Sachen für den Notfall, Ersatzhandschuhen und zweiter Mütze und mit ein paar Lebensmitteln. Unser Guide, auch für unsere Sicherheit verantwortlich, hatte sich zuvor mit peniblen Kontrollen davon überzeugt, dass nicht nur reichlich alkoholische Getränke mitgeschleppt wurden. Selbst unsere Kleidung wurde einer Inspektion unterzogen. Diese Maßnahmen störten uns nicht im Geringsten. Ganz im Gegenteil, sie ließen diesen Event nur noch viel gefährlicher und abenteuerlicher erscheinen. Etwas, was uns harten Männern nur entgegen kam. Wie richtig und wichtig, gar Lebensrettend diese Überprüfung war, sollte uns erst viel später bewusst werden.
     
    Fertig angezogen, bepackt und kontrolliert, stapften wir nach draußen in die Kälte. Und es war wirklich kalt – eine Temperatur von bestenfalls einem Zentimeter, oder in Grad ausgedrückt, von locker fünfzehn Grad unter null. Der gerade heraufdämmernde Tag zeigte sich von seiner besten Seite. Es war absolut windstill und der Himmel, völlig klar, zeigte eine Unzahl von langsam verlöschenden Sternen. Geradezu eine romantische Stimmung, hätte da nicht das Geknattere von zehn sich warmlaufenden Schneemobilen diese Idylle lautstark gestört. Wobei wir Männer gerade den Anblick der wie an einer Schnur aufgezogenen Fahrzeuge richtig toll fanden. Wen interessierte denn Romantik, wenn man gleich mit 180 PS durch die verschneite Landschaft toben würde.
    Begeistert wie eine Horde Schuljungen nach ihren ersten Onaniererlebnissen, nahmen wir die Schneemobile in Besitz. Nur mühsam konnte unser Guide uns noch soweit zähmen, dass er in der Lage war, uns die Fahrzeuge zu erklären. Aber was wollte er auch, waren wir doch allesamt kleine Mini-Schuhmacher und hatten das Handling mit diesen Geräten schon mit unserer Muttermilch aufgesogen. Wie auch immer, unser Guide war gut und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. War bestimmt auch kein Fehler, denn der ein oder andere Tipp war ganz ohne Frage äußerst hilf- und lehrreich. Wir machten alle einzeln unter den wachsamen Augen unseres Reiseführers eine Probefahrt. Einmal den Parkplatz rauf und wieder runter. Ein Teil der noch Schlaf suchenden Gäste fanden diese
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