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Waechter des Labyrinths

Waechter des Labyrinths

Titel: Waechter des Labyrinths
Autoren: Will Adams
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nachdenken?»
    «Selbstverständlich. Aber wir können nicht ewig warten. Wie wäre es, wenn ich morgen wieder vorbeikomme?»
    «Gut», sagte Knox. Er wandte den Kopf zur Seite, bis er hörte, wie die Tür geschlossen wurde. Manchmal, wenn er wieder an Gailles Tod denken musste und an sein völliges Versagen, hatte er das Gefühl, ein riesiges schwarzes Loch würde sich vor ihm auftun. Genauso war es jetzt. Sein Atem wurde schneller, als ihn die Erinnerungen überfielen. Wie immer begann es damit, dass wieder diese ohnmächtige Angst in ihm aufkam, die er gespürt hatte, als Michail ihn auf die Bank hatte binden lassen und ihm dann Wasser in den Mund gekippt hatte, bis er glaubte, ertrinken zu müssen. Das würde ihn noch Monate verfolgen, wusste er, wenn nicht Jahre. Und diese Erkenntnis löste eine ungeheure Wut in ihm aus, und zwar nicht nur auf Michail, den er bis jetzt für den Verantwortlichen gehalten hatte, sondern auch auf Michails Vater und Großvater, besonders auf seinen Großvater. Obwohl der genau gewusst hatte, was für ein Psychopath Michail war, hatte er ihn nach Athen geschickt. Er hätte sich denken können, welches Gemetzel Michail anrichten würde. Und anstatt deswegen Reue zu zeigen, benutzte er den Tod seines Enkels für weitere grausame Machtspiele.
    Überrascht stellte Knox fest, dass sich die Wut gut anfühlte. Oder vielmehr fühlte sie sich besser an als die Verzweiflung.
    Im Grunde hatte er dem Mann von der Botschaft nicht genau zugehört. Knox hatte bereits gewusst, dass er sein Angebot annehmen würde, und sei es nur, weil er keine Kraft hatte, es abzulehnen. Doch während er dalag, kam ihm ein neuer Gedanke. Er hatte schon die Erfahrung gemacht, wie schwer es war, extrem Wohlhabende direkt zu attackieren. Solange die Nergadses wussten, dass er am Leben war, würden sie sich problemlos vor ihm schützen können. Vielleicht würde es ihnen sogar gelingen, ihn für immer aus dem Weg zu räumen. Wenn sie jedoch glaubten, er wäre tot …
    Im Geiste spielte er die Idee durch. Eine neue Identität, ein neues Aussehen, ein neuer Pass. Ein oder zwei Jahre, um zu genesen und die Nergadses im Glauben zu lassen, sie hätten die Sache überstanden. Dann eine Möglichkeit, unentdeckt in ihre Nähe zu kommen. Der Mann von der Botschaft hatte ihm sogar eine Anregung gegeben, wie er das bewerkstelligen könnte. Für einen Moment sah sich Knox bei der Bergung eines Schiffswracks vor der Schwarzmeerküste, wo die ganzen Oligarchen ihre Sommerresidenzen hatten. Und schließlich allein in einem Raum mit Ilja Nergadse. Wie es im Einzelnen funktionieren würde, wusste er noch nicht, aber er hatte alle Zeit der Welt, die Details auszuarbeiten.
    Er legte sich entspannt zurück auf sein Kissen und schaute aus dem Fenster in den vollkommen blauen Himmel. Eine Möwe kam herangeflogen, sie glänzte silbrig in der Sonne, schwebte wie der Heilige Geist im Aufwind und segelte dann langsam davon. Zum ersten Mal seit Tagen fühlte er sich etwas besser, etwas stärker.
    Was hatte Nico damals in dem Restaurant gesagt? Man muss ein Ziel haben, das ist das Wichtigste.
    Ja. Man muss ein Ziel haben.

DANKSAGUNG
    Das Bronzezeitalter des östlichen Mittelmeerraums, das den historischen Hintergrund für diesen Roman bildet, ist sowohl äußerst komplex als auch unendlich faszinierend. Außerordentlicher Dank gilt deshalb meinem guten Freund Clive Pearson sowie Dr.   Don Evely von der britischen Schule in Athen, zwei Experten der minoischen Kultur, die sich viel Zeit genommen haben, um mein Wissen zu erweitern. Darüber hinaus haben beide die erste Fassung des Manuskripts gelesen und mich mit unzähligen wertvollen Vorschlägen und Korrekturen versorgt. Den meisten ihrer Empfehlungen bin ich gefolgt, allerdings nicht allen. Es ist also noch wahrer als normalerweise, dass jeder Fehler, der sich eingeschlichen haben sollte, allein auf mich zurückgeht.
    Viele andere Menschen haben mir zudem bei meiner Recherche in England und auf meinen Reisen durch Griechenland und Georgien geholfen. In Athen hat besonders Kat Christopher mir zuliebe eine Menge Mühen auf sich genommen, danken möchte ich aber auch Thanos und Angela für ein ausgezeichnetes Essen, außerdem Martin, Ioannis, Sandro, Thomas und den vielen anderen, die mich auf die eine oder andere Weise unterstützt haben.
    Schließlich und vor allem danke ich meinem Agenten Luigi Bonomi und meinem Lektor Wayne Brookes für ihre unerschöpfliche Begeisterung, ihre Ratschläge und
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