Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Venus

Wächter der Venus

Titel: Wächter der Venus
Autoren: H. G. Ewers
Vom Netzwerk:
aus nicht möglich. Da keine Notwendigkeit zur weiteren Aufrechterhaltung der Sperre besteht, erfolgt Benachrichtigung der entsprechenden Schalteinheit!«
    Ich sah, wie Alexander Bogunow geduckt auf die Energiebarriere zuschlich.
    Ausgerechnet in diesem Augenblick richtete sich Dubois hinter dem Schaltpult auf.
    Zuerst sah er nur Bogunow.
    Schon wollte sich sein Gesicht zu einem spöttischen Grinsen verziehen, da blickte er zufällig auf die transparente Wand.
    Erneut meldete sich die Maschine.
    »Schalteinheit wurde benachrichtigt. Sperre wird in vier Zehnteleinheiten aufgehoben.«
    Der Beauftragte schien sofort zu begreifen, worum es ging.
    Seine Rechte fuhr zum Gürtelhalfter.
    Da sprang Bogunow.
    Er hatte keine Gewißheit, ob und wann die Sperre aufgehoben sein würde. Aber er riskierte es dennoch.
    Für einen Sekundenbruchteil sah es aus, als würde sein Sprung gehemmt. Doch dann prallte er mit furchtbarer Wucht auf die Oberfläche des Schaltpultes, rollte weiter und riß Dubois um.
    Die Entladung einer Laserhandwaffe hallte durch den Raum.
    Weder Cato noch ich waren fähig, uns auch nur einen Millimeter von der Stelle zu rühren.
    Als Bogunows schweißüberströmtes Gesicht über der Kante des Schaltpults auftauchte, verließen mich meine Kräfte.
     
    Einen Monat später landete die GOLIATH auf dem Raumfeld der Welthauptstadt. Eine unübersehbare Menschenmenge wartete hinter dem Elektrozaun der Absperrung. Ihr Jubelgeschrei hallte bis zu uns herüber, als wir aus der Heckschleuse traten.
    Noch einmal dachte ich an die Ereignisse auf der Venus zurück.
    Denis Dubois war tot. Er hatte Bogunow erschießen wollen und sich beim Sturz selbst in den Kopf geschossen. Der Generalsekretär lebte ebenfalls nicht mehr. Dubois hatte ihn ermordet, ebenso wie den Venuswächter, der fest an die psychische Wandlung aller Verformten geglaubt hatte.
    Die gelandeten ehemaligen Raumsoldaten hatten nicht gewußt, welche Pläne Dubois verfolgte, zumal die anderen Komitee-Mitglieder davon überzeugt gewesen waren, Dubois wollte mit dem Ultimatum nur bluffen.
    Von Daniel allerdings hatten wir keine Spur mehr finden können. Was aus ihm geworden war, konnten wir nur vermuten. Entweder war sein biosynthetischer Körper nach einiger Zeit von selbst zerfallen oder Dubois hatte ihn ebenfalls umgebracht.
    Ich würde ihn jedenfalls nicht vergessen, denn mein Geist hatte in ihm gewohnt.
    Mit dem Tod Agkoras war die Bedrohung der Menschheit beseitigt. Allerdings weigerten sich die rund neunhunderttausend umgeformten Raumsoldaten, die Venus zu verlassen. Der Chefwissenschaftler schloß ein Abkommen mit ihnen, das sie zu Mitgliedern einer irdischen Kolonie auf der Venus erklärte und die Richtlinien der gegenseitigen Beziehungen zwischen Erde und Venus festlegte.
    Unwillkürlich mußte ich lächeln, als ich an die wunderlichen Wege des Schicksals dachte.
    Vor Hunderttausenden von Jahren war die Erde von Venusiern kolonisiert worden – und heute hatten die fernen Nachfahren jener wagemutigen Kolonisten wieder auf dem Ursprungsplaneten Fuß gefaßt.
    Allerdings unter einem anderen Vorzeichen.
    Die Erdkolonie war für die damaligen Venusier nichts als ein paradiesischer Zufluchtsort gewesen – die heutige Venuskolonie aber würde für die Menschheit nur ein weiterer Markstein auf dem niemals endenden Weg ins Universum sein …
     
    ENDE
     

 
    Als nächstes TERRA-TASCHENBUCH erscheint:
     
    Der Mann zweier Welten
    von
    Raymond F. Jones
     
    »Ich heiße Ketan und bin ein Sucher.
     
    Wie alle Bewohner Kronwelts bin auch ich aus dem Geburtstempel hervorgegangen. Meine Charaktereigenschaften und meine Fähigkeiten sind im Karildex, der großen Maschine, registriert.
    Ich scheine der einzige Bürger Kronwelts zu sein, der sich mit der Entstehung des Lebens beschäftigt. Die anderen fürchten die Tabus und Verbote, die dieses Wissensgebiet umgeben. Meine Visionen drängen mich, das Rätsel unserer Herkunft zu lösen. Ich fühle, daß unsere Welt dem Untergang geweiht ist, wenn das Tor zur anderen Welt verschlossen bleibt …«
    Ein klassischer SF-Roman aus der fernen Zukunft der Menschheit.
     
    TERRA-TASCHENBUCH Nr. 130 erhalten Sie in Kürze im Buch- und Bahnhofsbuchhandel und Zeitschriftenhandel. Preis DM 2,40

Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher