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Vorsicht Playboy

Vorsicht Playboy

Titel: Vorsicht Playboy
Autoren: Amanda Browning
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Wollkleid nach unten kam, begegnete sie Agnes, die das Esszimmer verließ.
    „Also wirklich, Miss, Sie sehen bezaubernd aus”, erklärte die Wirtschafterin warmherzig lächelnd.
    Kathryn erwiderte das Lächeln. “Danke, Agnes. Hier duftet es verlockend.”
    “Unser berühmter Lancashire-Eintopf, Master Joels Lieblingsgericht. Der Tisch ist gedeckt, gleich geht’s los. Gehen Sie nur in den Salon, und nehmen Sie sich dort vor dem Essen einen Drink”, schlug Agnes vor und deutete auf eine Tür auf der anderen Seite der Diele.
    Der Computer muss also noch warten, entschied Kathryn und folgte Agnes’
    Rat. Im Salon war es urgemütlich. Bequeme Sofas und Sessel waren um den Backsteinkamin gruppiert, in dem einladend ein Feuer prasselte. Auf der Anrichte stand ein Tablett mit Getränken. Kathryn genehmigte sich einen kleinen Martini. Da sie später arbeiten wollte, erschien es ihr nicht ratsam, jetzt viel Alkohol zu trinken.
    Während sie Fotos auf dem Kaminsims betrachtete, verriet ihr ein Lufthauch, dass Joel den Raum betreten hatte. Noch nie war sie so auf einen Mann eingestimmt gewesen, dass sie seine Anwesenheit selbst auf die Entfernung spüren konnte. Es war fast unheimlich. Langsam drehte Kathryn sich um und blickte ihn an.
    Er stand am Türrahmen und musterte sie anerkennend. Unwillkürlich spannte sie sich an, und ihr Herz schlug rascher. Er sah umwerfend aus. Das weiße Seidenhemd und die schwarze Hose, die er jetzt trug, verbargen nicht, wie athletisch er gebaut war. Mit geschmeidigen Schritten kam er auf Kathryn zu.
    “Sie sehen zum Anbeißen aus”, sagte er leise und sah sie auf eine Weise an, die sie erschauern ließ.
    “Ich dachte, Eintopf wäre Ihr Lieblingsgericht”, erwiderte sie etwas atemlos.
    Bedeutsam lächelnd sah Joel ihr in die Augen. “Sicher, was das Essen betrifft.
    Doch der Appetit, den Sie geweckt haben, lässt sich erst stillen, wenn Sie in meinem Bett liegen.”
    Es fiel Kathryn schwer, ihre Fantasie zu zügeln. “Wenn Sie nachsehen, werden Sie feststellen, dass ich nicht auf der Speisekarte stehe”, erwiderte sie übertrieben liebenswürdig.
    Joel beugte sich leicht zu ihr vor. “Könnten Sie wirklich zusehen, wie ich verhungere?” fragte er leise.
    Sie zog eine Braue hoch. “Ich bin sicher, dass Sie nicht lange hungern würden.” Seltsamerweise fiel es Kathryn nicht leicht, sich das vor Augen zu halten. Sie bedeutete Joel nichts. Für ihn war sie nur eine reizvolle Abwechslung, weil sie gerade greifbar war.
    “Aha. Aber manchmal lässt Hunger sich nur auf eine Weise stillen - oder durch eine bestimmte Frau”, beharrte Joel.
    Kathryn trank einen Schluck Martini. Jetzt, am Abend, setzte Joel alle Waffen ein, und sie musste sich wappnen.
    “Der Hunger ist aber ein ziemlich unsteter Geselle”, gab sie zu bedenken. “Mal gilt er einer Sache, beim nächsten Mal etwas ganz anderem.”
    Joel schüttelte den Kopf. “Nicht immer. Manchmal dauert es lange, bis der Hunger gestillt ist.”
    “Nicht für immer”, widersprach Kathryn.
    Joel nickte. “Nein, nicht für immer”, pflichtete er ihr bei. “Alles gibt sich mit der Zeit.” Er ging zum Getränketablett, schenkte sich einen kleinen Whisky ein und trank einen Schluck.
    “Mit einer Ausnahme. Ich nenne sie nur ungern, weil ich Ihre Meinung von der Liebe kenne”, erinnerte Kathryn ihn.
    “Glauben Sie wirklich, dass die Liebe, die Sie meinen, ewig hält?” fragte Joel interessiert.
    “Möglich ist es. Aber daran muss man ständig arbeiten. Man darf sie nicht als selbstverständlich hinnehmen. Doch je mehr man sie pflegt, umso stärker wird sie”, setzte sie mit Nachdruck hinzu.
    Zweifelnd runzelte Joel die Stirn. “Das sagen Sie, obwohl die Ehe Ihrer Großeltern gescheitert ist?”
    Kathryn seufzte. Typisch, dass er sich die einzige Schwachstelle herauspickte, die sie ihm geboten hatte. Doch da ging er von falschen Voraussetzungen aus.
    “Die Ehe ist gescheitert, weil die Liebe einseitig war. Von meiner Mutter weiß ich, dass meine Großmutter meinen Großvater geliebt hat. Doch sie konnte mit seiner kalten Wesensart einfach nicht leben.” Nachdem Lucy Makepeace mit ihrem Vater allein zurückgeblieben war, hatte sie es auch nicht leic ht gehabt.
    Sobald sie alt genug gewesen war, hatte sie sich eine eigene Wohnung gesucht.
    “Und was ist mit Ihrer Großmutter geschehen?” hakte Joel nach und schob eine Hand in die Hosentasche.
    Die Frage traf Kathryn unvorbereitet. “Das weiß ich nicht”, gestand sie
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