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Vorsicht Playboy

Vorsicht Playboy

Titel: Vorsicht Playboy
Autoren: Amanda Browning
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unsicher. “Es kam zu einer hässlichen Scheidung und einem erbitterten Kampf um das Sorgerecht, den mein Großvater gewann. Seitdem hat niemand mehr etwas von ihr gehört”, gestand sie schulterzuckend.
    „Vermissen Sie sie?”
    Kathryn seufzte. Darauf konnte sie nicht mit Ja oder Nein antworten. Die Dinge waren sehr viel komplizierter.
    “Es ist schwer, jemanden zu vermissen, den man kaum gekannt hat. Heute stimmt es mich traurig, dass ich meine Großmutter eigentlich gar nicht erlebt habe und gar nicht weiß, was für ein Mensch sie war. Da gibt es so vieles, das ich gern von ihr wüsste.
    Sie lächelte resigniert. “Ich würde sie fragen, warum sie meine Mutter nie besucht hat. Meinen Großvater kann ich darauf nicht ansprechen, weil er über alles, was meine Großmutter betrifft, hartnäckig schweigt. Sie ist ein Rätsel, das ich nicht lösen kann.”
    “Haben Sie nie versucht, sie ausfindig zu machen?” fragte Joel.
    Kathryn schüttelte den Kopf. “Ich wüsste nicht mal, wo ich da anfangen sollte”, erklärte sie nachdenklich. Wenn sie an ihre Großmutter dachte, kam sie zu keiner zufrieden stellenden Lösung. Sie versuchte, das Gespräch in andere Bahnen zu lenken. “Und wie ist das bei Ihnen? Leben Ihre Eltern noch?”
    “O ja. Sie sind quicklebendig und fit und scheinen immer jünger zu werden, obwohl sie voriges Jahre goldene Hochzeit gefeiert haben. Zurzeit sind sie in Kanada und besuchen Verwandte. Danach geht’s weiter nach Hawaii.”
    Versonnen neigte Joel, den Kopf leicht zur Seite.
    „Es waren also nicht Ihre Eltern, durch die Sie dazu gekommen sind, so zynisch über die Liebe zu denken. Dann muss es eine Frau gewesen sein”, vermutete Kathryn und beobachtete Joel scharf.
    Wie erwartet, ließ er sich nichts anmerken, sondern zog nur gelassen eine Braue hoch. “Meinen Sie?”
    Kathryn lachte leise. “Es muss so sein, denn Sie streiten es nicht mal ab. Was hat sie getan? Sie wegen eines anderen Mannes verlassen?”
    Langsam schüttelte Joel den Kopf. “So war es nicht. Diese Frau gibt es nur in Ihrer Fantasie.”
    Das ließ Kathryn sich eine Weile durch den Kopf gehen. “Hm. Ich verstehe”, sagte sie schließlich. “Wenn es nicht eine Frau war, müssen es alle Frauen sein.
    Was haben wir getan oder versäumt, dass Sie nicht an die Liebe glauben?” Und plötzlich wusste sie die Antwort. “Die Frauen sehen in Ihnen nicht den Mann, sondern eher das Bankkonto. Eine unerschöpfliche Geldquelle. Das ist es, stimmt’s?” forderte sie ihn heraus.
    Joel trank sein Glas aus und stellte es ab. Als er Kathryn wieder ansah, glitzerten seine Augen gefährlich. “Sie besitzen eine gute Beobachtungsgabe.”
    “Weil ich ein ähnliches Problem habe. Mein Vater ist ein sehr wohlhabender Mann, und ich bin seine einzige Tochter. Somit werde ich einmal ein großes Vermögen erben und bin deshalb hoch begehrt. Es gibt genug Männer, die nur zu gern an das Vermögen herankommen würden, das ich eines Tages erbe”, erklärte Kathryn abschätzig.
    “Trotzdem glauben Sie an Märchen”, gab Joel zu bedenken.
    Selbstsicher warf Kathryn den Kopf zurück. “Weil ich weiß, dass die Männer nicht alle gleich sind. Und die Frauen auch nicht.”
    Mit zwei Schritten war Joel bei ihr und legte ihr die Hand unters Kinn. “Meine Erfahrungen sehen anders aus. Ich glaube an das, was existiert-Begehren. Liebe ist eine Illusion. Sexuelle Anziehung dagegen gibt es wirklich. Man spürt sie.
    Ihr Herz schlägt schneller”, sagte er in verändertem Ton. “Die pulsierende Ader an Ihrem Hals verrät es mir. Es würde mich reizen, Sie zu küssen”, flüsterte er und blickte Kathryn verlangend in die Augen.
    Ihr Puls raste. Sie wollte, dass er es tat, sehnte sich danach. Dennoch zwang sie sich zurückzuweichen, so dass Joel die Hand sinken lassen musste.
    „Ich würde sagen, dies ist weder die Zeit noch der Ort für das, was Sie vorhaben”, erwiderte sie sachlich.
    Joel lächelte schwach.
    “Trotzdem haben Sie es gespürt. Das Verlangen.”
    O ja! Selbst jetzt noch bebte sie innerlich. “Vielleicht. Aber im Moment verlangt mich nach etwas anderem. Ich habe den ganzen Tag über nichts gegessen”, bemerkte Kathryn und versuchte, Ordnung in ihre Gefühle zu bringen.
    Joel lachte. “Dann sollten wir dieses Verlangen zuerst stillen. Das andere wird noch aufregender, wenn wir ein wenig darauf warten müssen.”
    “Was wird aufregender?” Drew betrat den Raum und blickte fragend von einem zum anderen.
    Kathryn
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