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Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Vorkosigan 12 Viren des Vergessens

Titel: Vorkosigan 12 Viren des Vergessens
Autoren: Lois McMaster Bujold
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…«, sagte er schließlich, »das soll nicht heißen, daß es nicht von Zeit zu Zeit einen Bedarf für eine gelegentliche Befreiungsaktion oder was immer geben wird. Wohlgemerkt, als Admiralin Quinn hast du deinen süßen Arsch in einem hübschen weichen Sessel im Taktikraum zu plazieren. Du wirst nicht die ganze Zeit mit den Kommandos nach draußen gehen. Das schickt sich nicht für einen höheren Stabsoffizier und ist irgendwie auch zu gefährlich.« Ihre Fingernägel fuhren den Spinnweblinien seiner spektakulärsten Narben nach und ließen die Haare auf seinen Armen zu Berge stehen. »Du bist ein jaulender Heuchler, mein Lieber.« Er beschloß klugerweise, nicht in Details zu gehen und räusperte sich. »Das … bringt mich zu einem weiteren Punkt, wo ich dich um einen Gefallen bitten wollte. Wegen Sergeantin Taura.« Sie versteifte sich leicht. »Was?« »Als ich sie zum letzten Mal sah, habe ich bemerkt, daß sie schon einige graue Haare bekommt. Du weißt, was das bedeutet.
    Ich habe kürzlich mit dem alten Canaba darüber geredet, du erinnerst dich doch noch an ihn. Er gibt ihr von dem Zeitpunkt an, da bei ihr ernste Stoffwechselversagen auftreten, nicht mehr als zwei Monate bis zum Ende. Ich möchte, daß du mir versprichst, mich rechtzeitig wissen zu lassen, wenn es … rechtzeitig, um zur Flotte hinauszukommen, oder wo immer sie sich aufhält, bevor sie von uns geht. Ich … möchte nicht, daß sie dann allein ist. Das ist ein Versprechen, daß ich mir einmal gegeben habe, und ich möchte es halten.« Sie lehnte sich zurück. »In Ordnung«, sagte sie ernst. Einen Moment später fügte sie hinzu: »Du hattest also … doch ein Verhältnis mit ihr. Ich habe mich oft gefragt …?« »Das war vor deiner Zeit, Elli.« Nach einer weiteren Minute sah er sich gezwungen anzufügen: »Und danach, von Zeit zu Zeit.
    Sehr selten.« »Hah, hab ich’s mir doch gedacht.« Solange wir morbide sind … »Wie … steht es mit dir? War da kein anderer, wenn ich nicht da war?« »Nein. Ich war brav. Haha!« Einen Augenblick später fügte sie hinzu: »Nun, vor deiner Zeit, das war eine andere Quinn.« Mit diesem Seitenhieb hat sie recht, dachte Miles; er ließ ihn durchgehen. »Es sollte selbstverständlich sein, aber nur für den Fall… du weißt, daß du von nun an von jeder persönlichen Verpflichtung mir gegenüber frei bist?« »Ach so. Dann kannst du es auch sein, wie? Ist es das, worum sich hier alles dreht?« Sie berührte sein Gesicht und lächelte. »Ich brauche dich nicht, um mich zu befreien, mein Lieber. Ich kann mich selbst befreien, wann immer ich will.« »Das ist ein Zug an dir, den ich immer gemocht habe.« Er zögerte. »Aber kannst du immer wählen, wenn du wählst?« »Tja, das ist die andere Frage, nicht wahr?« sagte sie leise. Sie schauten einander lange an, als prägten sie sich das Bild des anderen für ein geheimes Versteck im eigenen Innern ein. Nach einer Weile fügte sie mit untrüglicher Wahrnehmung und weher Großmut hinzu: »Ich hoffe, du findest deine Lady Vorkosigan, Miles. Wer immer sie sein mag.« »Das hoffe ich auch, Elli«, seufzte er. »Allerdings fürchte ich mich vor der Suche.« »Weil du ein Faulpelz bist«, murmelte sie.
    »Das auch. Du warst der Traum eines Trunkenen, Quinn. Du hast mich ganz schön verwöhnt, weißt du.« »Soll ich mich entschuldigen?« »Niemals.« Als sie sich aus dem langen Kuß löste, der darauf folgte, fragte sie: »Bis deine Suche Erfolg hat, sollen wir uns da manchmal noch austoben? Von Zeit zu Zeit?« »Vielleicht … ich weiß es nicht. Falls wir jemals zur selben Zeit auf demselben Planeten sind. Das Universum ist groß.« »Warum laufe ich dann immer wieder denselben Leuten in die Arme?« Dann begannen sie mit gemächlichen Liebkosungen, ganz ohne Hintergedanken; keine Zukunft, keine Vergangenheit, bloß eine kleine Kugel in der Raumzeit, die nur Miles und Elli umfaßte.
    Danach ging alles viel besser.
    Im Nachglühen murmelte Elli in sein Haar: »Glaubst du, dein neuer Job wird dir so sehr gefallen, wie mir der meine?« »Das vermute ich allmählich. Du bist bereit, weißt du. Ich habe in letzter Zeit ein paar harte Lektionen dafür bekommen, was es bedeutet, wenn man fähige Untergebene zu lange ohne Beförderung läßt. Gib darauf acht in« – er sagte fast, meinem – »deinem Stab.« »Also gibt es da etwa eine Topp-Position, auf die du lossteuern kannst? Etwa dich vom Achten Auditor zum Ersten emporarbeiten?« »Nur durch Langlebigkeit.
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