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Von Fall zu Fall

Von Fall zu Fall

Titel: Von Fall zu Fall
Autoren: A. A. Fair
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Mordplan ausgeheckt hat, um sich und seiner Mutter einen Haufen Geld zu verschaffen.«
    »Vielleicht«, entgegnete ich, »aber du weißt doch das noch gar nicht.«
    »Und ob ich das weiß«, tobte Bertha. »Deine Theorie hat es mir deutlich genug gemacht.«
    »Na«, sagte ich, »vielleicht werden wir, wenn ich den Staatsanwalt des Bezirks Kern einwickeln kann, noch zu einer Einigung kommen.«
    Ich ergriff meinen Hut und empfahl mich. Zurück blieb Bertha Cool, der der Schrecken in alle Glieder gefahren war. Sie blickte mir nach, sprachlos vor Ärger und Angst.
     

15
     
    Die Fahrt nach Bakersfield dauert bei hohem Tempo zwei Stunden und fünfundzwanzig Minuten. Ich machte sie in gut zwei Stunden.
    Harvey Clover musterte mich streng mit zusammengekniffenen Lippen. »Lam«, begrüßte er mich, »ich halte für Sie meinen Kopf hin.«
    »Danke schön!«
    . »Habe auch versucht, die Sache der Presse vorzuenthalten, doch es muß etwas durchgesickert sein«, sagte er. »Kam das von Ihrer Agentur?«
    »Um Himmels willen, nein!« rief ich.
    Er gab mir ein noch druckfeuchtes Zeitungsblatt.
    Ich sah es mir an. Da stand in fetter Überschrift: Detektiv in Klemme beim Staatsanwalt. Dann folgte die Meldung, daß Gerüchten zufolge Donald Lam von der Detektivagentur Cool & Lam, der Ermittlungen in der Sache durchführte, vom Staatsanwalt vernommen werden solle und das Schwurgericht den dringenden Wunsch habe, ihm bestimmte Fragen vorzulegen.
    In dem Artikel hieß es ferner, Lam sei nicht zu erreichen gewesen, doch in einem Gespräch mit seiner Partnerin Bertha Cool sei angedeutet worden, es werde zu »erschreckenden Enthüllungen« kommen, wenn Lam vor dem Schwurgericht erschiene.
    »Teufel auch«, murmelte ich.
    »Ihre Partnerin«, fragte Clover, »wieviel weiß die denn von der Sache?«
    »Was ich ihr erzählt habe.«
    »Und sonst?«
    »Nichts weiter.«
    »Gut«, sagte Clover. »Wenn Sie erschreckende Enthüllungen zu machen haben, bereiten Sie sich lieber schnell darauf vor. Wir begeben uns nämlich jetzt zum Staatsanwalt.«
    Die Tür ging auf, und es kam noch ein Sheriff herein.
    Clover gab mir einen verstohlenen Wink und sagte: »Wollen mal sehen, ob der Staatsanwalt Sie jetzt empfangen kann.«
    »Was ist er denn für ein Mann?« fragte ich Clover.
    »Das werden Sie schon merken«, sagte er rätselhaft und ging hinaus.
    Ich grinste den andern an und sagte: »Man kann doch nie wissen, was einer tut, wenn man nicht dabei ist. Wie kam es denn, daß Amos Gage ein Geständnis ablegte?«
    Der Sheriff schüttelte bloß den Kopf und deutete auf eine vor ihm liegende Zeitung. »Mehr als das weiß ich auch nicht«, brummte er.
    Ich nahm die Zeitung auf und fand einen kurzen Artikel des Inhalts, daß Goodwin F. James sein Mandat als Vertreter des Amos Gage niedergelegt und Gage danach vor dem Staatsanwalt eine Aussage gemacht habe. Weiter stand in dem Artikel, der Prozeß werde in aller Eile zum frühestmöglichen Termin anberaumt, der Staatsanwalt Nunnely Ivan habe rasches Vorgehen des Schwurgerichts in Aussicht gestellt, und da der Terminkalender des Gerichts die »prompte« Erledigung des Falles gestatte, werde das Gericht beweisen, daß die Justiz im Bezirk Kern schnell zugreife.
    Außerdem brachte das Blatt ein Interview mit Daphne Beckley, die sich dem Fotoreporter für eine Aufnahme mit dunkler Brille und in lang fallendem Rock gestellt hatte. Der Staatsanwalt habe geäußert, die Anklage gegen Amos Gage sei so niet- und nagelfest, daß Gage sich wahrscheinlich schuldig bekennen würde, denn es läge genug Beweismaterial vor, um eine Verurteilung wegen vorbedachten Mordes zu begründen. Mrs. Daphne Beckley habe man mitgeteilt, daß ihr die Quälerei erspart bleiben solle, über den Tod ihres Gatten als Zeugin aussagen zu müssen. Mrs. Beckley sei zur Zeit vor Kummer noch fassungslos. Der Arzt habe ihr zu einer Seereise geraten.
    Eine Reporterin hatte dann noch ein rührseliges Interview mit Mrs. Beckley zu Papier gebracht. Das hatte ich erst zur Hälfte gelesen, als die Tür aufging und Clover zurückkam.
    »Hier bitte, Lam«, sagte er.
    Er führte mich durch den Korridor in ein Büro, an dem »Staatsanwaltschaft« stand, bahnte sich den Weg durch eine Schar dort versammelter Leute und schob mich durch eine Tür mit der Aufschrift »Staatsanwalt — Privat«.
    Die Tür schloß sich hinter mir, und Clover sagte: »Mr. Nunnely Ivan, hier ist Donald Lam.«
    Ivan, schätzungsweise achtundvierzig, war groß und hatte scharfe
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