Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Von Fall zu Fall

Von Fall zu Fall

Titel: Von Fall zu Fall
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
der Polizei geschrien hätte, wäre die Blonde wieder raus gewesen. Da er das jedoch nicht tat, sondern stracks weiterfuhr, kamen die Verschwörer ziemlich in die Klemme. So könnte die Fünfstundenpause erklärt werden: warum also Beckley fünf Stunden gebraucht haben sollte für die fünfundachtzig Kilometer zwischen Central Creek und der Stelle, ungefähr fünfzehn Kilometer vor Rommelly, wo er angeblich durch die Panne festsaß.«
    »Also war die Blondine in der Zeit bei Tom Allen, um mit ihm Weiteres zu besprechen, ja?« fragte Bertha.
    »Wäre möglich«, antwortete ich. »Du kombinierst ja fein. Fahr nur fort.«
    »Und Tom Allen sagte ihr dann, sie sollte Mrs. Beckley anrufen und ihr die Geschichte von der Panne erzählen.«
    Ich schwieg.
    »Damit kam, wie gesagt, die blonde Mitfahrerin ins Bild«, erklärte Bertha, »und kam dann doch wieder raus, weil Amos Gage mit dem Auto, den Reiseschecks und allem abgesaust war.«
    »Durch die Geschichte, wie sie sie erzählte, ja«, stimmte ich zu. »Du erinnerst dich wohl, daß sie von der Panne sprach und hinzufügte, sie hätte den Auftrag bekommen, zu einer Werkstatt zu gehen und einen Hilfswagen zu mobilisieren.«
    »Ihr hattet doch diesen Tom Allen am Lügendetektor?«
    »Ja, hatten wir«, bestätigte ich, »und der Apparat zeigte uns, daß er log. Er hätte am Morgen des Sechsten keine Anfrage von einer blonden Frau bekommen. Als der Polygraphspezialist ihm die Lügen auf den Kopf zusagte, holte Allen tief Luft und legte ein Geständnis ab.
    In diesem Punkt machen die Leute mit dem Polygraphen so oft einen entscheidenden Fehler. Auch bei Tom Allen wurde nicht mit dem Instrument nachgeprüft — das heißt, nicht durch eine Frage festgestellt —, ob sein Geständnis echt war oder nicht.«
    »Donald«, sagte Bertha, »ich kann das einfach nicht glauben. Und doch ist es so verflixt logisch, daß ich's andererseits gar nicht bezweifeln kann.«
    »Ich hatte ja betont, daß es ganz verrückt ist«, entgegnete ich. »Es ist vorläufig auch nur eine Theorie, mit der ich. spiele.«
    »Aber wie bist du überhaupt auf die gekommen?«
    »Weil alles so verdammt genau hinhaut... Überleg doch mal selbst: Amos Gage kommt unbehelligt so nahe bis an den Zeitpunkt, an dem ihm ein Vermögen ausgehändigt werden soll. Dann wird er plötzlich in einen Mordfall verwickelt, und zwar unter so schweren Verdachtsmomenten, daß es beinah ein Rätsel ist, wie er sich davon rein waschen soll. Hinzu kommen die beiden Tatsachen, daß Mrs. Beckley uns beauftragt, nach ihrem vermißten Mann zu forschen, und daß, kurz nachdem sie wieder gegangen ist, Sandra Eden hier bei uns erscheint.«
    »Erkläre das bitte genauer«, wünschte Bertha.
    »Es wäre möglich, daß die Kleine gewußt hat, daß Daphne Beckley hier war und mit dir gesprochen hat.«
    »Und wie sollte sie davon Kenntnis bekommen haben?«
    »Darauf ließen sich mehrere Antworten geben.« Ich machte eine kurze Pause. »Vergiß jedenfalls nicht, daß Sandra gleich nach deiner Besprechung mit Daphne Beckley herkam. Gleich danach. Nicht etwa vorher, sondern nachher, und zwar unmittelbar anschließend.«
    »Donald Lam«, sagte Bertha, »du stehst da und willst mir also erzählen, daß dieses kleine Spinnenbein... Aber wahrhaftig, Donald, du hast recht. Unglaublich! Dies kesse Luder setzt sich bei uns hin, zerdrückt Tränen, spielt die Tapfere und... Nein! Der war es verdämmt egal, ob wir den Onkel Amos fanden oder nicht. Die wollte doch nichts weiter als diesen Onkel so in die Sache reinbringen, daß wir beim Suchen nach Malcolm Beckley auf seine Fährte stoßen mußten... Außerdem wollten die natürlich, daß man überall nach Beckleys Wagen fahndete. Diesen Roadracer wollten sie gekapert sehen und — dann mußte Amos Gage ihnen ja in die Hände spielen, ganz einerlei, wie er sich verhielt.«
    »Ganz recht«, bestätigte ich. »Das einzige, womit sie nicht gerechnet hatten, war Gedächtnisschwund bei ihm, aber sogar das wirkte sich schließlich noch zu ihren Gunsten aus.«
    »Donald, was willst du nun daraufhin unternehmen?«
    »Nichts«, antwortete ich. »Die Theorie stammt ja von dir. Ich hatte dir nur Fragen gestellt, die Antworten sind doch von dir.«
    Bertha sah mich drohend an. »Die Ideen hast du mir aber in den Kopf gesetzt. Immerhin kann ich nun tatsächlich die ganze Sache im Zusammenhang sehen... Dieses erzfalsche Balg, diese Betrügerin!«
    »Warte lieber, Bertha.«
    »Worauf soll ich warten?«
    »Bis du den Treuhänder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher