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Kuesse niemals deinen Boss

Kuesse niemals deinen Boss

Titel: Kuesse niemals deinen Boss
Autoren: Lynn Raye Harris
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1. KAPITEL
    „Miss Black, Sie werden mich heute Abend begleiten.“
    Überrascht sah Faith von ihrem Schreibtisch auf. Ihr Chef, Lorenzo D’Angeli, lehnte lässig im Türrahmen. Mit seinem maßgeschneiderten Anzug und den handgefertigten Lederschuhen entsprach er ganz dem Bild, das man sich von einem typisch arroganten italienischen Geschäftsmann machte. Als sie ihren Blick über sein markantes Gesicht gleiten ließ, schien ihr Herz kurz auszusetzen. Diese tief gebräunte Haut, dieser aufgeweckte Blick aus seinen klaren blauen Augen … Es war nicht das erste Mal, dass er sie völlig aus der Fassung brachte. Und es würde sicher nicht das letzte Mal sein.
    Dabei wusste sie genau, was sie von Männern wie ihm zu halten hatte. Man musste sich nur einmal anschauen, wie er seine Frauen behandelte. Er tauschte sie aus wie schmutzige Unterwäsche. Und selbst die Tatsache, dass er zu ihr immer zuvorkommend war, machte ihn auch nicht sympathischer.
    „Der Dresscode ist elegant“, fuhr er fort. „Wenn Sie also nichts Passendes zum Anziehen haben, dann nehmen Sie sich den Nachmittag frei und stellen mir Ihre Einkäufe in Rechnung.“
    Ungläubig sah Faith ihren Chef an. Während der letzten sechs Monate hatte er sie recht häufig zum Einkaufen geschickt. Mal waren es seidene Krawatten, die sie ihm besorgen musste, mal kleine Geschenke für seine aktuelle Geliebte. Dass er sie jedoch losschickte, damit sie sich selbst etwas kaufte, war höchst ungewöhnlich. Sie musste sich verhört haben.
    „Tut mir leid, Mr D’Angeli“, entgegnete sie höflich. „Ich fürchte, ich habe Sie nicht richtig verstanden.“
    Renzo zog eine Augenbraue hoch.
    „Miss Palmer ist leider verhindert. Ich brauche eine Begleitung für heute Abend.“
    Sofort versteifte sie sich. Natürlich. Was hatte sie denn erwartet, warum er sie dabeihaben wollte?
    Es gehörte jedoch nicht zu ihren Aufgaben, mal eben einzuspringen, nur weil er es sich wieder mit einer seiner Frauen verscherzt hatte.
    „Mr D’Angeli …“, begann sie.
    „Faith, ich brauche Sie.“
    Vier Worte. Vier Worte, die ihr das Blut in den Adern stocken ließen. Warum ließ sie sich immer wieder so leicht von ihm verunsichern? Und warum wurde sie rot bei dem bloßen Gedanken daran, an seinem Arm über einen roten Teppich zu schreiten? Schließlich hatte sie nicht das geringste Interesse an diesem Mann.
    Außerdem brauchte er nicht sie an seiner Seite, sondern seine persönliche Assistentin, die jederzeit bereit war, Anrufe für ihn zu tätigen und im letzten Moment seinen Terminplan komplett zu ändern.
    „Ich halte das für nicht angemessen, Mr D’Angeli.“
    „Faith, Sie sind die einzige Frau, auf die ich mich verlassen kann“, erklärte er und sah sie flehend an. „Die einzige, die keine Spielchen mit mir spielt.“
    Seine Worte ließen sie erröten.
    „Ich spiele aus dem Grund keine Spielchen mit Ihnen, weil ich Ihre Assistentin bin, Mr D’Angeli.“
    „Genau. Und darum brauche ich Sie heute Abend an meiner Seite. Bei Ihnen kann ich mich wenigstens darauf verlassen, dass Sie sich benehmen.“
    Benehmen? Am liebsten hätte sie ihn geohrfeigt. Stattdessen sah sie ihn bloß ruhig an. Wenngleich ihr Puls raste wie eines der Motorräder von D’Angeli Motors. Sie würde wohl nie verstehen, warum dieser Mann sie immer wieder durcheinanderbrachte. Er sah verdammt gut aus, aber er hielt sich für den Nabel der Welt. Und offensichtlich glaubte er, dass auch sie nur dazu da sei, ihm zu dienen.
    „Soll ich Miss Zachetti für Sie anrufen? Oder Miss Price? Ich bin sicher, dass sie nicht Nein sagen würden.“
    Ganz im Gegenteil, überlegte Faith und runzelte die Stirn. Für eine weitere gemeinsame Nacht mit ihm würden die beiden sicher alles tun. Faith kannte keine Frau, die nicht insgeheim für ihn schwärmte.
    Langsam kam Renzo zu ihrem Schreibtisch herüber und stützte seine Arme darauf ab. Dann beugte er sich herunter, bis er mit ihr auf Augenhöhe war. Der Duft seines Rasierwassers – diese Mischung aus Mann, Sandelholz und Motorrad – machte sie völlig benommen. Außerdem umgab ihn stets dieser Hauch von Verwegenheit, der wohl jede Frau schwachmachte.
    Die ganze Welt kannte ihn als den coolen Typen, der Motorräder baute und die waghalsigsten Rennen fuhr. Er war der Mann mit den neun Weltmeistertiteln, der bei 300 km/h über die Rennpiste raste.
    Seit seinem schweren Unfall vor einigen Jahren steckten jedoch mehrere Stifte in seinem Bein. Die Ärzte hatten ihm damals
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