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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt
Autoren: K. H. Scheer
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Ein­la­dun­gen aus. Gun­dry Pon­ja­res sag­te so­fort zu. Die Ärz­tin Dr. My­rl Swi­zer zö­ger­te zu­nächst, aber dann kam sie wohl zu der An­sicht, daß sie ei­ne Ein­la­dung des Si­cher­heits­chefs schlecht ab­sa­gen könn­te.
    Wir tra­fen uns um zwei­und­zwan­zig Uhr in der ge­müt­li­chen Ve­nus-Bar. Bei­de Da­men wa­ren nett. Es kam ei­ne re­ge Un­ter­hal­tung in Gang. Wir tanz­ten die hal­be Nacht hin­durch, und mein Ge­hirn ar­bei­te­te die gan­ze Zeit über auf Hoch­tou­ren.
    Han­ni­bal wur­de im­mer un­ru­hi­ger. Die be­wuß­ten zwei­und­zwan­zig Stun­den wa­ren um 15.18 Uhr des be­reits an­ge­bro­che­nen Ta­ges um. Wir hat­ten nicht mehr viel Zeit bis zur Zün­dung der hin­ter­las­se­nen Spreng­kör­per und dem Er­schei­nen un­se­rer Atom­bom­ben.
    Von den Sol­da­ten des Si­cher­heits­diens­tes hat­te kei­ner einen Ton er­fah­ren. Die Sa­che hat­te das Spe­zi­al­kom­man­do der mi­li­tä­ri­schen GWA zu er­le­di­gen. Die Män­ner wa­ren mit Schutz­an­zü­gen ge­gen das ›Ro­te Leuch­ten‹ und mit Ener­gie­strah­lern aus­ge­rüs­tet.
    TS-19 war in sei­ner Ei­gen­schaft als harm­lo­ser Per­so­nal­chef eben­falls in dem Lo­kal. Er ar­bei­te­te prompt und si­cher. Als wir die Da­men nach Hau­se brach­ten, wuß­te ich ge­nug. Mein Be­richt ging so­fort an den Chef, der mir viel Glück wünsch­te und heim­lich schon um sei­ne Agen­ten trau­er­te. Für al­le Fäl­le stan­den zwei her­vor­ra­gen­de Chir­ur­gen mit den mo­d­erns­ten Hilfs­mit­teln zu ei­nem Blitzein­griff be­reit. Für al­le Fäl­le!
    Han­ni­bal stand Höl­len­qua­len aus, da ich ihn nicht ein­weih­te. So wur­de es drei­zehn Uhr. Zwei Stun­den und ei­ni­ge Mi­nu­ten vor der sorg­fäl­tig er­rech­ne­ten Zün­dungs­zeit un­se­rer vier Mi­kro­bom­ben.
     
    Als ich zu ihr ins Zim­mer trat, wa­ren es noch zwei­und­drei­ßig Mi­nu­ten bis zum An­griff. Ih­re große Hand­ta­sche stand auf dem Tisch. Ich sag­te freund­lich la­chend »Hal­lo, schon wie­der mun­ter« und drück­te da­bei auf den Schnell­star­ter.
    Das win­zi­ge Ul­tra­schall­ge­rät in mei­ner Hand be­gann zu heu­len. Der Ton wur­de schril­ler und er­reich­te über zwan­zig­tau­send Hertz. Der Ul­tra­schall war da – und ihr Ge­sicht be­gann sich zu ver­zer­ren. Nach ei­ni­gen Se­kun­den schrie sie jäm­mer­lich, doch dies­mal fuh­ren die Hän­de nicht mehr zu ei­ner fri­schen Blind­darm­wun­de, son­dern zu dem Kopf mit dem für Ul­tra­schall hoch­emp­find­li­chen De­ne­ber-Ge­hirn.
    Ich strahl­te sie aus un­mit­tel­ba­rer Nä­he mit dem Schall­fens­ter an. Jetzt ver­fiel sie in star­ke Krämp­fe. Wäh­rend Han­ni­bal auf mei­nen Ruf hin zur Hand­ta­sche stürz­te und den auf­fal­lend großen Lip­pen­stift her­aus­nahm, schal­te­te ich das Ge­rät ab und fes­sel­te sie mit ei­ni­gen schnel­len Grif­fen mit Fuß- und Hand­schel­len. Sie schrie noch, als wir be­reits den Ak­ti­vie­rungs­sen­der in­ner­halb der Lip­pen­stift­hül­se ent­deckt hat­ten.
    Ich drück­te zur Si­cher­heit auf den sicht­bar wer­den­den Knopf, da­mit un­se­re La­dun­gen nicht noch im letz­ten Au­gen­blick hoch­gin­gen.
    Das ›Ding‹ in der Ge­stalt der Psy­cho­lo­gin Gun­dry Pon­ja­res sah mich aus haß­er­füll­ten Au­gen an.
    Jetzt war die Frist ver­stri­chen. Im De­ne­ber-Stütz­punkt gin­gen un­se­re ther­misch wirk­sa­men Ato­bom­ben hoch. Die Schalt­zen­tra­le, das Kraft­werk und zwei an­de­re Hal­len muß­ten in Se­kun­den zu weiß­glü­hen­den Höl­len wer­den.
    Mi­nu­ten spä­ter wuch­sen die Pil­ze der Ato­m­ex­plo­sio­nen über den Ho­ri­zont. Die Schlucht wur­de in einen glut­flüs­si­gen Ge­steins­brei ver­wan­delt. Gleich­zei­tig lan­de­ten ato­mar be­waff­ne­te Flug­pan­zer der GWA vor der Höh­le mit der Rohr­bahn. Dort gab es ein schwe­res Ener­gie­ge­fecht mit fünf Kampfro­bo­tern, die im ge­schlos­se­nen Ein­satz mit mar­sia­ni­schen Hit­ze­strah­lern er­le­digt wur­den.
    Eben­falls zur glei­chen Zeit über­flo­gen drei­ßig Spe­zial­ma­schi­nen mit Ul­tra­schall­ka­no­nen das Werk und die Wohn­stadt. Zwei neu­ar­ti­ge Nach­ah­mun­gen mit Or­ga­nen aus
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