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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt
Autoren: K. H. Scheer
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Ab­hör­ge­rä­te oder sons­ti­ge Teu­fe­lei­en ein­ge­baut. So mach­ten wir wäh­rend des Rück­flugs nur kur­ze Be­mer­kun­gen, die sich auf un­se­re ge­gen­sei­ti­ge Schwei­ge­pflicht be­zo­gen.
    Ich lan­de­te vor dem Bun­ker und ging so­fort zur Zen­tra­le. Der Wach­ha­ben­de hat­te kei­ne Ah­nung, daß ei­ni­ge Stun­den zu­vor zwei Nach­ah­mun­gen mit der glei­chen Ma­schi­ne ab­ge­flo­gen wa­ren.
    In ei­nem ga­ran­tiert ab­hör­si­che­ren Gang an­ge­kom­men, sag­te der Klei­ne lei­chen­blaß:
    »Mit dem Emp­fän­ger un­ter dem Her­zen füh­le ich mich nicht be­son­ders wohl, ver­stehst du das! So hät­te ich mir das Un­ter­neh­men nicht vor­ge­stellt. Was nun?«
    »Was nun!« äff­te ich hu­mor­los nach. »In zwei­und­zwan­zig Stun­den ge­hen un­se­re Ei­er hoch, und je­mand wird ver­ges­sen, auf den Sen­der zu drücken. Das heißt, daß wir dann schön lang­sam von in­nen her­aus ver­schmo­ren.«
    »So­fort wie­der von ei­nem gu­ten Chir­ur­gen ent­fer­nen las­sen«, sag­te er in hel­ler Pa­nik.
    »Un­mög­lich, da wir nicht wis­sen, wann die be­wuß­te Stun­de be­ginnt und wann sie en­det. Wir kön­nen Glück ha­ben, si­cher­lich aber mehr Pech. Wir müß­ten mit dem Ein­griff so­fort nach der Kon­takt­ga­be an­fan­gen, da­mit wir we­nigs­tens ei­ne Stun­de Zeit ha­ben. Fin­de das ein­mal her­aus! Bei un­se­rem chro­ni­schen Pech kön­nen wir ge­wiß sein, daß wir den falschen Zeit­punkt er­wi­schen. So­bald ein Ein­schnitt in der Ge­gend des Her­zens er­folgt, gibt das ein­ge­setz­te Ge­rät ein Zei­chen an den Sen­der, und das Ding ist in­for­miert. Dann un­ter­bleibt eben die Kon­takt­ab­ga­be.«
    »Viel­leicht paßt der Frem­de nicht so ge­nau auf. Viel­leicht ist er ge­ra­de nicht da, wenn der Sen­der zu klin­geln oder zu sum­men be­ginnt«, mein­te er zö­gernd.
    »Das wä­re zu schön! Die Nach­ah­mung wird das Sen­de­ge­rät im­mer in der Ta­sche ha­ben. Es gibt kei­ne an­de­re Mög­lich­keit. Je­den­falls läuft in zwei­und­zwan­zig Stun­den un­ser Groß­an­griff. Komm nun.«
    Die Zen­tra­le war un­ver­än­dert. Ich rief so­fort TS-19 an, der drei­ßig Mi­nu­ten spä­ter zu­sam­men mit Dr. Pre­s­ped er­schi­en. Als sie ein­tra­ten, sah ich schon in die Mün­dun­gen von zwei Ta­ruff-Pis­to­len. Die Ma­ga­zin­schie­ber wa­ren auf Ther­mo­ni­tal­ge­schos­se ge­schal­tet. Das be­deu­te­te Zwölf­tau­send Hit­ze­gra­de.
    Ich lä­chel­te sie an.
    »Hat­te ich er­war­tet, mei­ne Her­ren. Wir sind aber die ech­ten Leu­te. Ein Vor­schlag, TS-19, wir ge­hen so­fort in den Ro­bot­de­tek­tor, und Sie pas­sen auf. Ne­ben­bei, die De­ne­ber konn­ten un­se­re Ge­hir­ne nicht an­zap­fen. Ha­ben Sie mei­ne Fun­knach­rich­ten er­hal­ten?«
    »Erst der Be­weis, Sir!« sag­te er ei­sig.
    Nach fünf­zehn Mi­nu­ten hat­te er ihn. Dann be­stä­tig­te er mei­ne Funk­mel­dun­gen. Die De­neb-Sta­ti­on war haar­ge­nau an­ge­peilt wor­den. Sie lag an der west­li­chen Flan­ke des höchs­ten Ber­ges in den Big­horn-Moun­tains. Es war der 4.013 Me­ter ho­he Cloud-Peak.
    Mei­ne aus­führ­li­che In­for­ma­ti­on ging nach Wa­shing­ton. Die be­reit­ste­hen­den Ein­satz­trup­pen der GWA mach­ten sich start­klar. Es war al­les erst­klas­sig vor­be­rei­tet. Der ato­ma­re Se­gen war­te­te be­reits.
    Ich gab noch ei­ni­ge Spe­zi­al­an­wei­sun­gen, die vom Al­ten oh­ne Zö­gern ge­neh­migt wur­den. Das war al­les.
    An­schlie­ßend be­fahl ich TS-19, mit ei­nem ganz be­stimm­ten Ge­gen­stand zu ei­ner be­stimm­ten Uhr­zeit an ei­nem be­stimm­ten Ort zu war­ten und et­was Be­stimm­tes zu tun.
    Er ging, oh­ne zu fra­gen, nur Han­ni­bal flüs­ter­te be­bend:
    »Was soll der Un­sinn? Re­de doch schon!«
    »Der Un­sinn kann un­se­re Ret­tung sein. Ab­war­ten.«
    »Wie­so?« In sei­nen Au­gen glomm ei­ne un­sin­ni­ge Hoff­nung auf.
    »Du kannst es nicht wis­sen, aber wenn du es wüß­test, hät­test du ga­ran­tiert ei­ne ent­schei­den­de Tat­sa­che über­se­hen. Ich ha­be es auch erst im letz­ten Au­gen­blick be­merkt. Fra­ge jetzt nicht, ich bin nicht si­cher.«
    Ei­ne Stun­de spä­ter sprach ich über Bild­sprech zwei
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