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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen
Autoren: Jennifer Wolf
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sie ihn sogar noch mehr verehrte als ihre Enkelin.
    Der Mund meines Vampirs näherte sich meinem Ohr. »Eine interessante Geschichte, oder?«, flüsterte er und ich nickte.
    »Habt ihr beide euch eigentlich schon überlegt, wo ihr heiraten wollt?«, fragte Melina auf einmal und ich hatte das Gefühl, mit meinem Kopf gegen ein Brett gerannt zu sein. Die Frage überraschte mich.
    »Heiraten?«, fragte ich und lachte. »Elias hat mich ja noch nicht mal gefragt.«
    Melina sah ihren Enkel mahnend an. Sein Gesicht konnte ich leider nicht sehen. »Du weißt, dass du an deinem zwanzigsten Geburtstag gekrönt wirst? Bis dahin solltet ihr verheiratet sein.«
    »Ja und bis dahin sind es noch ein Jahr und vier Monate«, konterte mein Freund.
    »Eben! Denkst du so eine Hochzeit erledigt sich von jetzt auf gleich? Es gibt so vieles, was einiger Vorbereitung bedarf.«
    »Ich werde Miriam ihretwegen heiraten und nicht wegen der blöden Krönung.«
    »Aber …«, warf Melina ein, doch anscheinend gebot ihr der Gesichtsausdruck meines Vampirs Einhalt. Eine bedrückende Stille entstand, in der wir einfach nur dasaßen.
    »Hast du die Mail an Ana schon fertig?«, fragte ich, um das Schweigen zu brechen. Ich drehte mich ein wenig und sah zu ihm hoch. Er küsste lächelnd meine Stirn und nickte. In seinem Gesicht las ich den inzwischen nur allzu vertrauten Hunger nach meinem Blut.
    »Darf ich sie lesen?«, fragte ich und Elias nickte. Wir verabschiedeten uns bei Melina und gingen zurück in unser Zimmer. Der Laptop stand noch immer geöffnet auf dem Bett.
    Elias sah mich mit glühenden Augen an. »Miriam? Darf ich von dir trinken?« Ein stummes Flehen lag in seinem Blick.
    Ich presste mich an ihn. »Nur, wenn ich auch von dir Trinken darf.«
    Den Partner zu nähren, ist für Vampire elementar und ich sah bereits jetzt die Sehnsucht und den schmerzenden Drang in seinen Augen. Er öffnete eine Wunde an seinem Hals für mich, denn ich würde es niemals schaffen, seine harte Vampirhaut mit meinen Zähnen zu durchbeißen, und hob mich hoch, damit ich an seinen Hals kam. Fest schlang ich meine Beine um seine Taille und legte meine Lippen über die Wunde. Sein Mund suchte den Weg zu meinem Hals. Vorsichtig ließ er seine ausgefahrenen Fänge mit der glatten Vorderseite über meine Haut streifen.
    »Deine Ohrringe nerven, die sind ständig im Weg«, maulte er mir in den Nacken und ich musste lachen. Elias hatte wenig Verständnis für meinen neuen Tick.
    Das Gefühl, von einem Vampir gebissen zu werden, ähnelt dem, wenn man sich an Papier schneidet. Meistens kommt der Schmerz erst nachdem es passiert ist. Bei einem Biss ist dann aber bereits Vampirspeichel an die Wunde gekommen, der sie verheilen lässt. Mein Freund leckte über die kleine Wunde an meinem Hals, um sie zu verschließen, und gab mir mit einem Kuss etwas von seinem heilsamen Speichel, damit ich das Gleiche für ihn tun konnte. Sanft setzte er mich wieder ab und lächelte.
    »Gelüste gestillt?«, fragte ich.
    »Ja«, hauchte er und schmiegte sich an mich. »Danke.« Er streichelte mit seinem kühlen Daumen über die bereits verheilte Stelle, an der er mich gebissen hatte. Er seufzte auf einmal vollkommen verträumt und sah mich dann an. »Oma hat dir also die Geschichte erzählt, wie sie Opa kennengelernt hat, was?«
    »Oh ja, damals war die Welt noch in Ordnung. Da wurden Frauen von ihren Helden mitten in der Prärie gefunden und vor der Kälte gerettet«, schwärmte ich und sah dabei wie Melina zum Fenster hinaus.
    Elias nahm mein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und schob mein Gesicht zu sich. Große Augen sahen mich unter hochgezogenen Augenbrauen an. »Bis wohin hat sie dir die Geschichte erzählt?«
    »Die beiden saßen auf einem Stein und sahen sich den Sonnenaufgang an.«
    »Ah okay, sie wollte also den blutigen Teil auslassen«, sagte er lachend und hatte mich damit neugierig gemacht.
    »Den blutigen Teil?«, fragte ich ungläubig.
    »Hey Süße, schon vergessen wo du hier bist?«
    »Sind sich die beiden sich an die Gurgel gegangen, oder wie?«
    »Die beiden nicht, aber Opa tötete Uropa, weil er seine Tochter bereits einem anderen Vampir versprochen hatte.«
    »War Melina deswegen in die Berge abgehauen?«
    »Ja genau.«
    »Und was passierte mit ihrer Mutter?«
    »Sie starb.« Elias biss sich mit glasigen Augen auf die Unterlippe. »An gebrochenem Herzen. Etwas Schrecklicheres kann man einem Vampir nicht antun.«
    Ich war baff. Das war ja schlimmer als bei Gute
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