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Vision - das Zeichen der Liebenden

Vision - das Zeichen der Liebenden

Titel: Vision - das Zeichen der Liebenden
Autoren: Arena , Javier Pelegrin
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sie immer und immer wieder Eriks und Davids Namen. Irgendwann begann sie, ohne zu wissen, warum, nach Alex zu rufen…
    Die einzige Antwort, die sie erhielt, war ein fernes, gleichmäßiges Plätschern von Wasser, das aus der Tiefe der Erde zu sprudeln schien.
    In ihrem Kopf formte sich eine Idee. Sie konnte sich zwar nicht rühren, aber vielleicht konnte sie anders Kontakt zu Erik und David aufnehmen: mithilfe ihrer Magie und des Steins. Umständlich drehte sie sich zur Seite, um an ihre rechte Hosentasche zu kommen, und seufzte erleichtert auf, als ihre Hand die glatte Oberfläche des Sarasvati berührte. Da war er ja… Vorsichtig zog sie ihn aus der Tasche.
    Als Erstes musste sie sich vergewissern, dass David am Leben war, schließlich hatte sie ihn in diese Sache hineingezogen. Die Augen fest auf den Stein gerichtet, begann sie, eine der althergebrachten Agmar-Formeln zu murmeln.
    Augenblicklich reagierte der Saphir und schimmerte immer heller, bis er schließlich ihr ganzes Blickfeld beleuchtete. Ein Bild formte sich vor ihr: Jana sah ihren Bruder, er war in einen Kampf mit einer großen, schlanken Gestalt verstrickt, einen Mann, den sie an seiner grün schimmernden Haut sofort als Wächter erkannte. Er versuchte, David mit Drehungen und Fußtritten zu überwältigen, eine Kampftechnik, die Jana nicht kannte. David wich allen Attacken überraschend gewandt aus, auch wenn er keinen Weg zu finden schien, sie zu parieren.
    Wieder versuchte Jana aufzustehen und wieder sank sie verzweifelt in sich zusammen. Sie war hier gefangen – dabei wollte sie ihrem Bruder bei diesem ungleichen Kampf so dringend beistehen. Mit letzter Kraft schrie sie seinen Namen, doch er konnte sie nicht hören, wahrscheinlich war er weit weg. Diese Höhle musste ein richtiges Labyrinth sein.
    Plötzlich tat David etwas, das ihr den Atem nahm. Er kam dem Wächter gefährlich nahe, streckte die Hand aus und bewegte sie rasch vor seinem Gegner hin und her, als würde er etwas in die Luft malen. Der Schutzpanzer des Wächters zersprang, seine nackte Haut überzog sich mit einer schwarzen Schlingpflanze, deren Blätter und Triebe sich in Windeseile auf Brust und Schultern ausbreiteten, während der Wächter abwesend auf einen Punkt in der Ferne starrte. Bald hatte das Tattoo die Haut des Fremden völlig überwuchert. Sie wirkte nun stumpf, der Schimmer war verschwunden. David trat zurück, mit schmerzverzerrter Miene betrachtete er seine Hand. Jana unterdrückte einen Schrei. Davids Finger waren verbrannt. Sie schloss die Augen.
    Als sie sie wieder öffnete, war die Vision verschwunden.
    Erschöpft ruhte sie sich einen Moment aus. Was jetzt? David schien seinen Feind besiegt zu haben, zumindest vorläufig, war aber zu weit weg, um ihr zu Hilfe zu kommen. Sie musste versuchen, Erik zu erreichen.
    Mit einem tiefen Atemzug hob sie den Stein erneut an die Augen, um eine neue Vision heraufzubeschwören. Es fiel ihr weniger schwer als zuvor, sich auf die rituelle Formel zu konzentrieren, ein Zeichen, dass es ihr schon etwas besser ging. Schon nach wenigen Minuten war sie komplett in das blaue Licht des Saphirs gehüllt. Vor ihrem inneren Auge tauchte Erik auf, das Bild formte sich mit einer Trägheit, als befände sich das, was es zeigte, unter Wasser.
    Er war ebenfalls in einen Kampf verwickelt. Sein Gegner war ein anderer Wächter, der viel souveräner und furchterregender aussah als der erste. Der rötliche Schimmer, der von seiner Haut ausging, verriet Jana, dass es sich um Corvino handelte. Ausgerechnet Corvino! Er galt bei den Medu als der Gefährlichste, er war erbarmungslos, auch sich selbst gegenüber, bei den Klanen wurde sein Name benutzt, um kleinen Kindern Angst einzujagen.
    Gerade in diesem Moment hob der dunkelhaarige Wächter mit den noblen Zügen und dem kalten Blick das Schwert gegen Obers Sohn.
    Jana hatte Erik nie mit einem Schwert kämpfen sehen, erkannte aber sofort, dass er darin sehr geübt war. Mit überraschender Schnelligkeit wirbelte er Aranox durch die Luft, attackierte seinen Gegner von allen Seiten und überraschte ihn mit raffinierten Finten. Doch auch Corvino war ein Meister im Schwertkampf. Es begnügte sich nicht damit, Eriks Schläge zu parieren, sondern griff selbst mit schnellen, präzisen Bewegungen an und kam Erik dabei gefährlich nah.
    Da begann auf der Brust des Drakul eine zweite Haut aus schwarzen, funkelnden Schuppen zu wachsen, ein Panzer, der sich immer weiter ausbreitete, bis er schließlich sogar
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