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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden
Autoren: Kathy Reichs
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schwimmen.
    Das Forschungsgelände ist natürlich eingezäunt, damit die Primaten draußen bleiben, aber der Maschendrahtzahn erfüllt nur zum Teil seinen Zweck. Irgendwie gelingt es den cleveren kleinen Kerlchen immer wieder, sich Einlass zu verschaffen. Wie Ninjas im Taschenformat.
    Die Insel ist wirklich ein abenteuerlicher Ort. Wenn Affen sich in die Haare kriegen, machen sie einen ohrenbetäubenden Krach. Und wer hat nicht manchmal Lust, sich in einem riesigen Affenkäfig aufzuhalten?
    Um eins klarzustellen: Auf Loggerhead werden keine Produkte getestet oder so etwas. Die Forscher beschäftigen sich ausschließlich mit Tiermedizin und Verhaltensforschung. Sonst würde ich keinen Fuß auf die Insel setzen. Und Kit dazu überreden, sich einen neuen Job zu suchen.
    Faszinierend, oder? Auf dem ganzen Kontinent gibt es nur wenige Orte wie diesen. Die Forscher kommen von überallher. Normalerweise braucht man Vitamin B oder eine Sondergenehmigung, um sich dort aufzuhalten.
    Normalerweise. Wir kommen auch uneingeladen.

    Vom Anleger betrat ich den schmalen Strand, der von hohen Klippen gesäumt wird. Seemöwen flatterten schreiend auf. Ich blickte mich um.
    Loggerhead hat die Form eines Pinguins, dessen Kopf nach Nordwesten zeigt. In der Mitte geht der Pinguin ein wenig auseinander, was ihm ein gedrungenes Aussehen verleiht. Die Anlegestelle befindet sich auf der Südseite, am imaginären Hinterteil des Seevogels. Dort, wo ich in diesem Moment stand, engte der Küstenverlauf, der die Füße des Pinguins bildete, meine Sicht ein.
    Zur Rechten erstreckte sich ein konisch geformter Schnabel vom südöstlichen Punkt der Insel aufs Meer hinaus. Tern Point. Zur Linken erhob sich ein dicht bewaldetes Plateau ungefähr sechs Meter über dem Meer. Die schmale Bucht, in der wir angelegt hatten, wölbte sich zwischen Tern Point und dem Plateau. Hier konnte die raue See weder dem Strand noch dem Anlegesteg etwas anhaben.
    Kein Wunder, dass dieser abgeschiedene Ort bei Piraten so beliebt war. Notfalls konnte man hier glänzend sein Schiff verstecken. Ho ho ho!
    Der Norden der Insel besteht aus Marschland, das in ein flaches, den Gezeiten unterworfenes Gebiet mündet. Die letzten knapp hundert Meter kann man nicht laufen, weil das Gebiet zu sumpfig ist. Nicht dass irgendjemand das tun wollte. Krokoland. Schnapp, schnapp.
    Kopf und Fuß von Loggerhead sind also ziemlich unwirtlich, die Flanken der Insel dafür umso einladender. Nichts als weißer Sand. Der lange Streifen im Westen hat seiner Form den Namen Chile Beach zu verdanken. Alteingesessene nennen ihn Dead Cat. Wenn ihr nur einmal das Schnurren der Brandung zwischen den Sandbänken hören könntet, dann wüsstet ihr, warum. Aber das Ostufer toppt alles: Turtle
Beach. Er ist kürzer und breiter, ein Paradies. Der schönste Strand auf der ganzen Welt.
    Im Innern besteht die Insel aus dichtem, von kleinen Bächen durchzogenem Wald. Plus Affen.
    Von unserer Anlegestelle aus zieht sich ein Pfad in nordöstliche Richtung über einen steilen Hügel hinweg, der das LIRI-Gebäude verdeckt.
    Hi hatte ihn offenbar schon halb zurückgelegt.
    »Bootfahren ist einfach nichts für ihn«, sagte Ben.
    Stimmt. Hi wurde selbst auf der Fähre schlecht.
    »Geben wir ihm noch einen Moment Zeit«, sagte ich.
    »Der sucht halt einen geeigneten Ort zum Kotzen«, fügte Shelton unverblümt hinzu. »In seinen schwachen Momenten braucht ein Mann ein bisschen Privatsphäre.«
    Niemand widersprach. Wir alle hatten schon His große Kotzshow erlebt. Und Wiederholungen enttäuschen ja meistens.
    »Willst du wirklich die Hunde ausfindig machen?« Shelton zog an seinem Ohrläppchen, ein nervöser Tick. »Mit denen ist nicht zu spaßen, Tory. Letztes Mal hast du echt Glück gehabt.«
    Stimmt eigentlich. Ich war leichtsinnig gewesen. Wilde Hunde sind unberechenbar und können zur tödlichen Gefahr werden. Vor allem Wolfshunde. Und ich hatte mich wirklich in Gefahr gebracht. Doch glaube ich nicht, dass Glück bei der Sache eine große Rolle gespielt hat.
    Es ist eine Tatsache, dass ich mich in meinem ganzen Leben noch nie von einem Hund oder Wolf bedroht gefühlt habe. Aus irgendeinem Grund fühle ich mich ihnen nahe. Als sprächen wir dieselbe Sprache. Ich kann es nicht erklären.
    Das Rudel machte mir keine Angst. Ich freute mich darauf, es zu sehen. Doch ich wusste, dass die anderen ein
mulmiges Gefühl bei dem Gedanken hatten, ihm zu nahe zu kommen.
    »Shelton hat recht«, sagte Ben. »Ob Hundeflüsterin oder
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